2. Juni 2024

43 Zeidner Trachtler in Dinkelsbühl

Heimattag zu Pfingsten in Dinkelsbühl: Der Trachtenumzug marschiert vor der Ehrentribüne mit prominenter Besetzung vor allem aus Politik und Verbandsleben – natürlich auch mit dem Bundesvorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Rainer Lehni, gleichzeitig auch Nachbarvater der Zeidner. Und kurz bevor die Zeidner Trachtengruppe an der Tribüne vorbeizog, sagte Lehni seinem Nachbarn, dem nordrhein-westfälischen Aussiedlerbeauftragten Heiko Hendriks, dass nun auch bald die Gruppe seines Heimatortes vorbeiziehen werde, die aber eher klein sei. Dann die Riesenüberraschung: 43 Zeidnerinnen und Zeidner beteiligten sich am diesjährigen Umzug. Bis voriges Jahr war jede Teilnehmerzahl über 20 ein großer Erfolg – und jetzt das. Es gilt allen Mitmachenden von ganzem Herzen zu danken.
Die Zeidner Nachbarschaft war mit einer starken ...
Die Zeidner Nachbarschaft war mit einer starken Trachtengruppe in Dinkelsbühl vertreten. Fotoarchiv: Udo Buhn
Das Schöne: Es lassen sich mittlerweile viele nette Geschichten rund um diesen Umzug erzählen, so dass Hoffnung besteht, dass die Zeidner auch in den nächsten Jahren gerne mitmachen. Zum Beispiel, dass Marianne Kassnel – gemeinsam mit ihrem Mann Hermann, langjährige und treue Mitmarschierer – in Andenken an ihren Mann diesmal mit Enkeltochter Jasmin dabei war, oder dass Günther Mieskes selbst seine Ex-Gattin, Agathe, geborene Bartesch, zum Mitmachen überzeugen konnte, dass Rolf Kueres, nach jahrelanger Pause, diesmal mit seiner deutschen Gattin Bettina und Tochter Emilia sich Trachten aus der Nachbarschaftsbörse von Ines und Helmut Wenzel ausliehen und mitmarschierten, dass Gerald Prömm (Sohn des Musikers und der Chemielehrerin) mit seinem kleinen Sohn Jonas einfach zwischen den Zeidnern stand und zunächst keiner wusste, „wem er gehört“, oder dass Marius Diamantstein am Voraband noch anrief und fragte, „ob es noch zwei freie Plätze“ zum Aufmarschieren gebe, oder dass Lorant Aescht sich am Vortag beim Staubsaugen einen Hexenschuss holte, sich dann schnell von der Gattin massieren ließ, weil er ja fest versprochen hatte zu kommen, „ich kann ja den Hans (also den Veranstalter) nicht im Stich lassen“. Ja, solche Geschichten, und vor allem, dass auch einige Kinder dabei waren (großes Dankeschön an die Eltern, Großeltern!), machen Mut, dass es erfolgreich weitergeht.

Auch mit dem Umzug selbst hat es in diesem Jahr gut funktioniert: Das gilt es deshalb zu erwähnen, weil der Umzug zum ersten Mal von der Gedenkstätte an der Alten Promenade startete und Skeptiker von dieser Idee nicht so angetan waren. Zum einen war es sehr angenehm, sich unter schattigen Bäumen zu versammeln, es entstand ein sehr entspanntes Miteinander, zum anderen stockte der Zug nicht, es ging zügig voran – diesmal sehr erfreulich mit der Martin-Thies-Projektkapelle mittendrin in der Gruppe der Burzenländer Gemeinden.

Und schließlich – ein Plus für die Zeidner: Weil der Umzug am Rothenburger Tor endete, konnte die Gruppe direkt in ihr neues Trefflokal „einfallen“, die Schleuse, die unterhalb des Tores liegt und mit ihrem Biergarten förmlich dazu einlädt, dort zu bleiben. Es zeigte sich, wie wichtig so ein Treffpunkt ist, denn im Laufe des Nachmittags kamen sehr viele Zeidner vorbei – sicherlich über 100, die das neue Trefflokal kennenlernen wollten. Einige bekannten, dass sie seit vielen Jahren das erste Mal wieder zum Heimattag gekommen waren. Für gute Stimmung sorgte zusätzlich die Neppendorfer Blaskapelle, die dort seit Jahren Pfingstsonntagnachmittag aufspielt.

Nicht unerwähnt bleiben sollen auch alle diejenigen Zeidner Trachtler und Musiker, die in den verschiedenen Kreis- oder Landesgruppen mitgehen („wir werden immer weniger, deshalb unterstützen wir die Kreisgruppe“), oder die in den Kapellen der Kreisgruppe mitspielen oder in der Siebenbürgischen Kantorei mitsingen, die den Festakt zum 75. Geburtstag des Verbandes gestaltete. Auch eine Zeidner Fußballmannschaft ist angetreten, die Schwarzburg-Kickers, um die sich Uwe Christel kümmert. Fairerweise ist zu sagen, dass nur ganz wenige Zeidner mitmachen, es sind Siebenbürger aus Uwes Verein in Esslingen. Die Nachbarschaft ist gerne bereit, das Projekt zu unterstützen. Die Ergebnisse brauchen nicht weiter kommentiert zu werden, es gab zwei Unentschieden und eine Niederlage gegen Zendersch, die eh seit Jahren auf den Titel abonniert sind.

Alles in allem also ein sehr gelungener Heimattag für die Zeidner Nachbarschaft – dafür nochmals großes Dankeschön allen Mitmachenden, Dabeigewesenen und Fans der Zeidner.

Hans Königes

Schlagwörter: Zeiden, Nachbarschaft, Heimattag 2024

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