8. August 2008
Denkwürdige 13. Auflage
Das 13. Carl Filtsch Festivals“ hat vom 7. bis 13. Juli in Hermannstadt stattgefunden. Die „13“ interpretierte Bürgermeister Klaus Johannis, Schirmherr dieser Veranstaltung, in seinem Grußwort im Programmheft optimistisch als ein Glückszeichen. Tatsächlich dürfte die 13. Auflage als ein denkwürdiges Ereignis in die Geschichte dieses Wettbewerb-Festivals eingehen.
Hätte sich die Zahl von 43 eingeschriebenen Anwärtern bei Anmeldeschluss nicht um neun Kandidaten verringert, so hätte diese Auflage die bisher höchste Teilnehmerzahl aus neun Ländern verzeichnen können. Grund hierfür waren leider noch nicht überbrückbare Hindernisse in einigen Staaten, Anwärtern aus Russland, Litauen, Weißrussland und der Republik Moldau ein gültiges Ausreisevisum auszustellen.
Das von der internationalen Jury erwartete hohe technisch-interpretative Niveau vermochten die Kandidaten, diesmal vor allem in der niedrigen und mittleren Altersgruppe bis 16 Jahre, zu erfüllen. So erspielten sich bei den bis Zwölfjährigen drei Teilnehmer aus Rumänien die Preise eins bis drei: Anca Bușecan, Daniel Ropotă, Iancu Teodor Sorin, während weiteren drei Kandidaten aus Bulgarien und Rumänien, Ivanova Tosheva, Ștefan-Mihai Andrei und Surdu Andrei Mihai, je eine lobende Anerkennung und je eine vom Johannis Reeg Verlag gestiftete Carl-Filtsch-Monographie erhielten. In der Altersgruppe B (zwischen 12 und 16 Jahren) gab es einen überragenden ersten Preisträger, den 13-jährigen Rumänen Cibotariu Ionuț, während zwei zweite Preise an Pallas Catenella Riedler aus Ungarn und Laura Chihaia aus Rumänien gingen. Einen dritten Preis teilten sich Nachev Vasil und Chakov Krasimir aus Bulgarien. Von den neun Teilnehmern der C-Gruppe (ab 17 Jahren) wurde kein erster Preis vorgeben, dafür teilten sich Dmitry Masleev/ Russland und Diana Szöke/Ungarn den zweiten Preis. Der dritte Preis wurde an Rostas Tamas/ Ungarn und Ioana Cătuna/Rumänien verteilt. Auch vergab die Jury zwei Filtsch-Preise in der Gruppe B (Cibotariu Ionuț und Gabriela Streche), und zwei in der Gruppe C (Dmitry Masleev und Ioana Cătuna). Diesmal wurde kein Kompositionspreis vergeben.
Als eine Weltneuheit wurde bei der Eröffnungsfeier im Thaliasaal vor dem Eröffnungskonzert die gerade durch die Hermannstädter Honterusdruckerei fertiggestellte, im Johannis Reeg Verlag erschienene dreisprachige Filtsch-Monographie von Peter Szaunig vorgestellt. Sie beinhaltet eine umfassende Synthese sämtlicher künstlerisch-schöpferischer Begebenheiten und Forschungsergebnisse von und über Carl Filtsch und schließt auch die letzten Entdeckungen des amerikanischen Musikwissenschaftlers und Pianisten Ferdinand Gajewski ein: fünf Werke, die als verschollen galten.
Ein weiterer Höhepunkt des diesjährigen Wettbewerb-Festivals war das Sinfoniekonzert am 11. Juli im Thalia-Saal. Als heimatliche Ur-und Erstaufführung erklang die Ouvertüre für großes Orchester in D-Dur sowie das Konzertstück für Klavier und Orchester in h-moll von Carl Filtsch in einer fulminanten Interpretation des jungen Bukarester Dirigenten Leonard Boga und des Hermannstädter Philharmonischen Orchesters.
In der formvollendeten Architektur einer klassischen Sonatene prägten tiefschürfende emotionale Ideen-und Gefühlsregungen zweier kontrastierender Themengruppen den musikalischen Dialog, der die Zuhörer nachhaltig faszinierte. Hervorzuheben ist die temperamentvolle, von jugendlichem Elan geprägte, geradezu opernhafte Dramaturgie. In gleichem Maße beeindruckte das Konzertstück für Klavier und Orchester in h-moll das begeisterte Publikum. Durch seine sensible Ausdeutung gelang dem 15-jährigen rumänischen Nachwuchspianisten und vorjährigen Filtsch-Preisträger Mihăilă Nicolae eine brillant-virtuose Interpretation, an den lyrischen Zauber Chopin’scher Romantik erinnernd. Die abschließende Kadenz bot ein voll ausgereiftes, eigenst-schöpferisches Bekenntnis Carl Filtsch’. Hier wendet sich der Komponist erstmals einer polyphonen Schreibweise zu und lässt in genialer kontrapunktischer Manier beide Themen in Form eines vollendeten Fugato ausklingen. Ein durchschlagender Beweis, dass Carl Filtsch, im Zenit seines kurzen Daseins, ohne Frage, seinen großen Vorgängern an die Seite gestellt werden kann, die sich ebenso in ihren letzten Aussagen vorrangig für polyphone Satzweisen entschieden.
Eine glückliche Fügung brachte es mit sich, dass Kultusminister Adrian Iorgulescu dem Wettbewerb-Festival einen kurzen Besuch abstattete. Beeindruckt von dem Konzert und der Qualität der Wertungsspiele äußerte er sich auf einer Pressekonferenz positiv hinsichtlich einer zukünftigen unterstützungswürdigen Entwicklung. Nicht minder beeindruckt zeigte sich auch der Grandseigneur der rumänischen Pianistik, Valentin Gheorghiu, dessen Präsenz als Jurymitglied der Veranstaltung ein besonderes Gewicht verlieh.
Am 12. Juli fand dann auf Einladung des Mühlbacher Bürgermeisteramtes das bereits zur Tradition gewordene „kleine” Preisträgerkonzert in der evangelischen Kirche statt. Es lockt immer mehr Zuhörer an und war zugleich Auftakt zu dem „großen” Preisträgerkonzert mit Preisverleihung (am 13. Juli im Thalia-Saal), wo acht der neunzehn preisgekrönten Teilnehmer ihr außergewöhnliches pianistisches Können einem großen Publikum unter Beweis stellten. Auch diesmal sorgte das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt im Foyer des Theaters für ein reichhaltiges Büfett, zu dem Generalkonsul Dr. Jean Pierre Rollin persönlich die zahlreich erschienene Prominenz aus Kultur, Politik und Gesellschaft herzlich begrüßte und zu einem harmonischen Ausklang einlud.
Das von der internationalen Jury erwartete hohe technisch-interpretative Niveau vermochten die Kandidaten, diesmal vor allem in der niedrigen und mittleren Altersgruppe bis 16 Jahre, zu erfüllen. So erspielten sich bei den bis Zwölfjährigen drei Teilnehmer aus Rumänien die Preise eins bis drei: Anca Bușecan, Daniel Ropotă, Iancu Teodor Sorin, während weiteren drei Kandidaten aus Bulgarien und Rumänien, Ivanova Tosheva, Ștefan-Mihai Andrei und Surdu Andrei Mihai, je eine lobende Anerkennung und je eine vom Johannis Reeg Verlag gestiftete Carl-Filtsch-Monographie erhielten. In der Altersgruppe B (zwischen 12 und 16 Jahren) gab es einen überragenden ersten Preisträger, den 13-jährigen Rumänen Cibotariu Ionuț, während zwei zweite Preise an Pallas Catenella Riedler aus Ungarn und Laura Chihaia aus Rumänien gingen. Einen dritten Preis teilten sich Nachev Vasil und Chakov Krasimir aus Bulgarien. Von den neun Teilnehmern der C-Gruppe (ab 17 Jahren) wurde kein erster Preis vorgeben, dafür teilten sich Dmitry Masleev/ Russland und Diana Szöke/Ungarn den zweiten Preis. Der dritte Preis wurde an Rostas Tamas/ Ungarn und Ioana Cătuna/Rumänien verteilt. Auch vergab die Jury zwei Filtsch-Preise in der Gruppe B (Cibotariu Ionuț und Gabriela Streche), und zwei in der Gruppe C (Dmitry Masleev und Ioana Cătuna). Diesmal wurde kein Kompositionspreis vergeben.
Als eine Weltneuheit wurde bei der Eröffnungsfeier im Thaliasaal vor dem Eröffnungskonzert die gerade durch die Hermannstädter Honterusdruckerei fertiggestellte, im Johannis Reeg Verlag erschienene dreisprachige Filtsch-Monographie von Peter Szaunig vorgestellt. Sie beinhaltet eine umfassende Synthese sämtlicher künstlerisch-schöpferischer Begebenheiten und Forschungsergebnisse von und über Carl Filtsch und schließt auch die letzten Entdeckungen des amerikanischen Musikwissenschaftlers und Pianisten Ferdinand Gajewski ein: fünf Werke, die als verschollen galten.
Ein weiterer Höhepunkt des diesjährigen Wettbewerb-Festivals war das Sinfoniekonzert am 11. Juli im Thalia-Saal. Als heimatliche Ur-und Erstaufführung erklang die Ouvertüre für großes Orchester in D-Dur sowie das Konzertstück für Klavier und Orchester in h-moll von Carl Filtsch in einer fulminanten Interpretation des jungen Bukarester Dirigenten Leonard Boga und des Hermannstädter Philharmonischen Orchesters.
In der formvollendeten Architektur einer klassischen Sonatene prägten tiefschürfende emotionale Ideen-und Gefühlsregungen zweier kontrastierender Themengruppen den musikalischen Dialog, der die Zuhörer nachhaltig faszinierte. Hervorzuheben ist die temperamentvolle, von jugendlichem Elan geprägte, geradezu opernhafte Dramaturgie. In gleichem Maße beeindruckte das Konzertstück für Klavier und Orchester in h-moll das begeisterte Publikum. Durch seine sensible Ausdeutung gelang dem 15-jährigen rumänischen Nachwuchspianisten und vorjährigen Filtsch-Preisträger Mihăilă Nicolae eine brillant-virtuose Interpretation, an den lyrischen Zauber Chopin’scher Romantik erinnernd. Die abschließende Kadenz bot ein voll ausgereiftes, eigenst-schöpferisches Bekenntnis Carl Filtsch’. Hier wendet sich der Komponist erstmals einer polyphonen Schreibweise zu und lässt in genialer kontrapunktischer Manier beide Themen in Form eines vollendeten Fugato ausklingen. Ein durchschlagender Beweis, dass Carl Filtsch, im Zenit seines kurzen Daseins, ohne Frage, seinen großen Vorgängern an die Seite gestellt werden kann, die sich ebenso in ihren letzten Aussagen vorrangig für polyphone Satzweisen entschieden.
Eine glückliche Fügung brachte es mit sich, dass Kultusminister Adrian Iorgulescu dem Wettbewerb-Festival einen kurzen Besuch abstattete. Beeindruckt von dem Konzert und der Qualität der Wertungsspiele äußerte er sich auf einer Pressekonferenz positiv hinsichtlich einer zukünftigen unterstützungswürdigen Entwicklung. Nicht minder beeindruckt zeigte sich auch der Grandseigneur der rumänischen Pianistik, Valentin Gheorghiu, dessen Präsenz als Jurymitglied der Veranstaltung ein besonderes Gewicht verlieh.
Am 12. Juli fand dann auf Einladung des Mühlbacher Bürgermeisteramtes das bereits zur Tradition gewordene „kleine” Preisträgerkonzert in der evangelischen Kirche statt. Es lockt immer mehr Zuhörer an und war zugleich Auftakt zu dem „großen” Preisträgerkonzert mit Preisverleihung (am 13. Juli im Thalia-Saal), wo acht der neunzehn preisgekrönten Teilnehmer ihr außergewöhnliches pianistisches Können einem großen Publikum unter Beweis stellten. Auch diesmal sorgte das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt im Foyer des Theaters für ein reichhaltiges Büfett, zu dem Generalkonsul Dr. Jean Pierre Rollin persönlich die zahlreich erschienene Prominenz aus Kultur, Politik und Gesellschaft herzlich begrüßte und zu einem harmonischen Ausklang einlud.
Peter Szaunig
Schlagwörter: Carl Filtsch, Hermannstadt
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