Fritz Schuller: Zum Muttertag

11. Mai 2008

Allgemeiner Bericht

Der Heimatdichter und Liederkomponist Fritz Schuller wirkte ab Juni 1932 als Seelsorger in Brenndorf und starb dort unerwartet am 5. November 1939. Das Gedicht "Zum Muttertag" entstand 1935 in Brenndorf.
Oh Maientag in schöner Pracht,
gewiegt von weichen Mutterarmen,
du hast mir in das Herz gelacht
und lehrst mich glauben ans Erbarmen.
Du flutest in das Herz mit reinem Licht
und mahnst mich:
„Kind, vergiss die Mutter nicht!“

Ein Blütenmeer umwogt das Feld,
es strömt ein voller, reicher Segen,
so geht von Mutterlieb umhellt das Kind
getrost auf seinen Wegen.
Es tut mit Freude seine ganze Pflicht
und folgt dem Wort:
„Vergiss die Mutter nicht!“

An reiner Blüte nagt der Wurm,
es schleicht das Böse in die Herzen
und in des Lebens kaltem Sturm
verlöschen leicht die Glaubens Kerzen.
Die Mutter mahnt, streng ist ihr Angesicht:
„Bleib fromm mein Kind,
verlier die Ehre nicht!“

Auf stillem Grabe Blumen blühn,
die Mutter liegt in Gottesfrieden,
bald werden wir zu ihr entfliehn,
dann sind wir eins und ungeschieden.
Sie grüßt herab aus ew’gem Himmelslicht:
„Mein Kind, mein Kind, vergiss die Mutter nicht!“

Fritz Schuller

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