erstellt am 26.09.2006 um 09:51 Uhr
Ein nur kleines Beispiel: Die Rumänischsprachigen bilden im serbischen Timoktal und im Umkreis von Passarowitz und Negotin teilweise eine beachtliche Gruppe der Bevölkerung. Trotzdem gibt es keine erkennbaren nennenswerten kulturellen Aktivitäten dieser Gruppe. Im heutigen Serbien wäre jedenfalls solche Aktivitäten durchaus möglich. Ganz ähnlich verhält es sich umgekehrt z.B. mit den serbischsprachigen Arbeitsmigrantengruppen fast überall in Mittel- und Westeuropa. Wenn nicht vom Zielland serbischer Sprachunterricht organisiert wird, wird meistens kaum etwas für die serbische Erziehung der Kinder der Arbeitsmigranten geleistet. Ich lese jetzt bereit die Proteste derer die meinen, dass das ja 2 Paar verschiedener Schuhe seien. Die rumänischsprachigen Timoktaler seien autochthone Einwohner und die Arbeitsmigranten Zuwanderer.
Gegenfrage darauf: Welcher Unterschied in den Auswirkungen besteht denn für ein rumänischsprachiges Kind im Timoktal und einem serbischsprachigen Kind in meinetwegen Wuppertal, wenn ihm die Alfabetisierung in der Muttersprache verwehrt wird?
Solche Beispiele können in großer Zahl wahrscheinlich für ganz Europa angeführt werden. Es wäre Zeit endlich europaweit darüber nachzudenken.