Politik aktuell

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Bavarikuszy
schrieb am 11.02.2011, 22:53 Uhr
Sic semper tyrannis !

Der eine früher, der andere später. Der heutige Tag war/ist zumindest ein guter. Ein Grund sich zu freuen.
Das ist halt deren 1989 und Zeit ists gworden, allerhöchste!

Mein Tipp wäre übrigens Algerien.
Mynona
schrieb am 12.02.2011, 00:34 Uhr
Gibt es etwas Schöneres, als daheim auf dem Sofa zu sitzen, Bier bei Fuß, und aus sicherer Entfernung zuzusehen, wie sich Demonstranten Schlachten mit der Polizei liefern? Gestern in Tunis, heute in Kairo und Alexandria, morgen vielleicht in Damaskus und Riad?

Das ist wie “Tatort” und “Soko Leipzig” in einem. Rein theoretisch sollte man annehmen, dass angesichts der Bilder, die uns aus Arabien erreichen, auch in der Bundesrepublik etwas los sein müsste. Dass allerorten Soli-Kundgebungen stattfinden, dass die verschiedenen Zweige der deutschen Demokratie- und Friedensbewegung den Menschen zu Hilfe eilen würden, die für Freiheit und Menschenrechte, für ein selbstbestimmtes Leben also, ihr Leben riskieren. Aber nichts dergleichen passiert.

......demonstrieren die Menschen in Tunesien, Ägypten und Jemen nicht gegen den Imperialismus, den Kapitalismus und den Zionismus. Sie verbrennen keine US-Fahnen und rufen nicht “Tod für Amerika!” und “Israel muss weg!” Das aber müssten sie tun, wenn sie von uns ernst genommen werden wollten. Sie demonstrieren nur für Freiheit und Wohlstand, wie die Ossis vor dem Fall der Mauer, und das macht sie verdächtig. Wahrscheinlich wollen sie alle nur mal im Kaufhaus des Westens shoppen und rechnen fest mit einem Begrüßungsgeld.
http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article12398598/Aufstand-in-Arabien-Friedensbewegung-schweigt.html
grumpes
schrieb am 12.02.2011, 01:31 Uhr
@Mynona :
Gibt es etwas Schöneres, als daheim auf dem Sofa zu sitzen, Bier bei Fuß, und aus sicherer Entfernung zuzusehen, wie sich Demonstranten Schlachten mit der Polizei liefern? Gestern in Tunis, heute in Kairo und Alexandria, morgen vielleicht in Damaskus und Riad?


Ja, so ist der Mensch, er hat sein Bier und seine Ruhe, schaut aus "sicherer" Entfernung zu.
Der erste Aufschrei aus dem Westen wird erst kommen wenn das Erdöl doppelt so teuer sein wird, weil die Arbeiter auf den Ölfeldern auch besser leben wollen: Demokratie und gerechte Bezahlung für alle. Oder doch nicht?
Irgendwann werden wir von unserem Wohlstand etwas an diese armen Menschen abgeben müssen. Es wird uns nicht leicht fallen.
Gruß
grumpes
gerri
schrieb am 12.02.2011, 09:29 Uhr
@grumpes,keine Angst das kommt noch alles früh genug. Die
Menge wird bewusst so arm gehalten damit man sie leichter radikalisieren kann,ihnen den Westen mit seiner Lebensart und Israel als schlechtes Beispiel vorzuzeigen.Aus dem radikalisierten Halbkreis fehlen noch Ägypten und die Türkey,dann brauchen die Brüder nach dem Schulterschluß nur noch die richtigen Waffen.Die zu beschaffen wird bestimmt kein großes Problem sein,so könnte die Zukunft aussehen.

Gruß, Geri
Mynona
schrieb am 12.02.2011, 10:02 Uhr
Und die Politiker sind die gleichen Wendehälse wie immer,bis vor ein paar Wochen wurde Mubarak hofiert und kaum gehen die Ägypter auf die Straße, forderten sie plötzlich Demokratie usw. von ihm. Dass Mubarak kein Demokrat war, dürfte ihnen nicht erst vor ein paar Tagen aufgefallen sein.

Und warum gehen eigentlich alle wie selbstverständlich davon aus, daß das Militär Platz macht für freie Wahlen? Es könnte sein, daß der Drops da noch lange nicht gelutscht ist und eine Militärdiktatur wäre nicht unbedingt eine Verbesserung der Lage.
walter-georg
schrieb am 12.02.2011, 10:33 Uhr
@ Mynona: Napoleon soll die Politik mal als die größte Hure bezeichnet haben, womit er nicht Unrecht hatte. Man erinnere sich nur an den Umgang des Westens mit dem Ehepaar Ceauşescu, dem in den Siebziger Jahren mehrere Doktortitel zugesprochen wurden und alles nur, weil sich der Diktator von den Sowjets abwandte. Gleiches geschiet auch jetzt - im 21. Jahrhundert!
Man denke dabei nur an die Saudis, die mit den Steinzeitislam propagieren und hier schert sich kein Schwein darum. Das war anscheinend schon immer so und wird auch in Zukunft wahrscheinlich so bleiben. Eigene Interessen gehen halt vor, Demokratie hin oder her.

Natürlich sind die "Demokraten" in der Zwickmühle, wenn sie Jahrzehnte lang Despoten hoffieren und sich über Nacht auf die Seite des Volkes schlagen müssen. Das ist ja eben die Perversität!
Henny
schrieb am 12.02.2011, 10:47 Uhr (am 12.02.2011, 11:00 Uhr geändert).
Napoleon soll die Politik mal als die größte Hure bezeichnet haben, womit er nicht Unrecht hatte.
... jaja ... die Politik ist eine Hure! Keiner will was mit ihr zu tun haben aber jeder will sie f.....
verführen

Seit Napoleon auch nix Neues! Davor eigentlich auch nicht...
Mynona
schrieb am 12.02.2011, 11:06 Uhr
hehe,Henny,du hast mir die Worte aus dem Mund genommen :-)

Wie sagte Westerwelle noch vor kurzem über Mubarak:"ein Mann mit enormer Erfahrung, großer Weisheit und die Zukunft fest im Blick".

Und auch die USA(Obama)wandelt sich zum Freund der Revolution

spiegel.de/politik/ausland
Merlen
schrieb am 12.02.2011, 14:42 Uhr
@Mynona,
Du verlinkst weiter oben den welt-online Artikel von Broder. Dir ist schon klar,dass aus diesem Verlag die Bild stammt? Dieser Verlag ist seit den 50ern immer auf der Seite der Despoten gewesen, hat sie bis zuletzt gegen Kritik von den verachteten Gutmenschen verteidigt, ist immer erst nach vollendeten Tatsachen dann auf die andere Seite gekippt, hauptsache die Auflage stimmt. Hat Mubarak im Schulterschluss mit ihrer (Springers) Marionette Merkel und Co. verteidigt und und und. Diesem Blatt steht es nicht zu jetzt eine Friedensbewegung zu kritisieren! Dafür habe ich nur Verachtung. Im Gegensatz zu diesem Verlag und seinen politischen Hampelfiguren haben sich viele aus der Friedensbewegung frühzeitig auf die Seite der Völker gestellt. Fehler sind auch da nicht ausgeschlossen aber ich kenne keinen Politiker welcher eine wirkliche Idee hat wie die Zukunft z.B. Ägyptens wirklich im Sinne der Bevölkerung aussehen kann. Bis jetzt herrscht nur Unsicherheit da wir einen guten Abnehmer von Waffen und Industriegütern verlieren könnten.
Mynona
schrieb am 12.02.2011, 16:47 Uhr
Jap Merlen das weiß ich,es ändert aber nichts daran dass die Aussage die da gemacht wurde stimmt,oder hast du was gegenteiliges lesen können in den lezten Monaten?

Und wie es aussieht geht's direkt weiter mit Algerien:

Proteste in der Hauptstadt Algir
Merlen
schrieb am 12.02.2011, 17:05 Uhr
@Mynona,
Du hast es vielleicht nicht ganz verstanden. Die Springer-Presse selbst hat Mubarak und alle anderen Despoten hoch gelobt die letzten Jahrzehnte und versucht jetzt davon abzulenken indem sie mal wieder hämisch auf ihr innerdeutsches Feindbild der sog. "Gutmenschen" zeigt. Das ist erbärmlich. Auch Algerien wurde geschont von Welt/Bild & Co. nach dem die Mitlitärs nach der letzten Wahl den islamistischen Wahlsieg niederknüppelte, auch mit vielen Toten. Aber das waren ja die Bösen. Die Duldung der Diktatur der letzten 19 Jahre rächt sich jetzt möglicherweise. Nur in Algerien herrscht eine sehr gewaltsamen Tradition seit den Befreiungskämpfen gegen die Franzosen und wir können nur hoffen, dass wir keine grausamen Blutbäder sehen die nächste Zeit und hoffen die dortigen Machthaber verstehen , dass auch in Algerien das Volk teilhaben will an der gesellschaftlichen Entwicklung zum Wohl der breiten Masse und nicht nur einer reichen Oberschicht.
Mynona
schrieb am 12.02.2011, 17:36 Uhr (am 12.02.2011, 17:38 Uhr geändert).
Doch Merlen,ich verstehe sehr wohl,die gesamte Presse und Politik hat Mubarak hofiert.Nicht nur der eine oder andere Verlag.
Und das ganz einfach aus dem Grunde der(vermeintlichen)Stabilität vor Ort,das Volk hat niemenden Interessiert.

btw.wer sind die Gutmenschen?ich finde das ist einer der lächerlichsten Begriffe überhaupt.
Haiduc
schrieb am 12.02.2011, 17:48 Uhr
Wie heißt "Kuhstall" auf ägyptisch??
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Muh-Barack
:)
pavel_chinezul
schrieb am 12.02.2011, 20:00 Uhr
http://www.n-tv.de/politik/Soldaten-und-Zivilisten-raeumen-auf-article2596501.html

Die Soldaten entfernten Stacheldraht und auch ausgebrannte Fahrzeuge, die die Demonstranten zum Schutz vor Angriffen von Mubarak-Anhängern aufgestellt hatten. Auch die Barrikaden vor dem Ägyptischen Museum an der Nordseite des Platzes wurden abgebaut. Die Panzer, die die Zugänge zum Platz versperrt gehalten hatten, fuhren auf die Seite. Auch viele Demonstranten halfen beim Aufräumen des Platzes.

Ich finde es vorbildlich!
lucky_271065
schrieb am 12.02.2011, 20:11 Uhr (am 12.02.2011, 20:18 Uhr geändert).
In memoriam...

Sei es auch nur zum Vergleich:

"Revolutie" bzw "Doamne, vino Doamne"

Vali Sterian

www.youtube.com/watch?v=IqgozEGAfVg

Oder auch dieses:

"Exercitiu" - Assoziationen zu den "anii de tranzitie" nach 1989

www.youtube.com/watch?v=_ziWsVFvG2w&feature=related

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