21. Juni 2024

Michael-Trein-Straße in Tartlau

Im August 2016 hatte die Kommission für die Bestimmung von Straßenbenennungen der Kronstädter Präfektur beschlossen, in Tartlau die „Strada Mică“ (als Schulgässchen bekannt) mit dem Namen des ehemaligen Tartlauer Bürgermeisters Michael Trein (1935-2015) umzubenennen. Am 20. Mai 2024 erfolgte nun die Umbenennung, und die Straßenschilder mit dem neuen Namen „Strada Michael Trein“ wurden montiert.
Das ist eine großartige posthume Würdigung eines bewegten und verdienstvollen Lebens! Eines Lebens, in dem sich die ganze bewegte Nachkriegsgeschichte widergespiegelt hat, Zusammenbrüche und Neuanfänge, Sturm- und Sonnentage.

Am 17. Juli 1935 in Honigberg geboren, war Michael Trein der erste und letzte deutsche Bürgermeister von Tartlau (1969-1975) nach dem Zweiten Weltkrieg. Er machte während seiner sechsjährigen, sehr erfolgreichen Amtszeit Tartlau zu einer der angesehensten, renommiertesten und wirtschaftlich stärksten Gemeinden im Kreis Kronstadt, die Ziel vieler in- und ausländischer Besucher wurde. In seine Amtszeit fiel auch die Restaurierung der größten deutschen Kirchenburg Osteuropas, der Tartlauer Kirchenburg, die 1999 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.

Michael Trein war ein führender Vertreter der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. 1979 gründete er die Kreisgruppe Crailsheim des Verbands der Siebenbürger Sachsen, die er 25 Jahre lang leitete. Ebenfalls ein Vierteljahrhundert war er Vorsitzender der 9. Tartlauer Nachbarschaft, die er 1981 ins Leben rief und anschließend Ehrenvorsitzender war.
1982 gründete er den Heimatboten Das Tartlauer Wort und betreute die Publikation als Herausgeber bis 2006. Von 1995 bis 1998 war Trein Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und von 1983 bis 1992 im Bundesvorstand des Verbandes für die Heimatortsgemeinschaften (HOG) verantwortlich. 2005 wurde er Vorsitzender des Kreisverbands Crailsheim des Bundes der Vertriebenen (BdV). Er war Mitglied der CDU.

Durch sein vielseitiges Wirken hat Michael Trein das kulturelle Leben der Siebenbürger Sachsen in Deutschland geprägt und mitgestaltet. Zudem organisierte er über viele Jahre hinweg Hilfsgütertransporte nach Rumänien, die er auch persönlich begleitete und deren Verteilung er beaufsichtigte. Für seine Verdienste um das Gemeinwohl wurde er mit dem Goldenen Ehrenwappen der Landsmannschaft (1981) und dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (2000) ausgezeichnet.

Dr. Wolfgang Trein

Schlagwörter: Trein, Straße, Tartlau

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Neueste Kommentare

  • 21.06.2024, 08:52 Uhr von Katzken: Endlich! Was ist das wieder für eine aufgebauschte, großartige Leistung der rumänischen ... [weiter]

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