Geistige Brandstifter? – Paunescu, Tudor und ihre deutschzüngigen Helfershelfer aus der KP

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

Joachim
schrieb am 21.11.2010, 00:20 Uhr (am 21.11.2010, 00:24 Uhr geändert).
Getkiss schrieb:
"Es sind Diskussionen über Tatsachen, die in einer Diktatur passiert sind.
Erwarten Sie dass darüber liebevoll diskutiert wird?
Meinen Sie, wenn Ihnen nix passierte in der Diktatur, war das für alle so? Wieso können Sie nicht akzeptieren dass z.Bsp. ich, der mit 11 Jahren mit aufgepflanztem Bajonett aus meiner Heimat verbannt wurde, dies nicht verstehen kann, auch jetzt nicht, nach 60 Jahren?"

Und was bitte schön kann aurel dafür ?

Für mich als Ausenstehender ist es auf jeden Fall hochinteressant wie alle vereint über den aurel herfallen.

Hat man vergessen wer den Krieg angefangen hat ?
Haben wir nicht genug vor unserer eigenen Haustür zu kehren ? Hier wird wieder nur von "uns" den Siebenbuergern gesprochen. Ist es den Rumänen selbst nicht auch sehr schlecht ergangen. Hatten die Rumänen nicht genug zu leiden, durch die deutsche Politik? Im Grunde genommen hatten sie überhaupt keine Wahlmöglichkeit, als die deutsche Politik mitzumachen. Wehe sie hätten sich gewehrt.
Und welche Rolle haben dabei die Siebenbuerger gespielt ?
Gibt es da nicht noch Klärungsbedarf ?
aurel
schrieb am 21.11.2010, 00:23 Uhr
@getkiss

Dass es sich nicht mehr wiederholt!.


Ich werde mir erlauben noch etwas dazu zu sagen.
Würde sich etwas in der Geschichte wiederholen,
wäre ein Land wie Rumänien oder Botswana wieder in einer solchen Situation, ich wette, sehr viele Leute die nichts vernunftiges hören und sehen im Fernsehen, die in Kälte zu Hause Sitzen, wurden lieber zu so einer Show gehen.
Nochmals Gedicht uns Music wie,.. „Ruga pentru parinti“ oder andere, hat niemand umgebracht. Es sind sehr schöne Lieder.


Andere haben es getan.
Die Meinung hier wäre, wenn nichts, dann nichts. Keine Romane, keine Gedichte keine Filme, keine Zeitungen NICHTS.
Und Trotzdem ein Marin Preda, Dan Pita, Geo Bogza usw. haben etwas getan in jenem Land. Paunescu auch. Ja ich weiss, er hat den Ceausescu „geküsst“. Und?! Grössere Opportunisten habe ich genug bei der Arbeit. Sollte ich sie hassen deswegen? Die haben nicht einmal Talent.
aurel
schrieb am 21.11.2010, 00:38 Uhr
@ johann

Dass du beim CN eine authentische Ekstase empfunden hast, wird niemand bestreiten.


Ich sprach nie von Ekstase.
Ich war und bin ziemlich nüchtern was solche Sachen angehen.
Ich habe sogar gesagt, ich war dabei nicht einmal bis zum Schluss weil mir zu lang war.


Das hast du alles erfunden und mir in den Mund geschoben um paar Blümchen und Stylfiguren als Argumentation zu erschaffen.


Und Beethoven im Spiel zu bringen als Kontrast, ich kann nur lachen.
Es ist normal das du Beethoven bevorziehst oder als einziger akzeptierst.
Ich kann das auch verstehen, ist näher deinem „Kulturkreis“ und er war wirklich gross. Ich mag Stücke von ihm auch zum Teil.

Was ich nicht verstehen kann, deine Untoleranz. So gross auf der Fahne geschrieben.
aurel
schrieb am 21.11.2010, 01:08 Uhr
Ich war bei einigen Partys von Siebenbürger und ich war überrascht wie freundlich und aufgeschlossen mir gegenüber waren.

Hier auf dem Forum entdecke ich auch viel Untoleranz (dem anderen gegenüber)

Aber jetzt, ich denke habe irgwndwie verstanden um was es geht.
Diese Untoleranz hat Siebenbürger zusammengehalten und geholfen die Gruppe als Volk über Hunderte von Jahre zu bestehen.

Nichts neues in der Gruppe, kein Rauhfuss, keine fremde Kultur. Integration ja, aber nur soweit wir uns nicht zerstreunen und mischen mit „den anderen“.

Es ist nur eine spontane Theorie von mir, mag sein dass ich mich auch irre, aber ich denke es ist viel dran.
Hermann_Gregor
schrieb am 21.11.2010, 10:01 Uhr (am 21.11.2010, 10:15 Uhr geändert).
@aurel,
Paunescu wird in der Literaturgeschichte untergehen wie auch weitere infantile Dichter.
Paunescu war geschickt im Reimen, aber das war´s. Er hatte einen äußerst bescheidenen Horizont, ist infantil und oberflächlich.
Dass man ihn in einem Atemzug mit Eminescu nennt ist für heutige Zeiten kennzeichnend.
Paunescu ist der "MANELIST DER RUMÄNISCHEN LITERATUR", seine Sitten waren schon immer Manele-like!!
Hermann_Gregor
schrieb am 21.11.2010, 10:20 Uhr
Manelist-Paunescu war der reimende Säufer, rücksichtslos, selbstherrlich, egoistisch.
Zu den Wirbeltieren mag er ja gehören, aber zu denen ohne Rückgrat!
Bescheiden bei ihm war nur seine Denkweise, sein Glück war, im Land der Manele gewirkt zu haben!
aurel
schrieb am 21.11.2010, 10:28 Uhr
@Hermann_Gregor
Paunescu wird in der Literaturgeschichte untergehen wie auch weitere infantile Dichter.

Dass man ihn in einem Atemzug mit Eminescu nennt ist für heutige Zeiten kennzeichnend.



Hallo Hermann_Gregor,

Ein pejorativer Vergleich Eminescu / Paunescu habe ich nur hier auf dem Forum getroffen.
Also ich weiss es auch nicht warum diese Annäherung...
Wahrscheinlich um die Absurdität der Idee, Paunescu irgendwie zu mögen, zu unterstreichen.
Kennen die Leute hier keine andere rumänische Dichter?


Bei der Vorhersage „Paunescu wird in der Literaturgeschichte untergehen wie auch weitere infantile Dichter.“ Mag etwas wahres dran sein, aber warum sollen wir das nicht abwarten?
Warum wird versucht mit allen Mittel inklusive Beleidigungen, einen von diese „Wahrheit“ schon im Vorfeld zu Überzeugen?

Das ist jetzt meine Frage. Die Polemik bekommt irgendwie fanatische Züge.


Paunescu soweit ich mitgekriegt habe, hat auch nach der Wende viele Bänder mit Gedichte verkauft. Also ohne irgendwelche staatliche Unterstützung.
Es heißt es gibt genug Leute in Rumänien die es mögen und schätzen.
Ich weiß,.. diese abertausende von Leute sind infantil und dumm.
Vorschlag? Die in einen Kulturumerziehungslager verschaffen?
Oder versuchen mit der „milde Überzeugung“ wie hier auf dem Forum, es ist Mist/Schwachsinn und basta?
Warum die nicht akzeptieren? Leben und leben lassen?

Hermann_Gregor
schrieb am 21.11.2010, 11:53 Uhr
@aurel,
die Aussage:
"Paunescu soweit ich mitgekriegt habe, hat auch nach der Wende viele Bänder mit Gedichte verkauft"
ist vollkommen richtig.
MANELE CDs wurden in Rumänien ebenfalls Unmengen verkauft, vor allem nach der Wende. MANELE kenneichen das aktuelle Niveau und den Zustand des romanischen Balkans. Es ist fast Gewissheit, dass MANELE die wahre Volkskunst des talentierten Volkes ist.
Die Wendehalsmentalität, die Rücksichts- und Rückgratslosigkeit, das Fehlen jedwelchen Patriotismus (dafür aber Nationalismus im Überfluss) der lächerliche Stolz (sint mindru ca´s roman) unterstreichen den aktuellen Zustand und lassen die Zukunft mehr als nur erahnen!!


aurel
schrieb am 21.11.2010, 12:21 Uhr
@Hermann_Gregor

Die Konsumenten von Manele auf der gleichen Stufe mit den Konsumenten von Poesie zu bringen (nur weil die Poesie schlechter als andere ist), ist sehr gewagt wenn nicht fast böswillig.

Sonst, das hermetische Gemisch Manele/Nationalismus/fehlende Patriotismus/Zukunft des Manelevolkes, weigert sich die Mäandre der Synopsen meines Gehirns durchzudringen, um eine würdige Antwort zustande zu bringen.

pavel_chinezul
schrieb am 21.11.2010, 12:45 Uhr
Ich war bei einigen Partys von Siebenbürger und ich war überrascht wie freundlich und aufgeschlossen mir gegenüber waren. Komisch! Wenn ich Menschen zum ersten Mal begegne, dann bin ich nicht überrascht, dass mir freundlich begegnet wird, weil ich vorurteilsfrei anderen gegenüber bin und ich es als selbstverständlich empfinde freundlich empfangen zu werden. Du scheinst aber mit Vorurteilen gegenüber diesen Menschen behaftet gewesen zu sein, dass du überrascht warst, denn jeder handelt so wie er denkt.

Diese Untoleranz hat Siebenbürger zusammengehalten und geholfen die Gruppe als Volk über Hunderte von Jahre zu bestehen. Genauso wie die Rumänen nur von den Dako-Romanen abstamme, ohne andere Einflüsse.
getkiss
schrieb am 21.11.2010, 12:59 Uhr
@aurel
Du meinst hier ist man intolerant, im Forum.
Wenn das so wäre, würde ich hier nicht mehr mitmachen.
Hier werden zwar gegensätzliche Meinungen ausgetauscht, manchesmal auch intolerant agiert, das ist aber nicht charakteristisch. Eher so, wie Du es schreibst, bei Party´s der Siebenbürger wurdest Du auch freundlich aufgenommen....

Die gefällt die Poesie von Adrian Paunescu. Warum sollte ich etwas dagegen haben?
Du nennst seine Poesie patriotisch, andere jedoch empfinden diese als nationalistisch. Na und?
Wir, die wir hier sind, sind aus verschiedenen Gründen weg aus Rumänien.
Ich nehme an, Du meinst, selbst ein rumänischer Patriot zu sein. Nichts gegen sowas, sowas ist lobenswert.
Gleichzeitig ist uns allen bekannt, das Leben in Rumänien heute ist nicht auf Rosen gebettet. Da würde sich doch anbieten, ja geradezu fordern- und fördernswert sein, das Leute, die patriotisch fühlen, ihre Kraft, Talent und Wissen in den Dienst ihres Vaterlandes stellen.

Wie stehst Du dazu?
pavel_chinezul
schrieb am 21.11.2010, 13:28 Uhr
Nichts für ungut, @getkiss, aber die Antwort kennen wir doch schon

Erstellt am 20.11.2010, 11:28 Uhr

Ich bin der letze der Ceausescu nachweinen wurde, aber ich, im Gegensatz zu dir vielleicht, verfolge das Geschehen (politisch wie sozial oder sonst) in Rumänien weil es mich interessiert und weil ich mein Kind dort erziehen und aufwachsen lassen wollte.
Durch die Enwicklungen in den letzte Jahre aber, sehe ich das al unmöglich oder zumindenst noch nicht.

Ich habe Rumäninen in 87 verlassen. Und zum Glück habe ich es geschafft ohne das ich wie einer wie Petre Tutea (der Philosoph) nach „der Wende“ zu sagen:
„Ich Depp, ich bin 13 Jahre im Knast gesessen für ein Idiotenvolk“.


Er sagt es doch selber, die Zeit ist noch nicht reif für ein stärkeres Angagement vor Ort.
Obwohl, wenn man bedenkt, bei der Rückgabemasse vom Staat bzw. Entschädigung für erlittene Misshandlungen

Unsere Ländereien, Tiere, Maschinen wurde forciert nationalisiert in CAP.

Ich wurde als Streikorganizateur bei der PCR und Militie inden Mangel genomen.
Auch von der Securitate.. auch wegen andere „Unannehmlichkeiten“ die ich dem Staat bereitet habe.
aurel
schrieb am 21.11.2010, 14:50 Uhr
@pavel_chinezul


Komisch! Wenn ich Menschen zum ersten Mal begegne, dann bin ich nicht überrascht, dass mir freundlich begegnet wird, weil ich vorurteilsfrei anderen gegenüber bin und ich es als selbstverständlich empfinde freundlich empfangen zu werden. Du scheinst aber mit Vorurteilen gegenüber diesen Menschen behaftet gewesen zu sein, dass du überrascht warst, denn jeder handelt so wie er denkt.



Du hast ja recht.
Ich war mit Vorurteile behaftet aber ich denke erst mal weil ich niemanden sonst außer meinen Freund kannte. Und da war auch die Sprache zum Teil. Ich wusste, man sprach auch was anderes als Deutsch. Etwas neues eben. Aber diese „Begegnung dritter art“ war schon vor vielen Jahren. Inzwischen bin ich etwas aufgeklärter.
aurel
schrieb am 21.11.2010, 15:01 Uhr
Hallo @getkiss,

Rumänien ist ohne Zweifell mein Vaterland.
Und auch meine Heimat, wie auch ein Teil Deutschland inzwischen meine Heimat geworden ist.

Bald habe ich mehr gelebt in Deutschland als in Rumänien aber, genau so wie ihr, dachte, mein Kind sollte aufwachsen dort wo seine Vorfahren gelebt haben. Dort wo „die Sippe“ lebt, all die andere die zu seinem Klan gehören.
Etwas altmodisch eben, so gehört es sich...


Leider inzwischen kenne ich Deutschland besser als Rumänien, oder besser gesagt, die Akzeptanz der Gesetze, des täglichen Lebens, des Rechts und der Ordnung, gelten eher Deutschland als Rumänien.

Und mein Kind ist auch geboren. Als Deutsche erst mal.

Was die Toleranz angeht, lesen kann jeder.


aurel
schrieb am 21.11.2010, 15:06 Uhr
@pavel_chinezul

@getkiss, aber die Antwort kennen wir doch schon

Er sagt es doch selber, die Zeit ist noch nicht reif für ein stärkeres Angagement vor Ort.
Obwohl, wenn man bedenkt, bei der Rückgabemasse vom Staat bzw. Entschädigung für erlittene Misshandlungen


Etwas böse und mit Vorurteile behaftet, nicht Wahr?
Ich war kein Freiheitskämpfer, kein eingetragener.

Auf diese Sachen pfeife ich.
Alles was im Leben erreicht habe, verdanke es nur mir selbst.

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.