Geographische Kuriositäten

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kranich
schrieb am 12.04.2014, 06:15 Uhr (am 12.04.2014, 06:29 Uhr geändert).
Mit einer Fläche von etwa 15.000 km2 hat Osttimor in etwa die Größe von Schleswig-Holstein, ist also nicht mal so klein, wie es auf den ersten Blick ausschaut. Man sollte relativieren...

Schon der Name ist etwas kurios: Der Osten vom Osten oder Timor Timur, kurz Tim Tim,, wie es während der Besatzungszeit durch Indonesien hieß, passt der einheimischen Regierung nicht. Sie besteht auf dem Namen Timor-Leste.

Das im Vergleich zu dem es umgebende kleine Land hat eine lange und z.T. spannende Geschichte:
Die ältesten Spuren menschlichen Lebens liegen 42.000 Jahre zurück. Hier wurde z.B. der älteste Angelhaken geortet. Reste von Riesenratten oder Schildkröten, die in den Höhlen gefunden wurden und gleichen Alters sind, erhärten die Theorie der Besiedlung Australiens über diese Inseln.

Die Portugiesen gründeten hier im 16. Jh. ihre Kolonie. Im Laufe der danach folgenden Jahrhunderten kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen mit den Niederländern. Erst 1916 wurde die heutige Grenze festgesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Westtimor an Indonesien angeschlossen; der Osten der Insel blieb portugiesisch.
1975 erklärte sich dieser Teil für unabhängig, worauf die indonesische Armee einmarschierte und das Land 24 Jahre lang besetzt hielt, in der Hoffnung es zu Indonesien einzugliedern. Die Einheimischen wehrten sich heftig, da sie anderen Einflüssen ausgesetzt waren, die ihre Denkweise, Religion und sogar Sitten geändert hatten und z.T. auch eine andere Sprache sprachen. Erst 2002 erlangte es seine volle Unabhängigkeit.
kranich
schrieb am 12.04.2014, 07:04 Uhr (am 12.04.2014, 07:24 Uhr geändert).
Das vulkanisch geprägte Land erreicht im Tatamailau 2.963 m - die Höhe der Zugspitze. Auch der Ablau und Matebian überschreiten die 2.000 m ü.NN. Im Norden fallen die Berge steil zur Küste ab, während sich im Landesinneren mehrere Plateaus breit machen. Die Gewässer sind - dank der örtlichen Begebenheiten - kurz und erreichen nur im Süden ein größeres Wasservolumen.
Der Norden ist den starken Niederschlagsschwankungen zwischen Trocken- und Regenzeit ausgesetzt, während der Süden ein ganz anderes Bild darstellt. Hier kann es bis zu 3.000 mm regnen, in dessen Folge auch die Landschaft üppiger aussieht.

Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Sekundärwald und Savannen; der Primärwald nimmt nur noch 1% der Landesfläche ein. Besonders Sappan- und Sandelholz waren sehr gefragt und demzufolge auch exportiert. Die ruhigere Nordküste erlaubt das Vorhandensein von Mangrovenwäldern.
Von den Tierarten sollen der Graue Kuskus, Mähnenhirsch, Taxa Flughunde, Spitzmäuse und einige Affenarten aufgezählt werden, von den Vögeln Papageien, Amadinen, Kakadus und die Wetar-Taube. In den Gewässern trifft man den Timor-Wasserpython, die Timor-Riffschlange und das Leistenkrokodil an.

Amtssprachen sind Portugiesisch und Tetum, wobei auch hier eine Kuriosität auftritt: Da die Sprache der ehemaligen Kolonialherren während der indonesischen Besatzungszeit verboten war, können nur noch ein Viertel der Bevölkerung auf Portugiesisch kommunizieren. Seit der Unabhängigkeit wurde es von neuem in die Schulen eingeführt. Dagegen ist Tetum sehr verbreitet; schließlich wird es von der Mehrheit der Einheimischen gesprochen und wurde auch nie untersagt.

Eine andere Besonderheit dieses Gebietes ist die Religion: Vor der Besetzung durch Indonesien bekannten sich nur 30% der Bevölkerung zum Katholizismus, während es heutzutage 96% sind. Die Gründe liegen wohl auf der Hand... Zum Islam bekennen sich nur 0,3% und das in einem Gebiet, in welchem diese Religion bei Weitem am meisten praktiziert wird. Osttimor ist das Land, in dem der katholische Glauben weltweit am stärksten zugenommen hat!

Osttimor zählt - zusammen mit Afghanistan - zu den ärmsten Ländern Asien. Die größte Entwicklungshilfe leisten Portugal, Australien, die EU und Japan. Der wichtigste Handelspartner ist Indonesien, zu dem es - gezwungenerweise... - den größten Austausch hat. Dabei spielt der Versöhnungsgedanke eine entscheidende Rolle.

Diplomatische Beziehungen gibt es u.a. mit Kuwait, den VAE und Trinidad/Tobago...
kranich
schrieb am 12.04.2014, 07:45 Uhr
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Die Fahne des Landes
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kranich
schrieb am 12.04.2014, 07:48 Uhr
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Strand von Jako, einer vorgelagerten Insel, die zu Osttimor gehört
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kranich
schrieb am 12.04.2014, 07:49 Uhr
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Einsamer Strand auf Osttimor
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kranich
schrieb am 12.04.2014, 07:55 Uhr
kranich
schrieb am 12.04.2014, 07:57 Uhr (am 12.04.2014, 07:57 Uhr geändert).
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Der Tatamailau, Timors höchster Berg
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kranich
schrieb am 12.04.2014, 07:59 Uhr
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Der Tatamailau an einem klaren Tag
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kranich
schrieb am 12.04.2014, 08:01 Uhr
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Nebelwald am Tatamailau
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kranich
schrieb am 12.04.2014, 08:10 Uhr
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Blick auf Dili, der Hauptstadt von Osttimor. Der Ort liegt an der Nordküste und zählt etwa 200.000 EW
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kranich
schrieb am 12.04.2014, 08:11 Uhr
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Dili am frühen Morgen
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kranich
schrieb am 12.04.2014, 08:13 Uhr
kranich
schrieb am 12.04.2014, 08:15 Uhr
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Das Außenministerium
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kranich
schrieb am 12.04.2014, 08:16 Uhr
kranich
schrieb am 12.04.2014, 08:18 Uhr

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