Die lang vermisste Herzlichkeit der Brenndörfer wieder gespürt

25. November 2003

Mitteilungen der HOG

Impressionen vom achten Nachbarschaftstag der Brenndörfer in Brackenheim.
Endlich war es soweit. Der Kalender zeigte den 18. Oktober 2003 an. Lange davor hatte man sich gedanklich und emotional auf diesen besonderen Tag vorbereitet. Drei oder noch mehr Jahre waren für viele von uns seit dem letzten Brenndörfer Treffen vergangen.

Während des bewegenden Eröffnungsgottesdienstes von Pfarrer Helmut Kramer musste ich unwillkürlich an das Buch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint Exupéry denken. Der Fuchs schenkt dem kleinen Prinzen ein Geheimnis: „Hier mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“. Eines der schönsten Bücher, das ich je gelesen habe. Ich war überrascht, dieses schönste Zitat sinngemäß in der Jahreslosung 2003 wiederzufinden.

Ja, es ist sehr rührend, dieses „Geheimnis vom kleinen Fuchs“ während des wunderschönen Nachbarschaftstags hautnah zu erleben, die lang vermisste Herzlichkeit der Brenndörfer wieder spüren zu dürfen. Es ist ein wahres Geschenk.
Die Blaskapelle Brenndorf unter der Leitung von ...
Die Blaskapelle Brenndorf unter der Leitung von Walter Dieners pflegt unsere sächsischen Traditionen auch in Deutschland weiter, hier beim Treffen in Brackenheim. Foto: Petra Reiner
Viel Freude übertrugen auch die gelungenen musikalischen Einlagen während des Gottesdienstes. Im Gedenken an unsere lieben verstorbenen Verwandten, Gemeindemitglieder, die in unseren Herzen weiterleben, endete der Gottesdienst.

Die Veranstaltung nahm ihren weiteren reibungslosen Lauf in dem schönen Saal in Brackenheim, dank der sehr guten Organisation von Wiltrud und Jürgen Mooser. Ein besonderer Dank gilt Karin Darabas für die einfühlsame Kinderbetreuung.

Überrascht und gleichzeitig erfreut war ich von den Fragen unserer jüngeren Dorfmitglieder, die bei der Übersiedlung nach Deutschland noch Kinder waren. Sie waren mit Fragen nach der Vergangenheit der Brenndörfer Gemeinschaft auf den Lippen angereist: „Wie habt ihr damals gelebt? Wie waren die Sitten und Bräuche?“ Und die Antwort oder einen Teil der Antwort haben sie möglicherweise bei diesem Treffen gefunden.

Die Bilderausstellung, die Fotos, die Blaskapelle waren sicherlich recht nützlich. Hoffentlich kann dieses Interesse eine Brücke in die Zukunft schlagen, so dass diese regelmäßigen Treffen recht lange aufrecht erhalten werden, eventuell sogar die Zeitabstände von drei auf zwei Jahre verkürzt werden können.

Für viele von uns war es eine Reise in unsere gemeinsame Vergangenheit, die von Erzählungen wieder in den Vordergrund geholt wurde, aber auch ein Erfahrungsaustausch darüber, wie der eine oder andere gewisse Situationen in der neuen Heimat gemeistert hat.

Man erlebt immer wieder, welch eine große Rolle die Gemeinschaft in unserem Leben spielt.

In diesem Zusammenhang wünsche ich dem neu gewählten Vorstand, dem Ehrenvorsitzenden unserer Dorfgemeinschaft, Otto Gliebe, viel Kraft, Gesundheit und gute Unterstützung von allen Mitgliedern in ihrer Tätigkeit. Ein herzliches Dankeschön für die musikalische Umrahmung der Nachmittags an unsere Blaskapelle Brenndorf.

Ich entdeckte immer wieder Personen, mit denen ich mich gerne noch länger unterhalten hätte. Die Zeit flog jedoch davon. Es war inzwischen gar nicht mehr der 18., sondern der 19. Oktober. Der ganze Aufenthalt war sehr kurzweilig. Ich hätte gerne noch mehr von den lieben und herzlichen Brenndörfern, ehemaligen Klassenkollegen und Klassenkolleginnen, ehemaligen Schülern erfahren, ihnen erzählt, aber ich musste mich dem Lauf der Zeit fügen und Abschied nehmen ...bis zum nächsten Mal.

Edith Copony

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