15. Juli 2009
Notreparatur an den Schönberger Kirchtürmen
Wie bereits in dieser Zeitung berichtet, ist Schönberg eine der 18 Kirchenburgen, die mit den beantragten EU-Fördermitteln renoviert werden sollen. Bis es jedoch zu dieser umfangreichen baulichen Umsetzung kommt – das Antragsverfahren für das EU-Projekt ist noch nicht abgeschlossen –, wird sicherlich noch einige Zeit vergehen.
Dr. Stefan Cosoroabă (Manager des Landeskonsistoriums, zuständig auch für EU-Projekte), Dietrich Galter (Dechant des Kirchenbezirks Hermannstadt) und Steffen Mildner (Berater der Leitstelle Kirchenburgen) betonen, dass es sehr sinnvoll wäre, einige Notreparaturen am Dach in Schönberg noch in diesem Sommer durchzuführen. Von den Dächern der beiden Kirchtürme fallen kontinuierlich Dachziegel herunter. Auf den Seiten zum Dach des Kirchenschiffes sind Fanggitter angebracht, auf den anderen Seiten fallen die Ziegel in den Hof. Diese akuten Probleme haben die beiden Architekten Liviu Gligor und Annemarie Rothe veranlasst, die Kirchenburg Schönberg Anfang Juni zu besichtigen (Liviu Gligor hat die Machbarkeitsstudie für diese Kirchenburg zum EU-Projekt erstellt, Frau Rothe aus Berlin hat des Öfteren für die Leitstelle gearbeitet). Bei der Besichtigung stellten die Fachleute Folgendes fest:
Die Halterungen der Fanggitter sind in einem ausreichend guten Zustand. Die Gitter selbst sind aus Maschendraht und an einigen Stellen nicht mehr intakt. Der zusätzlich an der Innenseite angebrachte leichte Maschendraht ist verrostet und nahezu vollständig zerstört. In den Gittern liegt viel Ziegelschutt. Die Dachflächen der beiden Türme sind mit Mönch-und-Nonne-Ziegeln gedeckt. Die unteren Ziegel sind vollständig mit Mörtel ausgedrückt und darin die obere Lage eingebettet worden. Die Fuge zwischen den Ziegeln der Decklage ist ebenfalls mit Mörtel verstrichen. Dadurch können fehlende Ziegel nicht von innen nachgesteckt werden, sondern die Dachflächen nur von außen bearbeitet werden. Auf den Dachflächen gibt es große Stellen mit fehlender Decklage der Ziegel, jedoch hat sich der Mörtel in der Form der Ziegel bewahrt und hält so die Fuge einigermaßen dicht. Die herabfallenden Ziegel gefährden die Besucher und das Dach wird mittelfristig undicht. Bezüglich möglicher Maßnahmen kamen Frau Rothe und Herr Gligor zu folgendem Ergebnis: Als Teil des EU-Projekts soll die Kirchenburg in naher Zukunft umfassend instandgesetzt werden. Aus mehreren Gründen ist es nicht zu empfehlen, die Dächer der Türme jetzt vollständig abzudecken und mit einer provisorischen Deckung/Plane zu versehen: Es entsteht ein großer Aufwand für Abdecken, neues Material, Gerüst oder anderes Hebezeug, Reparaturen an dem Provisorium nach dem Winter etc. Außerdem besteht die Gefahr, dass durch das Provisorium zusätzliche Schäden (Undichtigkeiten, Windschäden durch Abheben etc.) entstehen. Die beiden Architekten schlagen vor, die bereits bestehenden Auffanggitter zu reparieren bzw. das Drahtgewebe zu erneuern und an den anderen Seiten ähnliche Gitter anzubringen. Für die spätere Deckung sollten wieder Mönch/Nonne als Deckung verwendet werden, jedoch mit weniger Mörtel.
Es besteht also Handlungsbedarf, noch bevor das EU-Projekt umgesetzt wird. Die Universität für Architektur und Stadtplanung „Ion Mincu“ in Bukarest, welche vor einigen Jahren die Verantwortung für die Kirchenburg (nur für die Ringmauern und die damit verbundenen Gebäude, aber nicht für das Kirchengebäude) übernommen hat, steht der Leitstelle Kirchenburgen zwar beratend zur Seite, jedoch fehlen der evangelischen Kirche die finanziellen Mittel. Auch wenn nach der Genehmigung des EU-Projekts weitaus mehr Mittel bereitgestellt werden, sind die jetzigen Instandhaltungsmaßnahmen sehr wichtig, da in der Zwischenzeit durch die schadhaften Dachstellen viel größere Schäden entstehen können. Das könnte dazu führen, dass die ursprünglich vorgesehenen Mittel für die Position „Dachreparatur“ nicht mehr ausreichen werden. Es steht auch noch nicht fest, wann in den drei Jahren nach Bewilligung des EU-Projektes die Sanierungsmaßnahmen in Schönberg anstehen werden. Die 18 Kirchenburgen werden schließlich noch priorisiert.
Die Leitstelle Kirchenburgen hat uns, der Heimatortsgemeinschaft (HOG) Schönberg, zugesichert, dass die Reparaturarbeiten zügig umgesetzt werden, sobald die Finanzierung gewähr- leistet ist. Der Vorstand der HOG Schönberg hat deshalb beschlossen, mit einer Spende von 1 500 Euro die Kosten zu übernehmen. Da es sich um ein Denkmal der Kategorie A handelt (d. h. von nationaler Bedeutung), muss zunächst eine Kurzplanung von der regionalen Denkmalkommission genehmigt werden. Wenn alles nach Plan läuft, erfolgen die Maßnahmen in zwei bis drei Monaten. Wir freuen uns, dass es die Leitstelle Kirchenburgen (www.projekt-kirchenburgen.ro) gibt, auf die man als HOG zugehen kann, wenn in der Heimatgemeinde bauliche Maßnahmen durchgeführt werden müssen.
Die Halterungen der Fanggitter sind in einem ausreichend guten Zustand. Die Gitter selbst sind aus Maschendraht und an einigen Stellen nicht mehr intakt. Der zusätzlich an der Innenseite angebrachte leichte Maschendraht ist verrostet und nahezu vollständig zerstört. In den Gittern liegt viel Ziegelschutt. Die Dachflächen der beiden Türme sind mit Mönch-und-Nonne-Ziegeln gedeckt. Die unteren Ziegel sind vollständig mit Mörtel ausgedrückt und darin die obere Lage eingebettet worden. Die Fuge zwischen den Ziegeln der Decklage ist ebenfalls mit Mörtel verstrichen. Dadurch können fehlende Ziegel nicht von innen nachgesteckt werden, sondern die Dachflächen nur von außen bearbeitet werden. Auf den Dachflächen gibt es große Stellen mit fehlender Decklage der Ziegel, jedoch hat sich der Mörtel in der Form der Ziegel bewahrt und hält so die Fuge einigermaßen dicht. Die herabfallenden Ziegel gefährden die Besucher und das Dach wird mittelfristig undicht. Bezüglich möglicher Maßnahmen kamen Frau Rothe und Herr Gligor zu folgendem Ergebnis: Als Teil des EU-Projekts soll die Kirchenburg in naher Zukunft umfassend instandgesetzt werden. Aus mehreren Gründen ist es nicht zu empfehlen, die Dächer der Türme jetzt vollständig abzudecken und mit einer provisorischen Deckung/Plane zu versehen: Es entsteht ein großer Aufwand für Abdecken, neues Material, Gerüst oder anderes Hebezeug, Reparaturen an dem Provisorium nach dem Winter etc. Außerdem besteht die Gefahr, dass durch das Provisorium zusätzliche Schäden (Undichtigkeiten, Windschäden durch Abheben etc.) entstehen. Die beiden Architekten schlagen vor, die bereits bestehenden Auffanggitter zu reparieren bzw. das Drahtgewebe zu erneuern und an den anderen Seiten ähnliche Gitter anzubringen. Für die spätere Deckung sollten wieder Mönch/Nonne als Deckung verwendet werden, jedoch mit weniger Mörtel.
Es besteht also Handlungsbedarf, noch bevor das EU-Projekt umgesetzt wird. Die Universität für Architektur und Stadtplanung „Ion Mincu“ in Bukarest, welche vor einigen Jahren die Verantwortung für die Kirchenburg (nur für die Ringmauern und die damit verbundenen Gebäude, aber nicht für das Kirchengebäude) übernommen hat, steht der Leitstelle Kirchenburgen zwar beratend zur Seite, jedoch fehlen der evangelischen Kirche die finanziellen Mittel. Auch wenn nach der Genehmigung des EU-Projekts weitaus mehr Mittel bereitgestellt werden, sind die jetzigen Instandhaltungsmaßnahmen sehr wichtig, da in der Zwischenzeit durch die schadhaften Dachstellen viel größere Schäden entstehen können. Das könnte dazu führen, dass die ursprünglich vorgesehenen Mittel für die Position „Dachreparatur“ nicht mehr ausreichen werden. Es steht auch noch nicht fest, wann in den drei Jahren nach Bewilligung des EU-Projektes die Sanierungsmaßnahmen in Schönberg anstehen werden. Die 18 Kirchenburgen werden schließlich noch priorisiert.
Die Leitstelle Kirchenburgen hat uns, der Heimatortsgemeinschaft (HOG) Schönberg, zugesichert, dass die Reparaturarbeiten zügig umgesetzt werden, sobald die Finanzierung gewähr- leistet ist. Der Vorstand der HOG Schönberg hat deshalb beschlossen, mit einer Spende von 1 500 Euro die Kosten zu übernehmen. Da es sich um ein Denkmal der Kategorie A handelt (d. h. von nationaler Bedeutung), muss zunächst eine Kurzplanung von der regionalen Denkmalkommission genehmigt werden. Wenn alles nach Plan läuft, erfolgen die Maßnahmen in zwei bis drei Monaten. Wir freuen uns, dass es die Leitstelle Kirchenburgen (www.projekt-kirchenburgen.ro) gibt, auf die man als HOG zugehen kann, wenn in der Heimatgemeinde bauliche Maßnahmen durchgeführt werden müssen.
Martin Schnabel
Schlagwörter: Kirchenrenovierung, EU
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