Geographische Kuriositäten

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kranich
schrieb am 02.06.2014, 05:13 Uhr
kranich
schrieb am 02.06.2014, 08:47 Uhr (am 02.06.2014, 09:13 Uhr geändert).
Als F. Magellan Anfang März 1521 diese Inselgruppe erreichte, hatte er einen fast nicht endenden Weg durch den Pazifik zurückgelegt, der über drei Monate gedauert hatte. In dieser Zeit soll er an nur zwei kleinen Eilanden vorbei gekommen sein - die heutigen Vostok (Flint) und Puka Puka -, wo er seinen Proviant an Nahrung und Wasser nicht decken konnte. So sollen viele Matrosen an Skorbut und Unterernährung gelitten haben. Fast nur noch Ratten standen auf dem Speiseplan, und die lagen hoch im Kurs.
So war die Freude riesengroß, als man auf einer dieser verhältnismäßig großen Insel landen konnte.

Kurz nach seiner Ankunft verschwand eines seiner Beiboote - hier soll erwähnt werden, dass die Mikronesier (z.T. bis heute) eine ganze andere Auffassung von Privateigentum hatten, sodass das Aneignen dieses Wassertransportmittels aus ihrer Sicht nichts Ungewöhnliches darstellte. Bei der Rückgewinnungsaktion mussten einige Einheimische ihr Leben lassen, was die anderen nicht unbedingt freundlich stimmte...

Die Bezeichnung von Magellan für die Inselgruppe Islas de Ladrones (Diebesinseln) hielt sich über fast zwei Jahrhunderte. Erst als Guam, die Hauptinsel, für den Handel auf der Galeonen-Route - sie verlief quer durch den Pazifik und verband Manila und Lima - ausgebaut wurde, wurde der Archipel in Marianen umbenannt - zu Ehren der Gattin des damaligen spanischen Königs Philipp IV Maria Anna. Die Inseln - etwa 1.850 km östlich von den Philippinen gelegen - sind eine hervorragende Zwischenstation auf dem Weg quer durch den Pazifik.

Die für dortige Verhältnisse z.T. großen Inseln - Guam ist z.B. mit 545 km2 die größte von ganz Mikronesien - bilden einen Bogen - dies erinnert mich an die kleinen Kniefeltscher, die wir auf der Hutweide nach dem Regen einsammelten - auf einer Länge von über 800 km. Politisch sind sie in die Nördlichen Marianen und Guam unterteilt. Erstere haben eine innere Autonomie, Guam jedoch wird in fast allen Bereichen von den USA verwaltet, kein Wunder, denn hier befindet sich ihr größter Stützpunkt im Westpazifik.

Knapp 90% der Bevölkerung spricht mikro- oder polynesisch, aber Amtssprache ist Englisch. Die Älteren beherrschen auch hier - wie auf fast allen Inseln des Westpazifiks - Japanisch. Überbleibsel der deutschen Zeit zwischen 1899-1914 gibt es kaum noch.

Eine Zeit lang gab es auf den Nördlichen Marianen den größten Frauenüberhang weltweit (1:0,77), der dem Zuzug von Gastarbeiterinnen zwecks Beschäftigung in der Textilindustrie zu verdanken war. Das Aufkommen dieses Industriezweiges in Ost- und Südostasien führte zum Untergang der Webereien auf dem Archipel, sodass sich der Überschuss eingependelt hat...

Die Inseln erlangten 1945 weltweites Aufsehen, als von Tinian - eine der größeren Eilande der Nordmarianen - die Enola Gay in Richtung Hiroshima aufbrach. Die Folgen sind bekannt...
kranich
schrieb am 02.06.2014, 09:32 Uhr
Liebe Leser,

gestern hat sich ein Benutzer bei mir gemeldet, der die verfassten Texte mit Quellenangaben bereichern möchte, auf die ich bekannterweise keinen großen Wert lege. Eine - wie ich finde - noble Geste. Da er sie unabhängig von mir hervorheben will, deutet alles darauf hin, dass er auf diesem Gebiet Fachmann ist. Heißen wir ihn herzlich willkommen!
kranich
schrieb am 02.06.2014, 09:37 Uhr
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Insel der Marianen um 1900
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kranich
schrieb am 02.06.2014, 09:44 Uhr
kranich
schrieb am 02.06.2014, 09:47 Uhr
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Auch die Marianen sind z.T. vulkanischen Ursprungs
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kranich
schrieb am 02.06.2014, 09:51 Uhr
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Einige der Vulkane sind bis heute aktiv. Hier Mt. Pagan
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kranich
schrieb am 02.06.2014, 09:53 Uhr
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NASA-Bild vom Agrihan
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kranich
schrieb am 02.06.2014, 09:55 Uhr
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Panorama von Saipan
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kranich
schrieb am 02.06.2014, 09:57 Uhr
kranich
schrieb am 02.06.2014, 10:01 Uhr
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Alte spanische Festung auf Guam, die im Zweiten Weltkrieg von den Japanern zur Verteidigung ausgebaut wurde
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kranich
schrieb am 02.06.2014, 10:04 Uhr
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Von diesem Flughafen auf Tinian startete die Enola Gay
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kranich
schrieb am 02.06.2014, 10:07 Uhr
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In einem der Flugzeuge dieses Typs soll die Atombombe gelegen haben
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kranich
schrieb am 02.06.2014, 10:19 Uhr
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Latte-Steine (Chamorro-Kultur)
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kranich
schrieb am 02.06.2014, 10:23 Uhr

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