16. Oktober 2022
Medienrummel hält an: Bücherfunde in der Mediascher Margarethenkirche werden weiterhin wissenschaftlich ausgewertet
Das große Interesse, das den ersten Forschungsergebnissen im Rahmen des Projekts „Schriftlichkeit und Lesekultur in Mediasch vom 14.-16. Jahrhundert“ in den ersten Septembertagen in den rumänischen Onlinemedien, in manchen sozialen Medien, aber auch in der Fachpresse entgegengebracht wurde, hat die an dem Projekt Beteiligten überrascht, zumal der „Medienrummel“ sich mit gut zweimonatiger Verspätung nach der Erstveröffentlichung der vorläufigen Forschungsergebnisse entfaltete.
![Die „Schöpfung“ und eines ihrer Geschöpfe: Wie ...](/bild/artikel/normal/2022/mediasch_schriftlichkeit1.jpeg)
Alsbald verselbständigte sich die Meldung. Mit anderen Worten, die Nachricht zirkulierte durch zahlreiche rumänische Onlinemedien und wurde durch reißerische Schlagzeilen („Indiana Jones la Mediaş“) und hinzugedichtete Einzelheiten „bereichert.“ Dies veranlasste den wissenschaftlichen Koordinator des Projekts, Dr. Adinel Dincă, in Abstimmung mit Dr. Konrad Gündisch, der das Projekt wissenschaftlich begleitet, sowie die beiden anderen Projektpartner – die Evangelische Kirchengemeinde und die Heimatgemeinschaft Mediasch – zu einer Klarstellung. Diese erschien dreisprachig (deutsch, rumänisch, englisch) auf der Facebook-Seite der Evangelischen Kirchengemeinde Mediasch mit dem Ziel, den Fokus zurück auf die Kernaufgabe des Projektes zu richten, nämlich die „Sicherung, virtuelle Rekonstruktion und wissenschaftliche Analyse einer siebenbürgischen Pfarr- und Gymnasialbibliothek.
![Auf dem Weg zu wissenschaftlichen Erfolgen kommt ...](/bild/artikel/normal/2022/mediasch-schriftlichkeit-2.jpg)
Die ausführlichsten Informationen über die erste Phase der Recherche, die in der Bibliothek der evangelischen Kirchengemeinde Mediasch durchgeführt wurde, können dem Interview entnommen werden, das der Journalist Mircea Hodârnău am 9. August 2022 mit drei Projektbeteiligten in seinem Medias News Blog geführt hat: https://www.youtube.com/watch?v=c0zVpHFW5bk&t=1560. Wie bereits erwähnt, wurde auch in der Siebenbürgischen Zeitung und im Mediascher Infoblatt ausführlich berichtet. In allen diesen Darstellungen wurde darauf hingewiesen, dass es in der Fachliteratur und im lokalen kulturhistorischen Umfeld bereits vereinzelte und fragmentierte Informationen über den alten Buch- und Archivbestand gegeben hat; auf deren Grundlage wurde der Forschungsplan erstellt, der dem derzeit laufenden Vorhaben zu Grunde liegt.
![Manche der kostbaren Handschriften haben die ...](/bild/artikel/normal/2022/mediasch-schriftlichkeit-3.jpg)
Die alten Schriften, die bislang sicher und sorgsam, aber nicht unter besten Bedingungen aufbewahrt worden sind, wurden nun in einen geeigneteren Raum überführt und werden weiter wissenschaftlich ausgewertet. Vorerst können sie der wissenschaftlichen und interessierten Öffentlichkeit nicht gezeigt werden. Die Verantwortlichen der Kirchengemeinde und die beteiligten Forscher bemühen sich aber darum, optimale Lösungen für die Konservierung, Restaurierung und Katalogisierung der Quellenfunde und für die Präsentation der Ergebnisse unter im 21. Jahrhundert üblichen Ausstellungsbedingungen zu finden.
![Vom Staub der Jahrhunderte befreit, registriert ...](/bild/artikel/normal/2022/mediasch-schriftlichkeit-4.jpg)
Adinel Dincă, Hansotto Drotloff
Schlagwörter: Mediasch, Margarethenkirche, Manuskripte, Mediävistik
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