The history of Igor schrieb:Noctuus schrieb: Da muß ich als Christ, auch als Theologe wide rsprechen. Es steckt schon ein wenig mehr dahinter. Hiob ist eine gelungene theologische Lektion.
Ist es eine theologische Lektion oder einfach nur eine philosophische (wobei die Lektion zu behaupten scheint das Fatalismus belohnt wird)? Ich würde die Geschichte eher als eine negative Lektion einstufen.
Nein, eine theologische. Auch wird im Buch Hiob keinem Fatalismus das Wort geredet, sondern die zutiefst menschliche Meinung verorfen, das Handeln Gott sei beeinflußbar. Gott aber ist in seinem Tun vollkommen souverän. Das ist - in aller Kürze - die Lektion.
The history of Igor schrieb: Ich glaube es findet eher eine Wiederbelebung der Religiösität stattfindet. Ich habe evangelische Freunde und sie glauben tatsächlich an einen Gott. Führt auch häufig zu Streitereien.?
Ja, aber sie glauben nicht mehr unbedingt im orthodoxen (hier ist jetzt nicht die Kirche gemeint) Sinne an Gott. Das tun auch die verbeamteten Prediger der Landeskirche längst nicht mehr. Es gibt darüber viele Studien. Die nach wie vor interessanteste ist die von Klaus-Peter Jörns: "Die neuen Gesichter Gottes". Demnach machen sich noch 13% der protestantischen Pfarrer die Gesamtheit der zentralen christlichen Glaubensaussagen zu eigen. Jörns sellt in diesem Zusammenhang fest, daß das traditionell Christliche in der Gesellschaft „nicht mehr als nur noch einen Bodensatz ausmacht“.
Es mag also eine Wiederbelebung des Religiösen geben, das Christliche aber verschwindet aus der Gesellschaft - wohl unwiderruflich.
The history of Igor schrieb: Danke für den Hinweis, aber wodurch hat sich dann Luther ausgezeichnet wenn sich das sowieso mit der frühen Kirche deckte?
Er hat sich als Re-(wieder)form(sic!)-ator ausgezeichnet. Was Luther der römischen Kirche vorwarf, war ja nicht, daß sie zu katholisch geworden war, sondern, ganz im Gegeneil, daß sie die katholische Tradition und Lehre verlssen hatte. Die Reformation sollte der - wie der Name schon sagt - Wiederherstellung des Glaubens der frühen Kirche dienen. Daher beruft sich Luther auch immer wieder auf die Kirchenväter.