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Thema: Existenzgründung in Siebenbürgen
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Kellinger Mitglied Beiträge: 40 Von:Haiger / Weingartskirchen Registriert: Mrz 2002
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erstellt am 10.11.2004 um 19:21 Uhr
Vielleicht ist es besser dieses Thema separat zu führen. Beiträge, Austausch von Erfahrungen und Tips sind hier besonders erwünscht. Stimmungmache, egal welcher Art jedoch weniger.Gruß Michael
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Kellinger Mitglied Beiträge: 40 Von:Haiger / Weingartskirchen Registriert: Mrz 2002
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erstellt am 10.11.2004 um 19:25 Uhr
Weil es zusammengehört, hier meine erste Anfrage zu diesem Thema in einem anderen Thread. _______________________Wie sieht es andersherum aus ? Existenzgründung für Rückkehrwillige nach Siebenbürgen. Wo holt man sich die entsprechenden Infos bzw. welche Öffentlichen oder anderweitigen Förderprogramme/mittel gibt es, wer sind die Ansprechpartner ? Das Thema wird wohl noch aktueller werden als noch vor gar nicht so langer Zeit angenommen wurde, denn wer sagt, daß Siebenbürgen allein der Deutschen "Großindustrie" und anderen Ausländischen Großinvestoren, als interessanter Standort vorbehalten sein sollte. Hat bereits jemand entsprechende Erfahrung zu diesem Thema ? Bin auf Antworten oder Beiträge gespannt, evtl. auch per e-mail Gruß Michael
[Dieser Beitrag wurde von Kellinger am 11.11.2004 editiert.] IP: gespeichert |
Hamlescher Moderator Beiträge: 15 Von:D-71116 Gärtringen Registriert: Okt 2004
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erstellt am 12.11.2004 um 11:37 Uhr
Hallo Michael, ich bin froh, dass Du dieses Thema aufgenommen hast, ich hatte es auch vor. Das Thema ist sehr aktuell und interessant. Es gibt einige Rückkehrwillige und auch hier geborenen Deutsche, die eine Existenzgründung in Rumänien betrieben haben bzw. die eine solche planen. Hier ist zwischen zwei Personengruppen zu unterscheiden: a) Personen, die eine unternehmerische Tätigkeit in Rumänien ausüben wollen, ohne jedoch endgültig zu übersiedeln, b) Personen, die endgültig übersiedeln und dort eine neue Existenz gründen wollen. In Abhängigkeit von eigenen Lebenserfahrungen in Rumänien oder auch nicht, besteht ein unterschiedliches Informationsbedürfniss (Aufenthalt, Einreisebestimmungen, Sozialversicherungen, Wirtschafts- und Steuerrecht u.v.m.). Hierzu gibt es eine ganze Reihe von Informationsquellen (Botschaften, Behörden, Literatur, und vor allem im Internet). Ich habe gerade in diesem Jahr Erfahrungen gemacht mit der Gründung eines Unternehmens in Hermannstadt (Geburtsort). Bislang kann ich nicht über negative Erfahrungen berichten. Ich fahre des öfteren nach Hermannstadt und arbeite einige Tage dort. Für mich wahr es relativ einfach dort ein Unternehmen zu gründen, da ich die Sprache fließend spreche und auch das Rechtssystem und andere Gegebenheiten kenne und seit Jahren mehr oder weniger vor Ort war. Ob ich jedoch hier in Deutschland alles aufgeben und endgültig übersiedeln würde, kann ich heute noch nicht sagen. Derzeit halte ich es für wenig wahrscheinlich. Meine Empfehlung ist, sich vor einer Übersiedlung bzw. Existenzgründung umfassend zu informieren und soweit wie möglich selber erledigen. Mir ist aus vielen Fällen bekannt, dass Leute aus Deutschland durch sogenannte "Vertrauenspersonen" in Rumänien "über den Tisch gezogen wurden". Vorsicht ist deshalb geboten und schützt oft vor einem leeren Geldbeutel. Das gilt aber überall auf dieser Welt. Grüße Hamlescher IP: gespeichert |
seberg Mitglied Beiträge: 40 Von:Hessen Registriert: Okt 2002
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erstellt am 13.11.2004 um 01:49 Uhr
Zitat Hamlescher: „Vorsicht ist … geboten …Das gilt aber überall auf dieser Welt“Soviel zurückhaltend-diplomatische Ausgewogenheit sollte ergänzt werden mit einem beherzten und ehrlichen: andere Länder – andere (Un-)Sitten. Ich bin ebenfalls schon seit geraumer Zeit in Siebenbürgen geschäftlich engagiert und bin heilfroh, dort einen Partner und Vertreter zu haben, der einerseits über meine „deutsche Vertrauensseligkeit“ nachsichtig lachen kann, und andererseits bestens bewandert ist in der dort vollkommen unanstößigen und üblichen Mentalität, was kleinere oder größere „Gefälligkeiten“ im geschäftlichen Alltag und bei Ämtern angeht. Insofern kann auch ich nicht von negativen Erfahrungen berichten, das Geschäft läuft … ;-) Gerechterweise muss man hinzufügen, dass sich gerade in dieser Hinsicht etwas zu ändern beginnt, weil ändern muss, es pfeifen es ja die Spatzen von allen Dächern, dass Korruption und Pragraphendschungel (der hat sich gerade etwas gelichtet) die Haupthindernisse für Investoren sind, über das Tempo mag ich aber keine Prognose abgeben. Also: Abenteuerlust mitbringen, „Blauäugigkeit“ zu Hause lassen, und im Übrigen es wie Hamlescher und ich machen: ein Standbein vorerst in Deutschland behalten. (PS.: Hier noch ein kleiner Scherz, weil ich so gerne Wortklauberei mache - Hamlescher schreibt: "Meine Empfehlung ist, sich vor einer Übersiedlung bzw. Existenzgründung umfassend zu informieren und soweit wie möglich selber erledigen" - ... Mit anderen Worten: bevor mich dort andere erledigen, mache ich es lieber gleich selber! Ob der Verschreiber Zufall war? ;-)) [Dieser Beitrag wurde von seberg am 13.11.2004 editiert.] IP: gespeichert |
Kellinger Mitglied Beiträge: 40 Von:Haiger / Weingartskirchen Registriert: Mrz 2002
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erstellt am 13.11.2004 um 11:38 Uhr
Zitate von Hamlescher: Zitat 1: "Es gibt einige Rückkehrwillige und auch hier geborenen Deutsche, die eine Existenzgründung in Rumänien betrieben haben bzw. die eine solche planen." Zitat 2: "Meine Empfehlung ist, sich vor einer Übersiedlung bzw. Existenzgründung umfassend zu informieren und soweit wie möglich selber erledigen. Mir ist aus vielen Fällen bekannt, dass Leute aus Deutschland durch sogenannte "Vertrauenspersonen" in Rumänien "über den Tisch gezogen wurden". Vorsicht ist deshalb geboten und schützt oft vor einem leeren Geldbeutel. Das gilt aber überall auf dieser Welt." --------------------------------------------Nun, gerade für solche wie die unter 1. genannten und damit ihnen das unter 2. genannte erspart bleibt, hoffe ich, daß diese Plattfom intensiv dazu genutzt wird praxisnahe Informationen, Erfahrungen mit Behörden und nicht zuletzt die richtigen Ansprechpartner für bestimmte Vorhaben hier auszutauschen. Für bestimmte Vorhaben gibt es entsprechende Förderprogramme der EU bzw. des Bundes unter anderem über die KfW und andere. Hierbei stellt sich wiederum die Frage, für wen ist was von Bedeutung, wer hat womit welche Erfahrungen gemacht. Dazu bedarf es allerdings konkreter Antworten zu konkreten Fragen. Hoffen wir, daß es ein recht reger Austausch wird, denn ich glaube (und bestimmte Veränderungen sprechen dafür), daß jetzt, 2 Jahre vor EU-Beitritt, es ein guter Zeitpunkt ist, sich darüber Gedanken zu machen (siehe auch der Beitrag von "seberg"). Da ich selbst, (wenn auch "noch" nicht Geschäftlich) ca. 3-4 mal im Jahr dort bin (und das mit Sicherheit, nicht nur um Urlaub zu machen) kann ich`s nur bestätigen. Gruß Michael [Dieser Beitrag wurde von Kellinger am 14.11.2004 editiert.] [Dieser Beitrag wurde von Kellinger am 14.11.2004 editiert.] IP: gespeichert |
Bistritz Mitglied Beiträge: 4 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 02.12.2004 um 13:25 Uhr
Wichtig zu erwähnen für Kleinunternehmungen wärenoch das diese sich unbedingt lokalen Gruppen und Wirtschaftsvereinen anschließen sollten.So lassen sich manche Probleme umschiffen. Wir sind zum Beispiel Mitglied bei www.siebenbuergen.org in Bistritz. Wenn es auch nur ein kleiner Kreis von Unternehmern ist, so kann man sich zumindest gegenseitig Mut machen und hat einen offiziellen Rahmen mithilfe dessen man gegenüber Behörden auftreten kann. Wichtig anzumerken aus unserer 10 jährigen Erfahrung ist noch , das es sehr schwer ist Geschäfte in Rumänien zumachen die nicht auf Export oder Import ausgerichtet sind. Dienstleistungen kommen langsam. Aufgrund der niedrigen Einkommensbasis der Bevölkerung ist es schwer für Kleinunternehmen ein "europäisches Einkommen" zu erzielen. Mit etwas Bescheidenheit beim Einstieg sind aber auch Kleingründungen erfolgreich möglich. Es gibt genug erfolgreiche Beispiele im touristischen Bereich. Wobei auch hier die Kunden zum großen Teil keine Rumänen sind. Der Schlüssel für die Zukunft heißt meiner Meinung nach Anhebung des Einkommensniveaus der Bevölkerung. Bis dahin Erfahrungen sammeln, durchhalten und aufbauen. Ohne Durchhaltevermögen oder nur mit der Liebe zum Land bewaffnet, die Finger davon lassen. Walter Born [Dieser Beitrag wurde von Bistritz am 02.12.2004 editiert.] IP: gespeichert |
Kellinger Mitglied Beiträge: 40 Von:Haiger / Weingartskirchen Registriert: Mrz 2002
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erstellt am 02.12.2004 um 16:11 Uhr
Hallo Walter,Ich freue mich, Dich hier anzutreffen. Wir kennen uns, ich sag nur: Roter Berg in Mühlbach (Sebes). Meiner Meinung nach hast Du in wenigen Worten die Wirtschaftliche Lage in Rumänien deutlich zusammengefasst. Eine gewisse Portion Pioniergeist sollte man mitbringen und für manchen heißt es evtl. auch vorerst den Weg der kleinen Schritte zu gehen, aber, ist das heute in Deutschland nicht auch der Fall? Blauäugigkeit würde uns hier genausowenig bekommen, das sieht man auch an vielen Existenzgründern in Deutschland die die ersten zwei Jahre nicht bestehen. Vorteile hier bieten natürlich die vielen Informationsquellen die in Rumänien noch nicht so selbstverständlich sind und genau das sollte mit, Sinn und Zweck dieses Threads sein. Hauptsächlich sollte aber die Möglichkeit des direkten Erfahrungsaustausches d.h. konkrete Antworten zu den gestellten Fragen mit entsprechenden Tips usw. gegeben sein. In diesem Zusammenhang wäre auch der "Deutsche Wirtschaftsclub Siebenbürgens" www.dws.ro mit Sitz in Hermannstadt zu nennen. In diesem Sinne... Michael Schmidt
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Bistritz Mitglied Beiträge: 4 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 02.12.2004 um 16:50 Uhr
Da fühlt man sich ja gleich wie "zu Hause" ! Der rote Berg geistert mir ständig durch den Kopf und vor allem unser jährliches Treffen dort.Sorry das ich abweiche. Am kommenden Montag werde ich einen Lichtbildervortrag hier in D halten zum Thema Rumänien und hoffe, mit den Informationen und Bildern wieder ein paar Menschen die Vorurteile zu vergällen ;-) Solche Vorträge haben schon öfter geholfen, den Geist unserer deutschen Mitbürger zu weiten. Zumindest weiß danach jeder das Rumänien näher liegt als Spanien, auch vom Lebensgefühl her. Es hört sich so An , als wenn Du auch über eine stärkeres Engagement im Lande nachdenkst. Habe ich richtig geraten ? Eines der "Probleme" welches viele sogenannte Investoren haben, ist eigentlich auch mit den häßlichen Worten Arroganz und Besserwisserei zu beschreiben. Wir erleben immer wieder wie neue Gesichter auftauchen, alles sowieso schon (besser)wissen und nicht zuhören wollen. Dann fallen diese früher oder später auf die Nase und zahlen das gleiche Lehrgeld wie Andere davor. Das muß nicht sein, wenn man etwas offener an die Sache rangeht und nicht versucht über Nacht deutsche Verhältnissse einzuführen. Mich wundert allerdings immer wieder das auch und gerade Großinvestoren gravierende Fehler machen und Geld zum Fenster hinaus werfen. Wir haben davon einen Fall in Bistritz. Grüße Walter [Dieser Beitrag wurde von Bistritz am 02.12.2004 editiert.] [Dieser Beitrag wurde von Bistritz am 02.12.2004 editiert.] IP: gespeichert | |