2. Dezember 2007
Bernd Fabritius: "Ohne Gedenken ist Zukunft nicht möglich"
„Ohne Erinnerung und Gedenken ist Zukunft nicht möglich“, erklärte Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Vorsitzender der Föderation der Siebenbürger Sachsen, beim Volkstrauertag am 18. November in Dinkelsbühl. Die zentrale siebenbürgische Feier für die Gefallenen und Toten findet jedes Jahr an der Gedenkstätte der Siebenbürger Sachsen statt, die vor vierzig Jahren errichtet wurde.
Der Bundesvorsitzende erinnerte in einer bewegenden Rede an die ungezählten Opfer von Gewalt und Krieg, von Vertreibung und Diktaturen und an jene, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung festhielten. „Dem Schicksal unserer Landsleute muss im Gedächtnis und im Geschichtsbewusstsein der Gesellschaft ein angemessener Platz eingeräumt werden“, sagte Dr. Fabritius. Als sichtbares Zeichen zum Gedenken an alle Opfer und als Mahnung zum Frieden forderte Fabritius daher ein „Zentrum gegen Vertreibungen“.
Einen besonderen Dank sprach der Bundesvorsitzende dem kürzlich verstorbenen Johann Schuller, Vorsitzender der Kreisgruppe Dinkelsbühl-Feuchtwangen, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Bayern und Organisationsreferent im Bundesvorstand der Landsmannschaft, aus (siehe Nachruf in dieser Zeitung). Er habe „sich unermüdlich zum Wohle seiner Landsleute eingesetzt“, und sein „Wesen und Wirken“ seien prägend für unsere Gemeinschaft geblieben. Das Gedenken werde unseren Vorfahren erst dann gerecht, wenn wir ihre Werte und siebenbürgisch-sächsischen Traditionen weiterleben: „Zusammengehörigkeitsgefühl ohne Ethnozentrismus, Bereitschaft zu einem demokratischen Miteinan- der und zur Versöhnung nach entstandenem Leid“. Auch dieses sei im Sinne von Johann Schuller, sagte Fabritius.
Der Bundesvorsitzende schloss mit den Worten: „Wir trauern jedoch nicht ohne Hoffnung. Denn unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern. Unsere Hoffnung und Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der Welt.“
An der Gedenkfeier an der Kriegergedächtniskapelle wirkten die Dinkelsbühler Vereine und Gruppen mit. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Dinkelsbühler Stadtkapelle und dem Sudetendeutschen Männerchor. Anschließend bewegte sich der Zug zur Gedenkstätte der Siebenbürger Sachsen, um auch dort Kränze niederzulegen. Die Ansprache hielt, wie erwähnt, Dr. Bernd Fabritius. Anwesend waren Oberbürgermeister Christoph Hammer, Bürgermeisterin Hildegard Beck, zahlreiche Stadträte, eine Abordnung des VdK, viele Landsleute und Dinkelsbühler, die den Volkstrauertag auch nutzten, um in Gedanken noch einmal Abschied zu nehmen von Johann Schuller.
Einen besonderen Dank sprach der Bundesvorsitzende dem kürzlich verstorbenen Johann Schuller, Vorsitzender der Kreisgruppe Dinkelsbühl-Feuchtwangen, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Bayern und Organisationsreferent im Bundesvorstand der Landsmannschaft, aus (siehe Nachruf in dieser Zeitung). Er habe „sich unermüdlich zum Wohle seiner Landsleute eingesetzt“, und sein „Wesen und Wirken“ seien prägend für unsere Gemeinschaft geblieben. Das Gedenken werde unseren Vorfahren erst dann gerecht, wenn wir ihre Werte und siebenbürgisch-sächsischen Traditionen weiterleben: „Zusammengehörigkeitsgefühl ohne Ethnozentrismus, Bereitschaft zu einem demokratischen Miteinan- der und zur Versöhnung nach entstandenem Leid“. Auch dieses sei im Sinne von Johann Schuller, sagte Fabritius.
Der Bundesvorsitzende schloss mit den Worten: „Wir trauern jedoch nicht ohne Hoffnung. Denn unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern. Unsere Hoffnung und Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der Welt.“
Christoph Hammer: "Globalisierung der Gewalt"
Ebenfalls im Rahmen des Volkstrauertags in Dinkelsbühl hatte zuvor eine Gedenkfeier an der Kriegergedächtniskapelle stattgefunden. Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer wies in seiner Ansprache auf die Bedeutung des Erinnerns hin und warnte vor einer „Globalisierung der Gewalt“, die unterschätzt werde und auf sonderbare Weise zum Bestandteil des Alltags geworden sei. Auch wenn man in Deutschland seit Jahrzehnten in Frieden lebe, so gebe es doch „eine weltweite Bereitschaft zu Krieg“. Aber auch innerhalb der eigenen Gesellschaft habe die Gewaltbereitschaft zugenommen. Opfer eines „Mangels an Ehrfurcht vor dem Leben“ seien vor allem Kinder oder Alte.An der Gedenkfeier an der Kriegergedächtniskapelle wirkten die Dinkelsbühler Vereine und Gruppen mit. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Dinkelsbühler Stadtkapelle und dem Sudetendeutschen Männerchor. Anschließend bewegte sich der Zug zur Gedenkstätte der Siebenbürger Sachsen, um auch dort Kränze niederzulegen. Die Ansprache hielt, wie erwähnt, Dr. Bernd Fabritius. Anwesend waren Oberbürgermeister Christoph Hammer, Bürgermeisterin Hildegard Beck, zahlreiche Stadträte, eine Abordnung des VdK, viele Landsleute und Dinkelsbühler, die den Volkstrauertag auch nutzten, um in Gedanken noch einmal Abschied zu nehmen von Johann Schuller.
Siegbert Bruss
Schlagwörter: Gedenken, Dinkelsbühl, Fabritius
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