SbZ-Archiv - Stichwort »Wenn Tief Im Tal«

Zur Suchanfrage wurden 1802 Zeitungsseiten gefunden.

  • Folge 5 vom 30. Mai 1956, S. 9

    [..] weil ich sie nicht verstand. Ich sehe die Dinge ganz einfach und subjektiv. Die Kommunisten wollen mich nach ihrer Pfeife tanzen lassen -- und ich will nicht. "Weil ich keine Lust habe. Ich hasse den Zwang, und wenn man von mir verlangt, ich müsse nach einer bestimmten Vorschrift leben und denken, dann wehre ich mich. Ich überlege mir die Sache und komme zu dem Schluß: mit mir haben dreiviertel oder auch mehr der Bevölkerung keine Lust, sich von den Kommunisten den Hut über d [..]

  • Folge 4 vom 25. April 1956, S. 7

    [..] samtbild willkürlich zusammengepflückte Kausalitätsreihe! So entsteht ein schief gesehenes, gleichsam in Glasscherben reflektiertes Bild; eine Fotomontage von Gestalten und Ereignissen von keineswegs allgemeingültigem Charakter. Wenn schon von Schuld gesprochen wird, von der Schuld der Völker, dann darf sie nicht an -- obendrein verzerrt gezeichneten -- Modelltypen demonstriert werden; das ist selbst im Literarischen eine unzulässige Methode. Weidenheim hat sich die literaris [..]

  • Folge 3 vom 25. März 1956, S. 5

    [..] in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts die erste Nationalversammlung zusammentrat und von der französischen Mehrheit zwei Mann zur englischen Partei übergingen. So konnte sich dieses Land dem Staatenbund nachher ohne Schwierigkeiten einordnen. Die deutsche Leistung bei dem Aufbau des Landes ermißt man nur, wenn man eine Liste der Familiennamen an sich vorüberziehen sieht. Unmittelbare Nachbarn Dr. L.s, eines jungen Neurochirurgen, bei dem ich wohnte, waren folgende Namenst [..]

  • Folge 3 vom 25. März 1956, S. 10

    [..] ochen auf Bukarest lastet, hält weiter an. Auf den Blumenrabatten im Stadtpark ,,Cismigiu" liegt feiner Staub; der Wind bringt ihn von den verdorrten Feldern des Baragans mit und läßt ihn wie einen unsichtbaren Regen auf die in der Sonne schmorende Stadt niederrieseln. Erst gegen Abend, wenn der weißglühende Himmel eine dunklere Tönung annimmt und in den Gartenlokalen die Zigeuner zu fidein beginnen, läßt es sich im Freien aushalten. Ott hat es sich zur Gewohnheit gemacht, na [..]

  • Beilage SdF: Folge 2 vom Februar 1956, S. 5

    [..] gen Zusammenkunft. Genau so schwer fällt es uns oft, die modernen Haushaltgeräte anzuschaffen und zu benützen, bis wir uns dann überzeugt haben, daß sie uns wirklich viel Zeit und Kraft ersparen können. Wenn wir hören, daß die Küche der größte Arbeitsbetrieb der Weit ist, und immer wieder lesen, daß in jedem Arbeitsbetrieb heute genau ausgerechnet wird, wie man jede Arbeit zu rationalisieren trachtet, muß uns einleuchten, wie notwendig es ist, auch jede Arbeit im Haushalt unt [..]

  • Folge 2 vom 25. Februar 1956, S. 9

    [..] auslugen und springt ihm nach. Es ist ein ganz enger Unterschlupf, sie haben zu zweit kaum Platz darin, es ist stockdunkel, denn Matei hat den Zugang abgedichtet ,,Es bleibt uns nichts anderes übrig, als uns hier zu verbergen," schnauft Matei. ,,Wenn sie keine Hunde bei sich haben, rutschen wir vielleicht durch." Sie hocken in dem finsteren, modrig riechenden Erdloch und lauschen mit angehaltenem Atem. Aber es ist nichts zu hören. Keine Schüsse, keine Stimmen, keine Schritte [..]

  • Folge 1 vom 25. Januar 1956, S. 2

    [..] in die Maschine der Die Genossen sind müde (Fortsetzung von Seite ) Und in Moskau --? Aber das ist ja das Eigenartigste an diesem Zwist! Wie soll man in Budapest, Prag, Pankow oder Warschau einen Abtrünnigen köpfen, wenn Moskauer Zeitschriften zum Lesen westlicher, auch unpolitischer, ja fremder politischer Literatur auffordern -- so geschehen durch Boris Isakow in der ,,Liternaturnaja Gaseta", dem Organ des sowjetischen Kultusministeriums, oder wenn der sowjetische Rundfun [..]

  • Folge 1 vom 25. Januar 1956, S. 8

    [..] Flut von Ikonen bedeckten Altar ist die einzige Beleuchtung. Ott glaubt sich in einer Gruft, in der langhaarige, bärtige Tote vergangener Jahrhunderte zu gespenstischem Tun versammelt sind. Die Stimmen heben und senken sich dumpf, und nur wenn Samoilas Gesang anhebt, ist es, als entzünde sich ein Licht in der Düsternis schauriger Katakomben. An einer bestimmten Stelle der Andachtshandlung erscheint dann der Staretz. Er tritt aus dem Türchen, das sich im Schnitzrwerk des Alt [..]

  • Folge 12 vom 16. Dezember 1955, S. 3

    [..] ihnachtsfleiiertaige -- meine ersten in Brasilien -- zu erledigen. Er sattelt den Picasso ab, ich schleppe diia Fourage ins Haus, meiner Frau vor die Füße. ,,Hat er Ochsenfleisch bekommen? Und Bananen?" -,,Altes da! Und wenn er kein Fleisch bekommen hätte?" brumm© ich. ,,Ach!" meint sie, ,,die ewige Hühneiriessered bekommt man satt." Derweilen haben unsere Sieben uns umringt; seit dem Nikolaus -- dien ein guter Nachbar in der Mischgestalt halb Indianer und halb Bischof -- bei [..]

  • Folge 12 vom 16. Dezember 1955, S. 5

    [..] ungelöst. Durch die Mitgliedschaft im Hilfsverein trägt jeder dazu bei, unser Heim noch schöner und noch größer zu entwickeln. Die Jahre sind dahingegangen und das Heimweh hat sein« Heftigkeit verloren; aber wenn es Weihnachten wird, bricht es in jedem von uns mit schmerzlicher Gewalt auf: Ach, einmal nur wieder daheim sein dürfen! Nur ein einziges Mal noch durch die vertrauten und nun so fern und .unerreichbar gerückten Gassen gehen! Menschen begegnen, die man so unendlich l [..]