Siebenbürgische Jäger*innen -

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marzi
schrieb am 25.06.2024, 14:08 Uhr
Wo liegt Posada ? Marzi - kennst du das und weißt du davon ?

Hab ich noch nie gehört, aber denke das man da mit "cunostinte" was machen kann
sibisax
schrieb am 25.06.2024, 14:35 Uhr
Marzi,ich habe eine Ortschaft Posada südlich von Sinaia Richtung Ploiesti,Bukarest, gefunden.Ob es die gesuchte ist weiß ich nicht,vielleicht gibt es noch andere.
Nimrod
schrieb am 25.06.2024, 15:24 Uhr
Hallo sibisax, mit deiner Vermutung liegst du nach meinen neuesten Recherchen richtig. Im Internet wird beschrieben, daß Posada ein Ortsteil der kleinen Stadt Comarnic ist. Diese liegt an der Bahnstrecke Ploiesti-Kronstadt und Posada hat sogar einen eigenen Bahnhof, es halten hier aber nur Nahverkehrszüge, wogegen am Bahnhof von Comarnic auch die Fernverkehrszüge halten. Comarnic liegt in Rumänien an der Europa-Str. 60. Einige Jahre nach Ceausescus Tod erschien ein interessantes Buch über das Jagdverhalten und die ganzen Umstände seines Jagens. Ein ehemaliger Beamter des Forstministeriums, der mit der Organisation dieser „Feldzüge gegen das Wild“ betraut war, Vasile Crisan, hat es geschrieben. 1994 ist es in deutscher Sprache unter dem Titel: „ Jäger ? Schlächter Ceausescu“, erschienen. Als ich mir es damals kaufte kostete es so zwischen 25 und 30 DM. Jetzt ist es nur noch antiquarisch zu bekommen und kostet zwischen 60 und 100 €. Hier in der online-Ausgabe der SbZ vom 7. Febr. 2010 steht ein sehr interessanter Artikel von Rudolf Rösler über das jagdliche Leben des „Größten Karpatenjägers alles Zeiten“. Wer es nachlesen möchte, im Internet kann man unter dem Stichwort: Ceausescu, Jagd – diesen Artikel bei Siebenbuerger.de finden. Interessant vor allem die mystische Geschichte über die Erlegung des „weißen Gamsbockes“ den sogenannten „Zlatorog“. Ganz Rumänien war in der Regierungszeit Ceausescus quasi sein privates Jagdrevier, wo nur er von allen Wildarten die stärksten Trophäenträger erbeuten durfte. Wie ich Anfang der 1970er Jahre mit dem Jagen begann, konnte man noch als ausländischer Jagdgast in Rumänien jagen. Wenige Jahre danach war die Jagd dann für Ausländer gesperrt. Bei meinen Reisen in die Heimat meines Vaters und meiner Großeltern konnte ich in der Nähe von Bistritz den feudalen Jagdsitz, das „Haus am schwarzen Berg“ bei Cusma besichtigen, leider nur von außen. Der damals schon pensionierte Forstdirektor, der uns führte, zeigte uns auch den Stand, von dem Ceausescu an einem Tag über 20 Bären erlegt hatte. In den Bergen um Cusma hat auch Oberst von Spieß für den damaligen König von Rumänien Bärenjagden organisiert. In Cusma, der deutsche Name dafür, Auen, ist aber weniger bekannt, lebte in dieser Zeit auch der berühmte „Bärenpfarrer“ Hans Gross, der dort als Pfarrerlehrer für alle Ethnien zuständig war und auch ein berühmter Jäger war. Kurt Csallner hat über ihn ein Buch geschrieben: Der Bärenpfarrer und sein Kuschma
sibisax
schrieb am 25.06.2024, 18:01 Uhr
Hallo Nimrod,interessant zu lesen was Sie alles wissen über Jagd,Jäger und "Jagdgenossen". Von der Jagd habe ich ganz wenig mitgekriegt.War mehr als 20 Jahre an allen Gebirgsbächen rings um Hermannstadt unterwegs mit der Kunstfliege auf der "Jagd" nach Bachforellen.Habe aber kein einziges Mal einen Bären gesehen,obwohl es so viele gab.
Nimrod
schrieb am 25.06.2024, 20:41 Uhr
Hallo sibisax, im Gegensatz zu mir kennen sie Rumänien viel besser als ich, weil sie vermutlich dort geboren sind. Interessant was sie über das Angeln berichten. Ich habe vor 42 Jahren auch den Angelschein in Bayern gemacht, aber sehr selten geangelt. Kann mir gut vorstellen, wie spannend das Fliegenfischen ist, dazu in intakter Natur. Vielleicht war es für sie gut, daß sie keinem Bären begegnet sind. Gerade in letzter Zeit liest man ja, auch aus Rumänien, von Zusammenstößen mit Bären, die nicht immer glimpflich ausgehen. Wegen der Unwegsamkeit der Karpaten, vor allem in der Zeit vor den beiden Weltkriegen, nutzten die Karpatenjäger, u.a. auch von Spieß, die Gebirgsbäche als Wege um zu den Brunftplätzen auf den Höhen zu gelangen. Durch das Rauschen des schnell dahinfließenden Wasser konnte das Wild dann auch den Jäger nicht hören.Bezüglich der Erinnerungen an das Siebenbürgen vor dem II. Weltkrieg ist gerade aus jagdlicher Sicht das Heimatbuch der Gemeinde Auen-Kuschma von Jost Linkner sehr interessant.Gerade weil es soviel Jagdgeschichte- und Geschichten enthält ist es auch für nicht Orstansässige sehr aufschlußreich. Kurz nach dem Erscheinen habe ich es 1995 noch vom Mitherausgeber Michael Bachner, der Oberförster und Wildmeister war, bestellt und erhalten. Jetzt ist es auch nur noch antiquarisch zum 3-fachen des ursprünglichen Preise zu bekommen.
Nimrod
schrieb am 03.07.2024, 11:29 Uhr
Trauer um Dipl.-Forstwirt Rudolf Rösler, Regensburg

Liebe siebenbürgische Jägerin-liebe Waidgenossen, mit großer Betroffenheit und tief berührt, habe ich heute, hier im Portal unserer siebenbürgischen Zeitung, die Nachrufe für unseren Landsmann Rudolf Rösler gelesen. Er ist im Alter von fast 90 Jahren am 8. Juni 2024 in Regensburg verstorben. Die Enkelin des berühmten Karpatenjägers, August von Spieß, würdigt ihn in einem ehrenden und anerkennenden Rückblick auf sein forstliches, naturwissenschaftliches und jagdliches Leben. Frau Dr. Helga Stein war, wie man diesem Nachruf entnehmen kann, 20 Jahre lang in einer sehr intensiven Korrespondenz schriftlich und telefonisch mit ihm verbunden. In wesentlich bescheidenerem Umfang, aber ähnlich lange, waren meine Kontakte zu ihm. Als damals noch aktiver Jäger telefonierte ich mit ihm kurz nach der Wende über die Jagd in Rumänien. Dabei freute er sich sehr herzlich, als wir einige Sätze in dem ihm aus der Heimat vertrauten Dialekt des Nösnerlandes wechselten. Bis vor wenigen Jahren hatte ich auch schriftlich mit ihm Kontakt und er überließ mir sehr interessante Berichte seiner wissenschaftlichen Studien über Goldschakal und Bär in Rumänien.
Seine bescheidene Herzlichkeit, seine Offenheit, einem ihm ja persönlich unbekannten Jäger seine Erfahrung und sein Wissen, ganz unkompliziert, anzuvertrauen, haben mich schon damals von seiner Größe als Mensch und Wissenschaftler tief beeindruckt. Anlässlich seines 80. Geburtstages am 14. Dez. 2014 erschien in der Siebenbürger Zeitung eine seine Verdienste würdigende Biographie seines reichen und vielseitigen Lebens. Die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen verliert mit ihm einen sehr wunderbaren Landsmann, auf dessen Wirken und Forschen wir alle stolz sein dürfen weil er auch jagd-forst- und naturwissenschaftlich weit über alle Grenzen hinaus, ja international, Achtung und Anerkennung erfahren hat. Ich werde ihm persönlich ein ehrendes und respektvolles Andenken bewahren. Es ist mir eine große Ehre, ihn so kennengelernt zu haben und deshalb auch hier im Forum an ihn zu erinnern und seiner zu gedenken ! Ruhe in Frieden - Nimrod
Nimrod
schrieb am 04.07.2024, 13:38 Uhr (am 04.07.2024, 13:40 Uhr geändert).
ASP in Hessen

Heute las ich in einem Agrar-Newsletter, daß in Hessen die ASP (Afrikanische Schweinepest) ausgebrochen ist. Getreideäcker, die jetzt und demnächst abgeerntet werden sollen, müssen im Sperrgebiet mit Drohnenflügen auf Kadaver kontrolliert werden.Für die Landwirte, vor allem die Schweinehalter eine Katastrophe. Ohne die Mitwirkung der Jägerschaft, die hier eine volkwirtschaftliche Verantwortung mittragen muß, nicht zu bewerkstelligen. Wer hier noch behauptet, Jagd sei ein "Freizeitvergnügen" verkennt die Aufgabe der Jagd total. Wenn das alles auf Staatskosten erledigt werden müßte, würde diese Arbeit vermutlich besser anerkannt und geschätzt. Leider wirkt sich hier aber die "Naturentfremdung" eines großen Teiles unserer Bevölkerung deutlich aus.
marzi
schrieb am 04.07.2024, 13:56 Uhr
Das mit der ASP ist ,leider, jetzt auch bei uns ein Thema .
Wir kamm ein Schreiben von dem Obmann über die Fälle in Hessen
Nimrod
schrieb am 10.07.2024, 21:14 Uhr (am 10.07.2024, 21:16 Uhr geändert).
Hallo zusammen, die Bären in Rumänien sorgen wieder mal für Schlagzeilen. In den großen, überregionalen Zeitungen steht heute wieder ein tragischer Fall. Ein Bär hat vor den Augen ihres Freundes eine 19-jährige Touristin verschleppt und getötet. Weil er den sofort anrückenden Rettern Widerstand leistete wurde er erschossen. Der zuständige rumänische Minister beklagt in diesem Zusammenhang, daß sein Wunsch, 500 Bären zum Abschuß freizugeben, nicht genehmigt wurde. Es wurde nur etwa die Hälfte genehmigt. Mittlerweile werden die Bären in Rumänien zur Touristenattraktion und am Straßenrand der Karpatenstraßen gefüttert. Dadurch verlieren sie ihre natürliche Scheu vor dem Menschen. Das ändert sich nur, wenn der Jagddruck wieder höher wird. In Deutschland werden wir solche Probleme mit dem Wolf bekommen. Auch in Bayern macht man sich schon Sorgen wegen aus Italien einwandernder Bären und will eine spezielle "Eingreif-Truppe" aufstellen. Der Unverstand im Umgang mit Wildtieren vieler, selbsternannter "Naturfreunde" zeigt aber leider entsprechende Auswirkungen auf eine angepasste Abschußregelung.
Nimrod
schrieb am 19.07.2024, 13:37 Uhr (am 19.07.2024, 13:38 Uhr geändert).
Bettelnde Bären in Rumänien – Touristenattraktion an der Transfagarasan

Liebe Forenteilnehmer, im heutigen Pressespiegel weißt uns Christian Schoger auf einen Artikel der Zeitung „Die Welt“ hin, in der über die bettelnden Bären an der Transfagarasan-Hochstraße berichtet wird, die südöstlich von Hermannstadt verläuft. Da heißt es z.B. wörtlich: „An dem Streckenabschnitt zwischen der Burg Poenari und dem Vidraru-Stausee wimmelt es vor Bären“. Dazu werden auch beeindruckende Bilder gezeigt, die ein klein wenig diese dramatische Situation der Domestizierung der größten Wildtiere Europas dokumentieren. Obwohl das Füttern der Bären strengstens verboten ist, sind die Bären am Straßenrand beliebtes Fotomotiv für Touristen. Auch wenn das nicht ungefährlich ist, steigen immer wieder Autofahrer mit der gesamten Familie aus, um von ganz nahe die Bären zu fotografieren. Damit diese Touristenattraktion auch weiterhin die Besucher anlockt, sollen die Bären angeblich von den Hotels in der Nähe regelmäßig gefüttert werden.
Wer von den Lesern hier im Forum, auch diejenigen, die sich hier nur ab und zu mal in dieses Thema „verirren“, kennt diese Situation aus eigener Erfahrung von einem Besuch in Rumänien? Es wäre bestimmt interessant und sehr informativ, wenn wir hier solche Erfahrungsberichte lesen könnten. Von jagdlicher Seite war zu lesen, daß durch die aktuelle, hohe Bärenpopulation mit ihren negativen Auswirkungen, der Bärenabschuß vom zuständigen Ministerium auf 430 Bären jährlich, also um das doppelte des bisherigen Abschußes, erhöht wurde. Zum Glück ist noch niemand auf die Idee gekommen, überzählige Bärenjunge im Austausch für die überzähligen Biber, die wir aus Deutschland an die Rumänen geliefert haben, bei uns auszuwildern. Es gibt bestimmt viele „Naturfreunde“ in Deutschland, die das begrüßen würden. Diese Bären würden dann bei uns auch bald an den Straßen sitzen und betteln. Bald werden wir in unseren Orten ja schon mal die Wölfe füttern, damit sie unsere Herdentiere und Hofhunde verschonen.

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