30. September 2009
Kreisgruppe Regensburg: Skandinavienfahrt
Auch heuer organisierte Klaus Andree wieder eine große Reise, die uns nach Skandinavien, nach Kopenhagen und Stockholm führte.
In den frühen Morgenstunden des 8. August fuhren wir von Regensburg aus bis zur ersten Station unserer neuntägigen Reise: Hamburg. Die Fahrt im Reisebus mit dem schon bewährten Fahrer Alois verlief reibungslos. So konnten wir am ersten Tag, noch vor dem Hotelbezug, eine Kanalfahrt durch die Speicherstadt Hamburgs bei strahlend blauem Himmel machen. Während wir durch die Wasserstraßen glitten, erfuhren wir, dass dieses einzigartige Ensemble von Lagerhäusern der weltweit größte zusammenhängende Speicherkomplex der Welt ist. Hinter den dicken Mauern lagern wohltemperiert hochwertige Güter: Kaffee, Tee, Gewürze, Tabak sowie das größte Orientteppichlager der Welt. Außerdem beherbergt die Speicherstadt mehrere Museen. Ein anderes Wahrzeichen der Hansestadt haben wir im Vorbeifahren gesehen: den „Michel“, den Turm der im 18. Jahrhundert als evangelische Barockkirche gebauten St. Michaeli-Kirche. Nach diesem ersten beeindruckenden Kontakt mit der Hansestadt setzten wir unsere Reise tags darauf Richtung Dänemark fort.
Von Puttgarden ging es bis Rødbyhavn auf der dänischen Insel Lolland mit der Fähre ohne Passkontrolle weiter. Lediglich der Geldumtausch machte uns bewusst, welche Erleichterung eine gemeinsame europäische Währung doch darstellt. Es ging vorbei an vielen Getreidefeldern und unzähligen Windrad-Parks zur Insel Seeland, auf der sich die Hauptstadt Kopenhagen befindet, deren dänischer Name København (sprich Köbenhaun) lautet, was übersetzt Kaufmannshafen bedeutet. Unsere Reiseleiterin Elfi, eine waschechte Wienerin, begleitete uns einen ganzen Tag und erklärte uns mit ihrem unwiderstehlichen Wiener Charme die Geschichte der Dänen und ihrer Hauptstadt. „Wir waren früher einmal groß, jetzt sind wir klein und das zufriedenste Volk in der EU“, lautete ihre Aussage. Wir erfuhren, dass Norwegen und Teile Schwedens früher zu Dänemark gehörten und dass Dänemark die älteste Monarchie in Europa ist. Dänemark ist seit 1849 eine konstitutionelle Monarchie. Die Verfassung wurde auf Schloss Rosen- burg unterschrieben, das wir auch besuchten. Die friedliche Machtübergabe von der Monarchie zur Demokratie hat das Verhältnis zur Politik und zur königlichen Familie nachhaltig positiv geprägt. Unter den vielen Königen und Königinnen Dänemarks wurde Christian IV. (1548-1648) immer wieder erwähnt. Er ist der bekannteste und beliebteste aller dänischen Könige. Kopenhagen verdankt ihm viele seiner schönsten Bauten, darunter die Handelsbörse, den Stadtteil Christianshafen, Schloss Rosenborg, das wir besichtigten. Besonders beeindruckend war hier der gerade frisch renovierte Rittersaal, in dem wir die weltweit größte Sammlung von Silbermöbeln bestaunten. Neben Schloss Rosenborg besichtigten wir Schloss Christiansborg mit dem Parlamentssaal und dem Bibliothekssaal der Königin. Die Königsfamilie lebt im Rahmen ihrer Möglichkeiten bescheiden. Auf einer Bootsfahrt konnten wir Kopenhagen vom Wasser aus bewundern. Ein anderes Wahrzeichen von Kopenhagen ist die kleine Meerjungfrau, nach dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen, dessen Denkmal vor dem Rathaus steht.
Das letzte Ziel und Höhepunkt unserer neuntägigen Reise war Stockholm, die Hauptstadt Schwedens. Zwischen Dänemark und Schweden liegen drei Wasserstraßen: der Kleine Belt, der Große Belt und der Öresund. Um von einem Land ins andere zu gelangen, muss man jedoch nicht mit der Fähre oder dem Schiff fahren. Wir überquerten den Öresund über die sieben Kilometer lange Hängeseilbrücke, die größte dieser Art in der Welt. Plötzlich ist man in Schweden und fährt gemütlich über die Autobahn. Nach 700 Kilometern zurückgelegter Strecke kamen wir abends in unserem Hotel in einem Außenbezirk Stockholms an. Am nächsten Tag gesellte sich unsere sympathische schwedische Reiseleiterin Birgitta Bergström zu uns, die uns diese schöne Stadt zeigte. Was beiden Städten, Kopenhagen und Stockholm, den besonderen Charme verleiht, ist die Lage am Wasser und die Ausbreitung von Stadtteilen auf Inseln. Die Geschichte Stockholms beginnt mit dem Bau einer Befestigungsanlage auf einer Insel im Mälarensee, einem Süßwassersee, den mitten in Stockholm eine Schleuse vom Salzwasser der Ostsee trennt. Heute ist das die Gamla stan, die Altstadt Stockholms. Insgesamt gehören vierzehn bebaute Inseln zum Stadtbild, die durch 53 Brücken miteinander verbunden sind. Unsere Stadtführung begann mit der Besichtigung des Rathauses, genannt Stadshuset, erbaut im Jahr 1923 im Stil der so genannten Nationalromantik. In der großen Eingangshalle, genannt der Blaue Saal, finden die Bälle nach der Nobelpreisverleihung statt. Zum Bau des gesamten Hauses wurden nur schwedische Materialien verwendet: Holz, Marmor, Steine, Granit. Besonders sehenswert waren der Wikingersaal, der Sitzungssaal des Stadtrates, und der mit zehn Kilo Gold mosaikartig ausgelegte Goldene Saal.
Das königliche Schloss, das früher Residenz der schwedischen Könige war, ist heute die Arbeitsstätte der königlichen Familie und dient Repräsentationszwecken. Hier hatten wir die einmalige Gelegenheit, eine berittene Wachablösung zu erleben, die es nur ein, zwei Mal im Jahr gibt. Die königliche Familie bewohnt Schloss Drottningholm, das wir auch besichtigten (siehe Gruppenbild). Die wunderbare Lage inmitten einer barocken Parkanlage am Mälarensee war für die Königsfamilie entscheidend für die Verlegung ihres Wohnsitzes 1982.
Der deutsche Einfluss ist in Stockholm immer wieder sichtbar. Deutsche Kaufleute haben bei der Gründung Stockholms entscheidend mitgewirkt. Außerdem befindet sich hier die älteste deutsche Auslandskirchengemeinde, St. Gertrud. Am dritten und letzten Tag in Stockholm war am Nachmittag eine dreistündige Schärenkreuzfahrt geplant, die einen unbeschreiblichen Genuss darstellte. 33 000 Inseln sind dem Festland vorgelagert. Die Rückreise traten wir über die südschwedische Stadt Landskrona an, wo wir in den frühen Morgenstunden vom Geschnatter der Wildgänse unsanft geweckt wurden. Dass Selma Lagerlöf, deren Name auch mit dieser Stadt verbunden ist, Nils Holgersson auf dem Rücken einer Wildgans durch Schweden schickte, wurde ganz naheliegend. Hamburg, die letzte Station unserer Reise, erwartete uns wieder mit strahlendem Sonnenschein. Eine Führung, diesmal zu Lande, in dieser wunderschönen Stadt rundete unsere Reise ab. In Erinnerung bleibt uns eine wunderbare Reise, auf der wir in einer guten Gemeinschaft viele neue Eindrücke bekommen haben, die uns noch lange Nahrung für die Seele sein werden. Ein herzliches Dankeschön an Klaus und Astrid Andree, die uns das alles ermöglicht haben!
Von Puttgarden ging es bis Rødbyhavn auf der dänischen Insel Lolland mit der Fähre ohne Passkontrolle weiter. Lediglich der Geldumtausch machte uns bewusst, welche Erleichterung eine gemeinsame europäische Währung doch darstellt. Es ging vorbei an vielen Getreidefeldern und unzähligen Windrad-Parks zur Insel Seeland, auf der sich die Hauptstadt Kopenhagen befindet, deren dänischer Name København (sprich Köbenhaun) lautet, was übersetzt Kaufmannshafen bedeutet. Unsere Reiseleiterin Elfi, eine waschechte Wienerin, begleitete uns einen ganzen Tag und erklärte uns mit ihrem unwiderstehlichen Wiener Charme die Geschichte der Dänen und ihrer Hauptstadt. „Wir waren früher einmal groß, jetzt sind wir klein und das zufriedenste Volk in der EU“, lautete ihre Aussage. Wir erfuhren, dass Norwegen und Teile Schwedens früher zu Dänemark gehörten und dass Dänemark die älteste Monarchie in Europa ist. Dänemark ist seit 1849 eine konstitutionelle Monarchie. Die Verfassung wurde auf Schloss Rosen- burg unterschrieben, das wir auch besuchten. Die friedliche Machtübergabe von der Monarchie zur Demokratie hat das Verhältnis zur Politik und zur königlichen Familie nachhaltig positiv geprägt. Unter den vielen Königen und Königinnen Dänemarks wurde Christian IV. (1548-1648) immer wieder erwähnt. Er ist der bekannteste und beliebteste aller dänischen Könige. Kopenhagen verdankt ihm viele seiner schönsten Bauten, darunter die Handelsbörse, den Stadtteil Christianshafen, Schloss Rosenborg, das wir besichtigten. Besonders beeindruckend war hier der gerade frisch renovierte Rittersaal, in dem wir die weltweit größte Sammlung von Silbermöbeln bestaunten. Neben Schloss Rosenborg besichtigten wir Schloss Christiansborg mit dem Parlamentssaal und dem Bibliothekssaal der Königin. Die Königsfamilie lebt im Rahmen ihrer Möglichkeiten bescheiden. Auf einer Bootsfahrt konnten wir Kopenhagen vom Wasser aus bewundern. Ein anderes Wahrzeichen von Kopenhagen ist die kleine Meerjungfrau, nach dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen, dessen Denkmal vor dem Rathaus steht.
Das letzte Ziel und Höhepunkt unserer neuntägigen Reise war Stockholm, die Hauptstadt Schwedens. Zwischen Dänemark und Schweden liegen drei Wasserstraßen: der Kleine Belt, der Große Belt und der Öresund. Um von einem Land ins andere zu gelangen, muss man jedoch nicht mit der Fähre oder dem Schiff fahren. Wir überquerten den Öresund über die sieben Kilometer lange Hängeseilbrücke, die größte dieser Art in der Welt. Plötzlich ist man in Schweden und fährt gemütlich über die Autobahn. Nach 700 Kilometern zurückgelegter Strecke kamen wir abends in unserem Hotel in einem Außenbezirk Stockholms an. Am nächsten Tag gesellte sich unsere sympathische schwedische Reiseleiterin Birgitta Bergström zu uns, die uns diese schöne Stadt zeigte. Was beiden Städten, Kopenhagen und Stockholm, den besonderen Charme verleiht, ist die Lage am Wasser und die Ausbreitung von Stadtteilen auf Inseln. Die Geschichte Stockholms beginnt mit dem Bau einer Befestigungsanlage auf einer Insel im Mälarensee, einem Süßwassersee, den mitten in Stockholm eine Schleuse vom Salzwasser der Ostsee trennt. Heute ist das die Gamla stan, die Altstadt Stockholms. Insgesamt gehören vierzehn bebaute Inseln zum Stadtbild, die durch 53 Brücken miteinander verbunden sind. Unsere Stadtführung begann mit der Besichtigung des Rathauses, genannt Stadshuset, erbaut im Jahr 1923 im Stil der so genannten Nationalromantik. In der großen Eingangshalle, genannt der Blaue Saal, finden die Bälle nach der Nobelpreisverleihung statt. Zum Bau des gesamten Hauses wurden nur schwedische Materialien verwendet: Holz, Marmor, Steine, Granit. Besonders sehenswert waren der Wikingersaal, der Sitzungssaal des Stadtrates, und der mit zehn Kilo Gold mosaikartig ausgelegte Goldene Saal.
Das königliche Schloss, das früher Residenz der schwedischen Könige war, ist heute die Arbeitsstätte der königlichen Familie und dient Repräsentationszwecken. Hier hatten wir die einmalige Gelegenheit, eine berittene Wachablösung zu erleben, die es nur ein, zwei Mal im Jahr gibt. Die königliche Familie bewohnt Schloss Drottningholm, das wir auch besichtigten (siehe Gruppenbild). Die wunderbare Lage inmitten einer barocken Parkanlage am Mälarensee war für die Königsfamilie entscheidend für die Verlegung ihres Wohnsitzes 1982.
Der deutsche Einfluss ist in Stockholm immer wieder sichtbar. Deutsche Kaufleute haben bei der Gründung Stockholms entscheidend mitgewirkt. Außerdem befindet sich hier die älteste deutsche Auslandskirchengemeinde, St. Gertrud. Am dritten und letzten Tag in Stockholm war am Nachmittag eine dreistündige Schärenkreuzfahrt geplant, die einen unbeschreiblichen Genuss darstellte. 33 000 Inseln sind dem Festland vorgelagert. Die Rückreise traten wir über die südschwedische Stadt Landskrona an, wo wir in den frühen Morgenstunden vom Geschnatter der Wildgänse unsanft geweckt wurden. Dass Selma Lagerlöf, deren Name auch mit dieser Stadt verbunden ist, Nils Holgersson auf dem Rücken einer Wildgans durch Schweden schickte, wurde ganz naheliegend. Hamburg, die letzte Station unserer Reise, erwartete uns wieder mit strahlendem Sonnenschein. Eine Führung, diesmal zu Lande, in dieser wunderschönen Stadt rundete unsere Reise ab. In Erinnerung bleibt uns eine wunderbare Reise, auf der wir in einer guten Gemeinschaft viele neue Eindrücke bekommen haben, die uns noch lange Nahrung für die Seele sein werden. Ein herzliches Dankeschön an Klaus und Astrid Andree, die uns das alles ermöglicht haben!
Susanne Mai
Schlagwörter: Reisebericht, Skandinavien, Regensburg
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