SbZ-Archiv - Stichwort »Wenn Tief Im Tal«

Zur Suchanfrage wurden 1802 Zeitungsseiten gefunden.

  • Folge 12 vom 16. Dezember 1955, S. 8

    [..] ütterungen der Räder. Die Beine an den Leib gezogen, die frierenden Hände zwischen den Knien, starrt Ott die Lampe an. Ihr ruheloses Pendeln quält ihn, aber er kann den Blick dennoch nicht von ihr wenden. Wenn er die Augen schließt, dringt das Licht durch die zitternden Lider wie eine glühende Feile ins Gehirn. Zehn Jahre! -- hämmert es in seinem Kopf: zehn Jahre, das sind dreitausendsechshundertfünfzig Tage -- wie soll er sie überstehen? Wenn er nicht verreckt, wird er, fall [..]

  • Folge 12 vom 16. Dezember 1955, S. 9

    [..] ir nicht schaden." Und er lacht, daß sein hageres Gesicht rot anläuft und ein ,,Hier bist du sicher, auch vor der Miliz", flüstert Marin, steigt in die Höhlung und verschwindet unter den von tonen zugezogenen Dielen. Nichts^ nicht die leiseste Spur ist zu sehen. Die Nagelköpfe, der Staub in den Ritzen -- alles ist da. Ein großartiges Versteck! Der Boden öffnet sich wieder, Marin erscheint. ,,Du mußt wenn du drinnen hockst den Riegel da zuschieben", erklärt er, ,,dann sitzen d [..]

  • Folge 12 vom 16. Dezember 1955, S. 10

    [..] chließlich, daß die Zukunft den Sowjets gehört. All dies will sich die kommunistische Propaganda von ihm bestätigen lassen. Die Wirkung bleibt nicht aus. Die Zahl derjenigen im sowjetischen Herrschaftsgebiet, die auf die Befreiung durch den Westen warten, nimmt ab. Worauf soll man noch hoffen, wenn Emigranten reumütig zurückkehren und durch ihre Rückkehr beweisen, daß alle Hoffnungen vergeblich sind ? Die Idee der Koexistenz -- worunter Moskau die westliche Bestätigung seiner [..]

  • Folge 12 vom 17. Dezember 1952, S. 2

    [..] Seit« SIBBBNBÜHCHSCHE EBITUIfa trauen? Hoffnung und Trost -- wie flach, wie leer sind diese Worte geworden! Trotzdem! Das Leben geht weiter, dieWelt geht weiter, alles fließt -- wohin? Wer weiß es. Wenn man sicher wäre, daß uns nur noch Schlechtes erwartet, müßte man Selbstmord begehen. In dieser Überspitzung wird sichtbar, daß wir im Grunde alle dennoch Hoffnung haben, denn wir leben weiter! Unser Leben ist in seinen Freuden eingeengt worden, nicht aber in seinem Sinn. Sei [..]

  • Folge 12 vom 17. Dezember 1952, S. 3

    [..] geförderten Bodenschätze gehen nach Rußland ab. Immerhin bleibt als Tatsache bestehen, daß der europäische Südosten tiefgreifende Strukturwandlungen durchgemacht hat und daß er seinen agrarischen Charakter immer mehr verliert. Wenn eines Tages die sowjetische Welle zurückrollen sollte, wird sie einen völlig veränderten Grund freilegen, und es wird sich dann als notwendig erweisen, diesen wirtschaftlich und gesellschaftlich völlig umgebauten Südostraum mit dem übrigen Europa [..]

  • Folge 12 vom 17. Dezember 1952, S. 5

    [..] m geben -- und sieh, da ist auch das Raunen ein einziger Ton des Lichtes geworden, die Neugier versank, und ein großer Flügel streift aus der (Ewigkeit unsere Stirne. Aber so wie der Glanz nur strahlen kann, wenn seine Umgebung dunkler ist als er, muß der Weihnacht das wunderdunkle Warten vorausgehen, geflüstertes Wojrt, Nichtwissen und Ahnen, worin das Kommende manchmal auffunkelt. Blickt man sich jählings um, dann ist es still, als huschte ein Schatten oder ein Gesang ins S [..]

  • Folge 10 vom 1. Oktober 1952, S. 4

    [..] dige politische Blindheit bekundet haben, welche ihrem Staaten genau so verhängnisvoll wurde, wie es die Phantasielosigkeit, mit der sie sich die Zukunft des Abendlandes vorstellen, für uns alle sein könnte, wenn man ihren Einfluß auf die große Politik gewährte. Alle nichtdeutschen Emigranten aus dem Osten zusammen machen vielleicht ein Hundertstel der deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen aus, die doch keim geringeres Recht auf die Heimat haben, für die jene Gruppen meisten [..]

  • Folge 9 vom 15. September 1952, S. 6

    [..] enig. Armut ist aber nicht nur Geldknappheit, daß man heute nicht weiß, woher man morgen seinen Lebensunterhalt bestreiten soll. Armut ist vielmehr, daß wir Menschen nicht um unser eigentliches Lebensziel wissen. Wenn wir aber das Ziel nicht kennen, wie sollen wir dann den Weg finden? Es ist darum so schwer zu den Armen zu gehören, weil es so schwer ist zu erkennen, daß uns Menschen nur von Gott her geholfen werden kann. Die Hilfe, die wir brauchen, kann uns kein Gesetz des S [..]

  • Folge 7 vom 15. Juli 1952, S. 1

    [..] alterlich-christlichen Bürgertums. Diese Formen westlich-lateimischer Prägung imponieren auch noch jenseits der Karpaten, im Herrschaftsbereich der moldawischen und walachischen Woiwoden. Wir befinden uns hier am äußersten Rande westlichen Einflusses, wenn wir beobachten, wie sich die Elemente mittelalterlicher Gotik und Byzantinisches im Bauwesen und in der Goldschmiedekunst auf rumänischem Boden begegnen. A l b r e c h t D ü r e r bezeichnet sich auf seinem Selbstporträt al [..]

  • Folge 7 vom 15. Juli 1952, S. 4

    [..] ückwünsche und überreichten ihm eine Ehrenurkunde. Altkirchenvater Simon O h l e r , der anschließend das Wort ergriff, schilderte die segensreiche Tätigkeit des Pfarrers in der alten Heimat, während der Flucht und in den Jahren der großen Not in Österreich. Es sei ein Verdienst Pfarrr Höschs, wenn heute Tschippendorf als die einzige Gemeinde des Nösnerkreises nahezu vollzählig in Vorchdörf lebe. Der Redner überreichte dem Jubilar als Geschenk der Gemeinde eine wertvolle Kons [..]