27. März 2023
Zu seinem ersten Todestag: Ehrungsbezeugung für Hans Bergel
Pünktlich zum ersten Todestag unseres großen Schriftstellers, Essayisten und unermüdlichen Streiters für Menschenrechte und seine siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft – Hans Bergel verstarb in der Nacht vom 25. zum 26. Februar 2022 im Alter von 96 Jahren in einem Krankenhaus in Starnberg – ist im Verlag Editura Fundaţiei Culturale Memoria und Editura MEGA ein Buch mit dem Titel „HANS BERGEL Privind mereu spre România“ (deutsch: Hans Bergel. Mit stetem Blick auf Rumänien) von Cosmin Budeancă erschienen. Der Autor wurde unterstützt vom Rosenauer Filmfestival und dem Verein Mioritics.
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Der Anlass, dies Buch zu schreiben, war ein vom Autor mit Hans Bergel am 7. September 2012 in Gröbenzell geführtes Interview mit der Absicht, eine biographische Studie über Hans Bergel und dessen Familie zu erstellen, für ein besseren Verständnis der Persönlichkeit des Schriftstellers. Ergänzend hat der Autor noch die Literatur von und über Bergel recherchiert. Budeancă hat gründlich Einsicht genommen in die Securitate-Akten im Archiv des CNSAS (Nationalrat für Studium der Archive der Securitate), um sich ein Bild von Hans Bergel aus der Sicht der Securitate zu machen.
In seinem Vorwort zu diesem Buch bereitet Dr. Florian Kührer-Wielach, Direktor des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e.V. an der Ludwig-Maximilians-Universität München, den Leser auf eine zweigliedrige Biographie Bergels vor: einerseits die Schilderung eines Lebens, „zerrissen“ durch eine Reihe von Ereignissen, wiedergegeben in den Ordnern der Securitate, andererseits, im Gegensatz dazu, ein sehr persönliches Leben, nach den Fragen des Interviews strukturiert. Beide Quellen belegen, dass Hans Bergel sehr wohl den großen geopolitischen und ideologischen Strömungen ausgesetzt war, sich aber nie hat unterkriegen lassen; er war bestrebt, sein Schicksal selbst zu bestimmen. Und stets war das Thema Freiheit omnipräsent: die eigene als Mensch und Schriftsteller, seiner Landsleute und Europas. Nach seiner Auswanderung nach Deutschland ging sein Kampf weiter. Es ging ihm um die Wahrung der Menschenrechte, nie gegen Rumänien oder die Rumänen, sondern gegen das kommunistische Regime. „Wenn jemand Hans Bergel verstehen will, der kommt um dies Buch nicht herum.“
![Für den Fotografen frischgemacht: Hans Bergel mit ...](/bild/artikel/normal/2023/hans_bergel_2018_kk_2023.jpg)
Es folgt die Wiedergabe des Interviews vom 7. September 2012 in Gröbenzell, wo Hans Bergel wohnte. Ohne allzu viel vorwegzunehmen sei gesagt, dass große Themen wie die Auswanderung der Siebenbürger Sachsen unter den verschiedenen Gegebenheiten je nach Periode und in Anbetracht künftiger Perspektivlosigkeit Themen des tiefschürfenden Interviews waren; damit im Zusammenhang auch der Rumänienbesuch mit „zeitweiser Akkreditierung“ von 1975 mit groteskem Ende oder der erschütternde Besuch von 1995 mit Tochter Hildegard und dem deutschen Film-Team; die 20-jährige Tätigkeit als Chefredakteur der Siebenbürgischen Zeitung; sein Verhältnis zu den Landsleuten; die wichtige Rolle, die seine zweite Frau, Elke Raschdorf-Bergel, spielte und manche für den Leser neuen Erkenntnisse. Man muss es lesen!
![Widmung des bekannten antikommunistischen ...](/bild/artikel/normal/2023/ogoranubergel.jpg)
Manfred Kravatzky
Schlagwörter: Hans Bergel, Erinnerung, Buchbesprechung, Todestag
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