19. Dezember 2009
Theater in Drabenderhöhe: „As Lisi huet Gest“
Zum Katharinenball am 21. November hatte der Honterus-Chor Drabenderhöhe ins Hermann-Oberth-Haus eingeladen. Zur Freude der Veranstalter waren viele Besucher – auch viele Jugendliche – dieser Einladung gefolgt. Der Vorsitzende des Chores, Günther Schuller, begrüßte die Zuschauer, besonders die Katharinen, und dankte den Ehrengästen für ihr Interesse an dieser Veranstaltung.
Traditionsgemäß übernahmen die Sänger des Chores unter ihrer Dirigentin Regine Melzer die musikalische Begrüßung. Die Auswahl der Lieder sollte die Zuhörer auf das folgende lustige Theaterstück einstimmen. „Lasst den Chor erschallen“ von Robert Pappert, „Nor tea bäst schuld“, Text: Grete Lienert, Musik: Hans Mild, „Heißa, Kathreinerle“, Volkslied, bearbeitet von Regine Melzer, und „De Baonk“ von Georg Meyndt.
„Es war so lustig! Ich habe so viel gelacht!“ hörten die Chormitglieder und vor allem unsere Schauspieler nach dem Theaterstück „As Lisi huet Gest“ (Unsere Lisi hat Gäste) von Peter Rieß, ins Sächsische übersetzt von Egon Machat. Enni Janesch als bewährte Leiterin und Souffleuse der Theatergruppe des Honterus-Chores hatte dieses sehr lustige mundartliche Volksstück für den Katharinenball ausgesucht und einstudiert.
In einem sächsischen Dorf ist „die Welt noch in Ordnung“. Die Frau macht die Hausarbeit – Gerda Gusbeth als Bäuerin Lisi Schuster –, der Mann arbeitet auf dem Feld – Reinhard Wellmann als Gerch Schuster – und geht möglichst jeder Schwierigkeit aus dem Weg, indem er Zuflucht beim Pali seines Nachbarn Hans sucht. Die Kleidung ist ein wichtiges Merkmal der Rollenverteilung: Die Frauen tragen Röcke und Kleider, die Männer, die sich die Haare „stutzen“, Hosen. In den Städten hat aber die Moderne schon Einzug gehalten. Durch die neue Mode und den Besuch zweier junger Leute (Franka Hihn als langhaariger Karl Eichner aus Bukarest und Miriam Hermann als Elfriede Kernbacher aus Temeschwar) entwickelt sich ein Spiel mit Geheimnissen, Verwechslungen und Vorahnungen, zu dem die neugierige Nachbarin Maio – überzeugend gespielt von Ilse Bartesch – ihr Teil beiträgt. Die zwei erwachsenen Kinder der Familie Schuster, Trudi (Christine Rochus) und Walter (Jürgen Bartesch), erkennen schnell den Rollentausch und spielen mit, ohne ihre Eltern einzuweihen. Es kommt, wie es kommen muss: Karl und Walter verlieben sich in Trudi und Elfriede. Die Jugendlichen nützen die Unkenntnis der Erwachsenen aus, auch wenn sie dabei manchmal Lehrgeld zahlen müssen, vor allem Karl, der als Karla die Aufgaben eines Mädchens übernehmen muss und dabei lernt, dass Frauenarbeit ein hartes Los ist: Kochen, Putzen, Bügeln und – oh je! – Kleider und Schuhe mit hohen Absätzen tragen. Ebenso geht es Elfriede, die als Friedel die Aufgaben eines Jungen erledigen soll: Mist ausfahren, Holz hacken, Vieh versorgen – wo sie doch lieber kochen würde. Die Liebeleien fliegen auf, und eilig werden Karls Mutter, gespielt von Melitta Knecht, und Elfriedes Vater, gespielt vom Vorsitzenden des Honterus-Chores Günther Schuller, von Lisi herbeigerufen. Die folgenden Erklärungsversuche führen zu einem solchen Durcheinander, dass niemand mehr weiß, wer in dieser Komödie Männlein oder Weiblein ist. Zum Glück haben die Jugendlichen bewiesen, dass sie ein Gefühl für Moral haben. Doch Mutter Lisi hat bis zum Schluss Zweifel. Bevor sie ihre Einwilligung zu den Hochzeiten gibt, fordert sie von allen, sogar von ihrem Mann, ein „Zeugnis“ vom Doktor, damit sie weiß, woran sie mit jedem ist. Wer ist schuld an diesem ganzen Spektakel? Trudi bringt es auf den Punkt: „An der Verwechslung ist niemand schuld, nur diese alberne, neue Mode.“ In dem Lied „Nor tea bäst schuld“ hatte der Honterus-Chor ja bereits am Anfang die Schuldfrage geklärt – natürlich die Frauen.
Anschließend spielte die Melzer-Band, die bereits seit 1984 ohne Unterbrechung für den musikalischen Teil des Abends zuständig ist, zum Tanz auf und sorgte für gute Stimmung bei den Besuchern.
„Es war so lustig! Ich habe so viel gelacht!“ hörten die Chormitglieder und vor allem unsere Schauspieler nach dem Theaterstück „As Lisi huet Gest“ (Unsere Lisi hat Gäste) von Peter Rieß, ins Sächsische übersetzt von Egon Machat. Enni Janesch als bewährte Leiterin und Souffleuse der Theatergruppe des Honterus-Chores hatte dieses sehr lustige mundartliche Volksstück für den Katharinenball ausgesucht und einstudiert.
In einem sächsischen Dorf ist „die Welt noch in Ordnung“. Die Frau macht die Hausarbeit – Gerda Gusbeth als Bäuerin Lisi Schuster –, der Mann arbeitet auf dem Feld – Reinhard Wellmann als Gerch Schuster – und geht möglichst jeder Schwierigkeit aus dem Weg, indem er Zuflucht beim Pali seines Nachbarn Hans sucht. Die Kleidung ist ein wichtiges Merkmal der Rollenverteilung: Die Frauen tragen Röcke und Kleider, die Männer, die sich die Haare „stutzen“, Hosen. In den Städten hat aber die Moderne schon Einzug gehalten. Durch die neue Mode und den Besuch zweier junger Leute (Franka Hihn als langhaariger Karl Eichner aus Bukarest und Miriam Hermann als Elfriede Kernbacher aus Temeschwar) entwickelt sich ein Spiel mit Geheimnissen, Verwechslungen und Vorahnungen, zu dem die neugierige Nachbarin Maio – überzeugend gespielt von Ilse Bartesch – ihr Teil beiträgt. Die zwei erwachsenen Kinder der Familie Schuster, Trudi (Christine Rochus) und Walter (Jürgen Bartesch), erkennen schnell den Rollentausch und spielen mit, ohne ihre Eltern einzuweihen. Es kommt, wie es kommen muss: Karl und Walter verlieben sich in Trudi und Elfriede. Die Jugendlichen nützen die Unkenntnis der Erwachsenen aus, auch wenn sie dabei manchmal Lehrgeld zahlen müssen, vor allem Karl, der als Karla die Aufgaben eines Mädchens übernehmen muss und dabei lernt, dass Frauenarbeit ein hartes Los ist: Kochen, Putzen, Bügeln und – oh je! – Kleider und Schuhe mit hohen Absätzen tragen. Ebenso geht es Elfriede, die als Friedel die Aufgaben eines Jungen erledigen soll: Mist ausfahren, Holz hacken, Vieh versorgen – wo sie doch lieber kochen würde. Die Liebeleien fliegen auf, und eilig werden Karls Mutter, gespielt von Melitta Knecht, und Elfriedes Vater, gespielt vom Vorsitzenden des Honterus-Chores Günther Schuller, von Lisi herbeigerufen. Die folgenden Erklärungsversuche führen zu einem solchen Durcheinander, dass niemand mehr weiß, wer in dieser Komödie Männlein oder Weiblein ist. Zum Glück haben die Jugendlichen bewiesen, dass sie ein Gefühl für Moral haben. Doch Mutter Lisi hat bis zum Schluss Zweifel. Bevor sie ihre Einwilligung zu den Hochzeiten gibt, fordert sie von allen, sogar von ihrem Mann, ein „Zeugnis“ vom Doktor, damit sie weiß, woran sie mit jedem ist. Wer ist schuld an diesem ganzen Spektakel? Trudi bringt es auf den Punkt: „An der Verwechslung ist niemand schuld, nur diese alberne, neue Mode.“ In dem Lied „Nor tea bäst schuld“ hatte der Honterus-Chor ja bereits am Anfang die Schuldfrage geklärt – natürlich die Frauen.
Anschließend spielte die Melzer-Band, die bereits seit 1984 ohne Unterbrechung für den musikalischen Teil des Abends zuständig ist, zum Tanz auf und sorgte für gute Stimmung bei den Besuchern.
Helga Bosch
Schlagwörter: Drabenderhöhe, Kathreinenball, Theater
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