16. November 2021
Jacobi erhält Constantin Brâncuși-Nationalpreis / Relief „Fufaika“ in Stadtpfarrkirche in Hermannstadt
Dem siebenbürgischen Künstler Peter Jacobi sind jüngst zwei bedeutende Ehren zuteilgeworden. In Bukarest erhielt der international bekannte Bildhauer den Nationalpreis „Constantin Brâncuși“ 2020. Die Auszeichnung verlieh das Constantin Brâncuși-Zentrum für Forschung, Dokumentation und Förderung gemeinsam mit dem Rumänischen Kulturinstitut an Jacobi in Würdigung seiner Verdienste um die Förderung von Werten in der bildenden Kunst. Besonders freute sich der 1935 in Ploiești geborene Träger des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreises 2003 darüber, dass ein von ihm geschaffenes Relief, das an die Opfer der Russlanddeportation erinnert, nun einen dauerhaften Standort in der evangelischen Stadtpfarrkirche in Hermannstadt gefunden hat.
![Peter Jacobi und sein den Opfern der ...](/bild/artikel/normal/2021/jacobi_fufaika_einweihung_neu.jpg)
„Bewegend, ja schmerzlich anzusehen“
Persönlich tief berührt hat den Künstler, der sich seit Jahrzehnten mit Formen der Erinnerungskultur auseinandersetzt, dass seinem Relief „Fufaika“ ein permanenter Platz in der evangelischen Stadtpfarrkirche in Hermannstadt bestimmt wurde.![Fufaika-Originaljacke, getragen im Lager in ...](/bild/artikel/normal/2021/jacobi_fufaika_relief_originaljacke_neu.jpg)
Die mit der Einweihung am 10. Oktober besiegelte Werkverortung im Kirchenraum fand großen Anklang. Aus den Reaktionen, die Peter Jacobi erreichten, hier nur einige wenige ausgewählte Stimmen. Für Jana Flottmann von der Deutschen Botschaft Bukarest ist es wichtig, „dass diese persönlichen Erinnerungen an nächste Generationen weitergegeben werden gegen das Vergessen. Mit Ihrer Schenkung des Reliefs an die evangelische Stadtpfarrkirche in Hermannstadt, einem Ort der Andacht und der Begegnung, bleiben diese Erinnerungen wach.“
Dr. phil. Andrea Gnam, Privatdozentin an der Humboldt-Universität zu Berlin und Universität Wien, Mitglied der Deutschen Fotografischen Akademie, befindet: „... eine Abstraktion, die aus dem Anblick des Haptischen hervorgeht und dann wieder haptisch realisiert wird. Spürt man sogar auf dem Foto zwischen den Fingern.“
Dr. Isabel Greschat, Kunsthistorikerin, Museumsdirektorin in Ulm: "Das ist unglaublich schön und die Erinnerung dahinter sehr beeindruckend."
Dr. Renate Nimtz-Köster (Der Spiegel): „Bewegend, ja schmerzlich anzusehen, diese Jacken, sie zeugen von Qualen, wie sie ja auch Herta Müller in der Atemschaukel beschrieben hat. Großartige Idee, Dein Relief.“
Karin Servatius-Speck: „Es ist in Stein gemeißelt! Nein, besser: C´est gravé dans le marbre. Der weiße Marmor mit den feinen dunklen Schlieren der Einlagerungen zum Gewand gewandelt einer so schrecklichen Erinnerung, in Marmor gemeißelte Zeitgeschichte, Lebensgeschichten! Und nun im zeitenüberdauernden Gotteshaus geborgen, ‚festgemauert’ (F. Sch.) für immer.“
Christian Schoger
Schlagwörter: Kunst, Künstler, Peter Jacobi, Bukarest, Museum, Ausstellung, Preis, Skulpturen, Bildhauer, Brancusi, Hermannstadt, Stadtpfarrkirche, Relief, Deportation, Russlanddeportation, Schoger
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- 19.11.2021, 09:52 Uhr von John Geoffrey: Danke lieber Peter Jacobi für diese dauerhafte "Pufoaika" Erinnerung an unsere Vorfahren und die ... [weiter]
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