Kommentare zum Artikel
Tschippendorfer Glocke vom Friedhof in Setterich gestohlen
Der aktuelle Beitrag wurde in der Lokalzeit aus Aachen des WDR-Fernsehens am 27. Oktober so anmoderiert: „Wie kommt jemand darauf, eine 30 Kilogramm schwere Glocke von einem Friedhof zu klauen? So passiert in Setterich bei Baesweiler. Diebe haben in der Nacht dort eine Glocke abmontiert und zwar nicht irgendeine Glocke. Für viele Settericher war sie ein letztes Stück Heimat. Als gebürtige Siebenbürger aus dem kleinen Tschippendorf nahmen sie 1944 auf der Flucht vor der sowjetischen Armee ihre Glocke auf dem Leiterwagen mit, 2000 beschwerliche Kilometer bis nach Setterich. Jetzt können sie den Diebstahl ihrer geliebten Glocke kaum fassen.“ mehr...
Kommentare
Artikel wurde 8 mal kommentiert.
-
1 • bankban schrieb am 05.11.2012, 18:49 Uhr:Interessant, dass auch in Deutschland solche Diebstähle passieren und das sächsische Kulturerbe auch hier nicht sicher ist.
Eine Frage: war die Glocke nun 300 (vgl. Eingangszitat) oder 21 Kilogramm (vgl. Haupttext) schwer? -
2 • Herzchen schrieb am 05.11.2012, 19:31 Uhr (um 19:32 Uhr geändert):Das passiert nicht nur auch in (D), sondern im gesamten deutschsprachigen Raum - in Österreich fast tagtäglich und selbst in der Schweiz.
Es ist auch zu vermuten, dass weniger das Sb.s. Kulturerbe den Anreiz für dieserart Diebstähle bildet als vielmehr das Metall selbst, - Kupfer, Kupferlegierungen etc, welche für sehr viel Geld weiter verkauft werden oder auch eingeschmolzen für individuelle Zwecke, - Produkte, die wiederum zumeist verhökert werden.
-
3 • bankban schrieb am 05.11.2012, 20:06 Uhr:Entschuldigung, meine Frage im ersten Beitrag sollte richtigerweise lauten: "Eine Frage: war die Glocke nun 30 (vgl. Eingangszitat) oder 21 Kilogramm (vgl. Haupttext) schwer? "
-
4 • seberg schrieb am 05.11.2012, 20:27 Uhr:Als sie in Rumänien gegossen wurde war sie 21 Kg und als sie in Deutschland gestohlen wurde 30 Kg - kann ja passieren...irgendwie...
-
5 • bankban schrieb am 05.11.2012, 20:38 Uhr (um 20:58 Uhr geändert):Aha, Du meinst, die getrockneten Tränen der Sehnsucht...
-
6 • Herzchen schrieb am 05.11.2012, 20:42 Uhr (um 20:47 Uhr geändert):Im Volksmund heißen solche Leute "Krümelkacker"...
Relevant finde ich persönlich den großen Schmerz der ehemaligen Tschippendorfer angesichts des Verlustes ihrer geliebten Glocke, verbunden mit Erinnerungen und Bildern aus guten und aus schlechten Zeiten, wie vor allem aus der schweren, entbehrungsreichen Zeit der Flucht vor den Russen.
Mitgenommen das "Stück Heimat", das ihnen immer nah sein sollte, immer gegenwärtig das geliebte Siebenbürgen, ihr Tschippendof, auch in Setterich, fern der Heimat.
Nun hat man ihnen auch das letzte, - anfassbare, in den Händen liebevoll spürbare Stück Heimat genommen, weggerissen, herausgerissen das wunde Herz.
Was Sie dennoch haben, - was Ihnen niemand nehmen kann, liebe ehemalige Tschippendorfer, das sind Ihre traurigen, liebevollen Erinnerungen der Sehnsucht nach dem heimatlichen Mutterboden, der immer ein anderer sein und bleiben wird als jeder neue Zufluchtsort.
Wie schrieb Adolf Meschendörfer 1927?
"Anders rauschen die Brunnen, anders rinnt hier die Zeit..."
-
7 • Christian Schoger schrieb am 05.11.2012, 22:31 Uhr:Hallo bankban, nach meinen Informationen wiegt die Glocke 21 Kilogramm. Wie der WDR auf 30 kg gekommen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
-
8 • bankban schrieb am 06.11.2012, 06:11 Uhr:Danke, Herr Schoger.
Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.