28. Juli 2024

Viele Herausforderungen beim traditionellen Kronenfest in Wolfsburg

Die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen Wolfsburg richtete das an Brauchtum intensivste Fest, das Kronenfest, komplett in Eigenregie aus. Dafür bedurfte es einer großen Zahl an Aktiven und Gestaltern. Zudem gab es erfreuliche Neuerungen bei dem diesjährigen Fest.
Zum Kronenfest in Wolfsburg marschieren 19 Paare ...
Zum Kronenfest in Wolfsburg marschieren 19 Paare der Karpatentänzer, Kokeltaler sowie Jugendtanzgruppe auf. Foto: Enno Fehse
Das Kronenfest, das traditionsgemäß eine Fürbitte für eine ertragreiche Ernte symbolisiert, wird stets in zeitlicher Nähe des Johannistags terminiert. Die Mehrzweckhalle in Kästorf, die mit ihren Außenanlagen allein die notwendige Größe für die Veranstaltung mitbringt, wird seit der Pandemie nicht mehr bewirtschaftet. Daher bedurfte es einer völlig autarken Planung, Ausgestaltung und Durchführung. So fanden sich am Vorbereitungstag die Helfer ein, um die Halle, das Vereinsheim, Mobiliar, Bühne, Außenanlage und Catering-Ausstattung herzurichten. Einen Großteil des Aufwands erforderte das Schmücken der Krone mit frischem Grün und Blumenornamenten, deren Anbringung sowie der kraftraubende Teil des Aufstellens des sieben Meter hohen Kronenbaumes. Beim eigentlichen Fest sollte sich zeigen, ob die Regie für das Grillen, Getränkeausschank, Essens-, Kuchenverkauf, das gesamte Kulturprogramm inklusive musikalischer Ausgestaltung sowie die parallel laufende Kinderanimation gut funktionieren.

Im Laufe des Ereignisses strömten nach und nach rund 180 Besucher ein. Es engagierten sich gut 80 Aktive der Siebenbürger Blaskapelle, der drei Tanzgruppen sowie des Kreisgruppenvorstandes. Kreisgruppenvorsitzender Gerhard Schunn begrüßte die seitens des Landesvorstandes Anwesenden: Landesvorsitzende Petra Volkmer, Kurt Freitag, 1. stellvertretender Landesvorsitzender, Frauenreferentin Brunhilde Sotiriou, Schriftführer Dietmar Zey, Kulturreferentin Marianne Hinzel, stellvertretende Kulturreferentin Monika Drotleff, Presse- und Internetreferent Uwe Hinzel.

Die Siebenbürger Blaskapelle spielte sodann auf und immerfort und umrahmte musikalisch zunächst das traditionelle Holzfleisch- und Miciessen. Letztere wurden am laufenden Band von den wechselnden Grillteams zubereitet und immerzu vom Tresen-Team aufgetischt.

Das sich anschließende kulturelle Programm leitete Pastor Helmut Kramer mit einer Andacht ein. Zu den Live-Klängen der mittlerweile in die Grünanlagen umgezogenen Siebenbürger Blaskapelle marschierten die 19 Paare der Karpatentänzer, Kokeltaler sowie Jugendtanzgruppe ein und auf.

Ein wenig Aufregung war bei der Jugendtanzgruppe im Spiel, da sie hier erst ihren zweiten offiziellen Auftritt hatte. Unter der Leitung von Harald Hermann boten sie den englischen Tanz „Beechen Grooves New Hall“ dar. Im Wechsel kredenzten die Karpaten­tänzer unter der Leitung von Gerhard und Monika Schunn die „Schweden-Polka“. Danach führten die Kokeltaler unter der Leitung von Harald Hermann die „Europäische Quadrille“ auf. Die Trachtenträger boten sodann die Kulisse für das Besteigen des Kronenbaums. Im ersten kraftraubenden Anlauf schaffte es der 20 Jahre alte Felix Rether. Nachdem traditionsgemäß die Fürbitte vorgelesen wurde, durfte Felix die in der Krone festgebundene prall gefüllte Überraschungstüte öffnen und die unten sehnsüchtig wartenden Kinder mit einem Regen von Süßigkeiten erfreuen.

Nach dem Ausmarsch der Trachtenträger wechselte die Blaskapelle mit den Zuschauern zum musikalischen Kaffeetrinken bei selbst gebackenem Kuchen in die Halle zurück. Unmittelbar anschließend begann für die Kinder und Junggebliebenen ein weiteres Highlight. Das erstmalig veranstaltete Puppentheater und der Spiele-Parcours (siehe separater Bericht unten).

Derweil schloss sich der Kaffeetafel der Tanzteil zu Blasmusik an. Erst weit über das geplante Ende hinaus wurden die Siebenbürger Blaskapelle, nach vielfachen Zugaben, und die Gäste und Teilnehmer mit wohltuenden Erinnerungen nach Hause entlassen. Für den Vorstand

Harald Hermann

Neues Kinder-Interaktions­programm im Rahmen des ­Kronenfestes

Einem lang gehegten Wunsch des Vorstandes der Kreisgruppe Wolfsburg entsprechend machten sich Bruni Sotiriou und Harald Hermann daran, ein umfassendes Kinderprogramm parallel zum Kronenfest zu konzipieren. Gemeinsam mit den Helfern Heidrun Klein, Kai Sotiriou und Sabine Hermann gestalteten sie einen Geschicklichkeitsspiele-Parcours. So entstanden in tagelanger Arbeit mit reichlich Holz- und Konstruktionsmaterial, Sägen, Bohrern, Fräsen, Klebepistole und Nähmaschine sowie künstlerischer Farbgestaltung insgesamt sieben Stationen. Bruni Sotiriou als bereits bekannte Künstlerin sorgte mit kreativen Händchen dafür, dass die Optik der Spiele eine Liaison mit siebenbürgischen Motiven, Ornamenten und Farbgestaltung eingeht. Auch sollte die Kinematik kindgerecht gestaltet sein. Das Ergebnis fand die zu erwartende Begeisterung.

Vielfältiges Kinderprogramm beim Kronenfest: ...
Vielfältiges Kinderprogramm beim Kronenfest: Harald Hermann bot ein lustiges Puppenspiel. Foto: Petra Volkmer
Zeitgleich hatte Harald Hermann eine stilgerechte Theaterkulisse für das Klappmaulpuppenspiel konstruiert. Dazu gehörte auch das Schreiben einiger Szenen für seine stofflichen Assistenten. Dieses als Richtschnur, da sich der Live-Akt stets anpasst an die zwangsläufige Interaktion mit den kleinen Zuschauern. So ließen sich bereits zu Beginn des Kronenfestes die Jüngeren kaum daran hindern, schon mal in den Dorfvereinsraum zu flitzen, wo Spiele und Theaterkulisse bereits seit dem Vortag aufwendig in Szene gesetzt waren. Hier nahmen die früh Ankommenden schon mal Tuchfühlung mit den Stationen auf, um vielleicht schon den einen oder anderen Kniff zum Erreichen des Spielziels am Nachmittag zu erlernen.

Nach dem ersten Highlight, dem Bonbonregen unter der Krone, strömten die Kinder und die „Kind Gebliebenen“ zum Spiele- und Theaterraum. Harald Hermann hatte mit seinen Assistenten Laurenz, K-H- Kauderwelsch, Rasputin, Rodrigo, Dylan, Zapp und Hironimus vier Szenen für die Kleinen zusammengestellt. Letzterer wurde natürlich schon gefragt, wieso er als Hase eine siebenbürgische Krawatte umhabe. Nachdem Hironimus (Transilvanicus) nochmals die Spielregeln und das Sammeln von Stempeln/Punkten für den Spiele-Parcours erklärt hatte, ging es nahtlos weiter. Manch ehrgeiziger kleiner Mensch wiederholte ihn bis zum Erreichen des Optimums.

Besonders herausfordernd waren die spielerischen Herausforderungen, die zu zweit zu lösen waren. Die Konzeptionisten betreuten natürlich die Stationen und gaben hier und da den einen oder anderen Tipp. Wer am Ende alle Stempelchen und vielleicht noch Bonusabzeichen zusammen hatte, durfte dann in die vom Vorstand prall gefüllte Schatzkiste greifen. So gab es glänzende Kinderaugen und den verständlichen Wunsch, das Kinderprogramm nächstes Jahr, natürlich mit der einen oder anderen Neuerung, zu wiederholen. Für den Vorstand

Sabine Hermann

Schlagwörter: Wolfsbueg, Kronenfest, Brauchtum, Kinder, Tanz

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