17. Mai 2021
Siebenbürgen-Institut an der Universität Heidelberg: Team packt gemeinsam an
Manchmal ist weniger nicht mehr, sondern einfach nur weniger. Und dennoch muss es weitergehen im Siebenbürgen-Institut auf Schloss Horneck. Auf vier Menschen und drei Stellen geschrumpft und mit immer kleinerem Budget, hält das Personal in Bibliothek und Archiv die Stellung. Seit 2020 sind alle unter einem Dach vereint, im Westflügel des Schlosses. Es gilt immer noch, eine Aufgabe zu erfüllen: mit Hilfe von Literatur und Archivmaterial die Geschichte und Kultur Siebenbürgens und der Siebenbürger Sachsen zu dokumentieren und die gesammelten Schätze sowohl für die Wissenschaft als auch für private Nutzer zur Verfügung zu stellen. Dabei werden die Mitarbeiter von einer Handvoll ehrenamtlicher Helfer unterstützt. Gefördert wird das Institut von der eigens dafür gegründeten Stiftung und vom Verein Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek.
![Hannelore Schnabel (links) und Michaela Adam im ...](/bild/artikel/normal/2021/siebenbuergen_institut_schnabel_adam_2021.jpg)
Dafür, dass die Zahlen stimmen, sorgt Michaela Adam seit gut 25 Jahren. Sie verwaltet die Konten von Kulturrat, Landeskundeverein und Förderverein und kümmert sich um die Buchhaltung des Instituts. Und oft auch um praktische Probleme des Arbeitsalltags, pragmatisch und verlässlich. 2019 hat Michaela Adam auch die Begleitung und Finanzverwaltung des Projektes zur Sicherung und Erhaltung der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen übernommen, das vor Ort durch die Stiftung Kirchenburgen der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien durchgeführt wird. Viele Jahre lag ihr Büro im Institutsgebäude in der Gundelsheimer Schlossstraße. Jetzt freut sie sich, dass sie ihrer abwechslungsreichen Tätigkeit in einem neuen Büro im Schloss nachgehen und gleichzeitig den Neckarblick genießen kann.
Das Kernstück des Siebenbürgen-Instituts ist die Siebenbürgische Bibliothek. Mit ihren inzwischen gut 91.000 Medieneinheiten ist sie die größte Transylvanica-Sammlung außerhalb Siebenbürgens und Ungarns. Gesammelt wird alles, was einen siebenbürgischen Bezug hat: sowohl Veröffentlichungen aus und über Siebenbürgen als auch solche von siebenbürgischen Autoren, egal welchen Inhalts. Da nach gut sechs Jahrzehnten die Regale aus allen Nähten platzten, konnten durch den Umbau von Schloss Horneck im letzten Jahr zusätzliche Räume angemietet werden, damit die Bibliotheksbestände weiter wachsen können.
![Christian Rother am neuen Arbeitsplatz im ...](/bild/artikel/normal/2021/siebenbuergen_institut_rother_2021.jpg)
Über die Homepage www.siebenbuergen-institut.de kann im Bestand recherchiert werden, da der Großteil der Titel bereits online katalogisiert wurde.
![Lindenblätterdreieck – Logo des ...](/bild/artikel/normal/2021/logo_siebenbuergeninstitut_seerose_2021.jpg)
Das Bibliotheksteam besteht inzwischen nur noch aus Christian Rother, der seit zwanzig Jahren dabei ist, und Hannelore Schnabel, die schon auf gut zweieinhalb Jahrzehnte zurückblicken kann. Die beiden Diplombibliothekare teilen sich die Arbeitsbereiche je nach Anforderung. Da ist Flexibilität gefragt. Seit es keine zusätzliche Stelle mehr für das Archiv gibt, betreut Christian Rother auch den gesamten Archiv-Bereich, während die Verfasserin dieser Zeilen für den Bibliotheksbetrieb zuständig ist. Größere Aufgaben werden gemeinsam im Team angepackt. Man arbeitet schon sehr lange zusammen, ist eingespielt, gut aufeinander eingestellt und kennt die Stärken und Schwächen der anderen. Wenn alle an einem Strang ziehen, geht es zwar langsam, doch stetig vorwärts, auch mit einer kleineren Mannschaft.
Und wenn die Pandemie endlich überwunden ist, wird das „Geisterschloss“ und mit ihm der neue, helle Lesesaal im Westflügel wieder zu neuem Leben erwachen. Das Institutsteam freut sich schon jetzt auf die Besucher!
Hannelore Schnabel
Schlagwörter: Siebenbürgen-Institut, Siebenbürgische Bibliothek, Archiv, Schloss Horneck, Universität, Heidelberg, Wissenschaft
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