11. Juli 2024

300 Jahre seit der Auswanderung aus Franken nach Sankt Martin

Die Feier am 22. Juni in Gerolzhofen zum Gedenken an 300 Jahre nach der Auswanderung aus Franken ins Banat war mit Abstand das geschichtsträchtigste Ereignis seit dem Bestehen der HOG Sankt Martin. Das haben auch der Bayerische Rundfunk und das Bayerische Fernsehen sowie fränkische Zeitungen erkannt und in lobenden Worten im Vorfeld und im Nachgang darüber berichtet. Die Anwesenheit von über 40 Personen aus der bayerischen Politik, darunter fünf Mitglieder aus dem Bayerischen Landtag, drei Bürgermeister, Bezirks-, Land- und Stadträte, Gäste aus der Sanktmartiner Nachbargemeinde Elek (Ungarn) sowie aus Verbänden und Landsmannschaften zeigten das hohe Interesse an diesem historischen Ereignis. Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland war durch die Ehrenvorsitzende Herta Daniel vertreten.
Trachtenumzug der Sanktmartiner. Bildquelle: ...
Trachtenumzug der Sanktmartiner. Bildquelle: Homepage „diesamatimerhog“
Die Feierlichkeiten fanden in verschiedenen geschichtsträchtigen Gebäuden in Gerolzhofen statt: im Alten Rathaus, in dem vor 300 Jahren die Auswanderer ihre Verträge unterzeichnet hatten, und in der Kirche „Maria im Rosenkranz“, wo vor 300 Jahren ein Abschiedsgottesdienst abgehalten wurde. Im Alten Rathaus, in dem seit 1964 ein Museum eingerichtet ist, wurde eine Gedenktafel angebracht, die an den Tag und das Jahr der Auswanderung erinnert. Dort wurde auch eine Ausstellung über die 300-jährige Geschichte Sankt Martins eröffnet. Ein prächtiger Trachtenumzug vom Festzelt zur Kirche, mit dem musikalischen Auftakt der Original Banater Dorfmusikanten München, an dem Fahnenabordnungen und viele Gäste teilnahmen, eröffnete die Feierlichkeiten am Sonntag. Als Zeichen der Anerkennung und Verbundenheit Sankt Martins mit Gerolzhofen weist in dieser Kirche ein aus einem alten Balken der Sankt Martiner Heimatkirche geschnittenes Kreuz auf diese Auswanderung vor 300 Jahren hin.
HOG-Vorsitzender Bernhard Fackelmann bei seiner ...
HOG-Vorsitzender Bernhard Fackelmann bei seiner Ansprache in der Kirche. Bildquelle: Homepage „diesamatimerhog“
Vor Beginn der Heiligen Messe erläuterte der HOG-Vorsitzende Bernhard Fackelmann den Grund und den Verlauf der Auswanderung: „Der Geist unserer ausgewanderten Vorfahren schwebt über uns, man muss die Augen nur für einen Moment schließen, dann können wir sie spüren.“ Es folgten die Eintragungen in das Goldene Buch der Stadt Gerolzhofen, die Weihung der Gedenktafel im Rathaus sowie Grußworte im Festzelt u.a. vom Ersten Bürgermeister Gerolzhofens Thorsten Wozniak, Dr. Petra Loibl MdL/CSU, Aussiedlerbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Christian Knauer, Landesvorsitzender des Bundes der Vertriebenen (BdV) Bayern, Josef Zellmeier MdL/CSU, Vorsitzender im Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzen, Volkmar Halbleib MdL/SPD, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Paul Knoblach MdL/Bündnis 90/Die Grünen und Miheia-Mălina Diculescu-Blebea, Generalkonsulin von Rumänien in München. Alle Redner bedankten sich für die Einladung zu so einem einmaligen Fest, lobten in höchsten Tönen die Arbeit des Vorstandes und wiesen auf die geschichtliche Bedeutung der Veranstaltung hin. Zwischen den Festreden präsentierte die Trachten-Jugendgruppe aus Augsburg/Würzburg ein wunderschönes Programm von Banater Tänzen. Der Festakt endete mit der Banater und der Bayernhymne. Diese mehrtätigen einzigartigen Feierlichkeiten waren mit hohen Kosten verbunden, die nur durch die großzügige Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung und privater Spenden gestemmt werden konnten. Die Veranstalter, allen voran der HOG-Vorsitzende Bernhard Fackelmann, hatten keine Mühe gescheut, diese Gedenktage zu unvergesslichen Erlebnissen für alle werden zu lassen. Dafür gebührt ihnen Dank. Der Gemeinschaft der Banater Schwaben kann man zu solch einer aktiven HOG herzlich gratulieren!

Herta Daniel

Schlagwörter: Sankt Martin, Jubiläum, Banat, Franken, Herta Daniel

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