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Thema: Geschichte-Fragen
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lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 19.05.2005 um 17:30 Uhr
Werter Herr Azzola,Erstmals möchte ich Ihnen meine Interpretation von Sachlichkeit vorstellen, vielleicht hilft das weiter. In der Logik werden wahre Sätze mit einer "1" und die falschen mit einer "O" bezeichnet, die verschiedenen "und" bzw. "oder" Verknüpfungen unterliegen gewissen Regeln, die einen Satz wiederum wahr oder falsch werden lassen. So gesehen sind für mich in der Sprache die meisten Aussagen subjektiv! Sie aber treten- das ist wohl nicht nur meine subjektive Einschätzung -in den Foren so auf, als seien Ihre Argumente und Interpretationen die einzig richtigen! Sie erinnern mich an einen Politiker, der die Frage nach einer möglichen Mehrwertsteuererhöhung, mit etwaigen Kostensenkungen im Gesundheitswesen beantwortet. Sie formulieren Ihre Sätze derart geschickt, dass immer noch ein Spielraum für vermeintliche Korrekturen bleibt.(im Volksmund nennt sich das Hintertürchen)Das mag zwar in der Juristerei und vor Gericht Usus sein, aber ich meine, dass hier im Forum , vor Ihrem Erscheinen die Aussagen eindeutiger waren und somit auch nachvolziehbar! Sie mögen zwar so empfinden, dass Sie nicht ausweichend antworten , aber wie Sie unschwer erkennen, sehen das viele anders. Um nur ein Beispiel zu nennen-es gibt noch einige, nicht unbedingt in diesem Thread- als ich im Thread "Differenzen... "Ihnen vorenthalten hatte, dass Sie gleich hätten sagen können, dass die sbS erstens um die Verluste im August 1943 trauern sollten und danach erst um die Deportierten im Jan 1945, waren Sie empört darüber und ich hatte mir eine Rüge eingehandelt!!! Leider kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie dieser Meinung sind, das ist m.E. auch in den späteren Interventionen ersichtlich. Juristisch isr das wohl nicht nachweisbar, aber bei Gelegenheit werde ich mal einen Sprachwissenschaftler konsultieren, um mir Rat einzuholen. Gegen die Meinung als solche ist vieles einzuwenden, erlaubt ist sie allemal. Aber wenn Sie meiner Meinung nach, auch bei relativ einfachen Sachverhalten so eindeutig zweideutig sind.....?!!!? Gruß Lori
[Dieser Beitrag wurde von lori am 19.05.2005 editiert.] IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 19.05.2005 um 18:12 Uhr
Nochmals ich: eigentlich wollte ich im Thread "Differenzen in der Bewertung" noch einige Fragen stellen, weil sie eine gewisse Analogie zum dem Thema darstellen. Aber immerhin dieser heißt "Geschichte-Fragen"!Bekanntlich haben die baltischen Staaten eine eigene Interpretation zum 8/9. Mai! Das schlägt sich auch darin nieder, dass soweit ich weiß, nur die estnische Präsidentin an den Feierlichkeiten in Moskau teilgenommen hat! Dort gedenkt quasi jeder nach seiner facon, die russische Minderheit feiert die Befreiung von denFaschisten, die Einheimischen die Befreiung von den Sowjets, hartgesottene gedenken der gefallenen in der WaffenSS, Juden trauern um die Toten in den Vernichtungslagern usw. Frage: muß eine Bewußtseinsänderung in diesen Staaten stattfinden, damit einheitlich der 9. Mai als Befreiung gefeiert wird,oder sollte man versuchen-zu dieser Maßgabe tendiere ich- Feier-bzw. Gedenktage zu entpolitisieren? Gruß Lori IP: gespeichert |
Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 19.05.2005 um 18:18 Uhr
Sehr geehrter Herr Lorant, hinsichlich der Bezeichnung logischer Aussagen und Verknüpfungen gibt es keinerlei Differenzen. Mir scheien unsere Probleme bei den "Erfahrungsbeweisen" zu liegen, also bei der Beurteilung dessen, was wir wissen oder aber nur "annehmen" können. Dazu gehören Evidenzregeln aber auch "Erfahrungswerte", wenn z. b. bestimmte Verknüfungen häufig korrelieren, ohne dass wir immer einen überzufälligen Zusammenhang statistisch korrekt nachweisen können. Auf derertige Urteile sind wir Juristen ständig angewiesen und fällen diese Urteile auch, allerdings unter Beachtung bestimmter Regeln der Beweislastverteilung und ihrer Umkehr. Diese Regeln haben schon das Recht der Thora (zum Zeugenbeweis)und das römische Recht (zur Beweislast) generiert, also sehr alte Systeme, was dafür spricht, dass diese Regeln sich als nützlich erwiesen haben. Sie prägen selbstverstänlich auch meinen Stil der Diskussion. Anders kann ich nicht. Mit freundlichen Grüssen, Axel AzzolaIP: gespeichert |
der Ijel Mitglied Beiträge: 455 Von: Registriert: Apr 2004
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erstellt am 20.05.2005 um 19:02 Uhr
Was wollen wir mit diesen SCHLACHTEN der Vergangenheit im politisch vereinten Europa. Axel Azzola[/B][/QUOTE] Recht so- - und apropos Schlachten, ohne vom Thema ablenken zu wollen muss ich in diesem Thread mit einer Frage kommen : 1.Welche entscheidende Schlacht hat etwa 1601 zwischen Ajud und Turda stattgefunden ? 2. Hat diese Schlacht mit General Basta was zu tun gehabt ? 3.Oder gar mit der ermordung Mihai Viteazus? - - jemand wollte erzählen- - ich wurde neugierig, dann wusste er doch nichts genaueres. Entstehen so Legenden ? ? ? Ich bedanke mich
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Georg51 Mitglied Beiträge: 200 Von:BW Registriert: Nov 2004
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erstellt am 21.05.2005 um 21:33 Uhr
Hallo Ijel, habe mich bei einem Geschichtslehrer informiert über Deine o.g. Fragen. Ich fasse mich kurz. Dieser Mihai ist im Auftrag Rudolf des 2. , Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, gegen einen abtrünnigen Siebenbürgischen Fürsten (Rakocksy) zu Felde gezogen und hat durch einen Überraschungsangriff, bei Schellenberg (Selimbär), die siebenbürgischen /ungarischen Truppen besiegt, ist dann später von den erholten Ungarn geschlagen worden, ist in seine Walachei geflüchtet und von dort zu Rudolf dem 2., hat den Kaiser aber wahrscheinlich nicht gesprochen, hat dann am Feldfzug der kaiserlichen Armee, unter Befehl von General Basta teilgenommen und ist, dann nach einer siegreichen Schlacht bei Turda,->1600/1 auf Befehl von General Basta ermordet worden. Ob das reicht zur Info ?? -Vieleicht meldet sich noch ein Fachmann zu dem Thema ?? Gruß Georg.IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 22.05.2005 um 12:45 Uhr
Hallo Allerseits,ich bin kein Fachmann, aber die Info stimmt. Aller größte Vorsicht ist jedoch bei der Interpretation des Sachverhalts der rumänischen Geschichte geboten, die die Eroberung Transilvaniens und der Moladau, als Akt der Herstellung der nationalen Einheit Rumäniens ansehen. Bis auf das Argument- dass habe ich allen Ernstes auch gehört- dass ich und die Kritiker dieser Interpretation, nicht wissen können was im Kopfe des Mihai vorgeht, ist eigentlich wenig plausibel. In den geschichtlichen Kontext passt diese Interpretation jedoch nicht.(das Wort "ruman" gab es wahrscheinlich nicht, geschweige denn das Land Rumänien, unter Nation, verstand man damals eher einen Stand/Stellung und ganz und gar nicht was wir heute verstehen!) Gruß Lori IP: gespeichert |
Serban Mitglied Beiträge: 110 Von:Rumaenien, Kronstadt Registriert: Aug 2004
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erstellt am 23.05.2005 um 15:15 Uhr
Hallo allerseits, Mihai Voda (genannt auch Viteazul): kaempft gegen die Tuerken zusammen mit dem siebenbuergischen Fuerst Sigismund Bathory und Kaiser Rudolf. Bathory (nicht Rakoczi) gibt den gemeinsamen Kampf auf und laesst Siebenbuergen in die Haende des Kardinals Andras Bathory. Dieser wuerde gerne Frieden mit den Tuerken schliessen, deswegen dringt Mihai im Auftrag des Kaisers in Siebenbuergen ein, erobert es (Schlacht bei Schellenberg, Bathory wird von Seklern auf dem Schlachtfeld enthauptet), moechte es aber fuer sich und seine Familie behalten (man kann ueber ein grosses Rumaenien nicht sprechen, da Rumaene und Rumaenien zu der Zeit keine Begriffe sind). Rudolf schickt Basta und seine Soeldner nach SB, Schlacht bei Miraslau 1600, Mihai fluechtet in die Walachei. Der Kaiser verliert erneut SB, diesmal an Sigismund Bathory, die Lage wechselt zu Gunsten von Mihai, er reist nach Prag, versoehnt sich mit dem Kaiser, 1601 besiegt er zusammen mit Basta die sb Truppen des Bathory bei Goraslau, wird aber 2 Tage spaeter von wallonischen Soeldner desselben Basta ermordert. Hoffentlich war es nicht langweilig Gruss, Andrei ------------------
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lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 25.05.2005 um 13:03 Uhr
Hallo Andrei,mich interessiert eher die Interpretation(Unirirea tuturor Romanilor), wieso müßt ihr immer ausweichen? Werter Herr Azzola, bei Gelegenheit muß ich Ihnen, einige Fragen zu Ihrem letzten Beitrag, stellen. Ich bitte um etwas Geduld! Gruß Loi IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 25.05.2005 um 14:36 Uhr
Zitat: Original erstellt von Axel Azzola: Sehr geehrter Herr Lorant, . Anders kann ich nicht. Mit freundlichen Grüssen, Axel Azzola
Sehr geehrter Herr Azzola, sehen Sie damit habe ich ein Problem! Die aktuelle Diskussion um mögliche Neuwahlen bietet sich als Beispiel(bitte nicht kommentieren, dennn das werden die Feuilletonisten der Zeitungen tun- betrachten Sie es nur als Substitut für eine Vereinfachung "meiner Argumentation")an. Für mich ist der Fall klar: es ist ein Vorgang der nicht verfassungskonform ist.(falls er denn auch stattfiden sollte)Bisjetzt hieß es "Mehrheit ist Mehrheit" plötzlich soll das nun keine Geltung haben. Und nun werden sich "schlaue" Juristen und Politiker finden die alle rechtlichen Mittel ausnützen, um das Gegenteil zu ermöglichen. Es mag zwar sein, dass wir mit dem "römischen Recht" zwar gut gefahren sind, aber Sie argumentieren auch oft so, wie es schon jetzt einige Juristen im genannten Fall tun, obwohl es zumindest ein großer Teil des "Volkes"(Juristen auch) die Sache anders sieht. Dies ist hier im Netz sehr gewöhnungsbedürftig! Gruß Lori IP: gespeichert |
Serban Mitglied Beiträge: 110 Von:Rumaenien, Kronstadt Registriert: Aug 2004
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erstellt am 25.05.2005 um 16:59 Uhr
Hallo Lori, Ich wollte eigentlich zum Thema ein wenig weiterhelfen, da der Name Rakoczi in dem Zusammenhang nichts zu suchen hatte. Da gab's kein Grund zum ausweichen. Ich betone: Unirea tuturor romanilor ist eine historische Phantasie des 19 Jahrhunderts, ich nehme an, Mihai wollte fuer seine Familie eines der drei Fuerstentuemer (oder sogar alle) haben. Und je mehr Land, desto besser. Zufrieden ? Gruss, Andrei IP: gespeichert |
Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 27.05.2005 um 04:07 Uhr
Sehr geehrter Herr Lorant, ich weiß nicht, ob Ihr Beitrag vom 25. Mai um 14 Uhr 36 jene Fragen enthält, die Sie zuvor angekündigt haben. Jedenfalls enthält er die schwer nachvollziehbare Bitte, ein von Ihnen gewähltes Beispiel nicht zu kommentieren. Daran will ich mich dem Grunde nach halten, möchte aber darauf hinweisen, dass das Bundesverfassungsgericht in der Sache "Parlamentsauflösung durch Kohl" entschieden hat, diese sei nur dann zulässig, wenn die Regierung über keine zuverlässige Mehrheit mehr verfüge. Eine der die Regierung im Parlament tragenden Fraktionen ist sich nur noch darin einig, sich nicht mehr einigen zu wollen. Das sind die Tatsachen. Der Rest wäre Rechtsanwendung.In der Sache "bewährte Rechtsregel" füge ich hinzu, dass zwischen einer Rechtsregel und einer Interpretation von Normen Unterschiede bestehen, die zu beachten wären. Falsche oder streitige Interpretationen können überdauern, untaugliche Rechtsregeln haben keinen Bestand, ganz gleich, wer damit Schwierigkeiten hat oder nicht. Da ich fachlich mit Wissen belstet bin, kann ich diese Unterschiede nicht vernachlässigen. Axel Azzola IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 27.05.2005 um 13:39 Uhr
Kollege Andrei,ich war im Ton ketzerisch und Du bist sachlich geblieben, das rechne ich Dir hoch an! Du läßt Dich gar nicht aus der Reserve locken....aber könntest Du mir sagen, was passieren würde wenn Du den einen Satz in rumänischer Sprache, in einem Forum sagen würdest? Oder erkläre mir dann was für einen Zusammenhang der 1. Dezember mit der Kranzniederlegung an den verschiedenen "Mihai Denkmälern" hat? Und rumänische Historiker äußern sich lang nicht so korrekt und konkret, wie Du das tust.... servus Weter Herr Azzola, ich kann das Geschriebene schon nachvllziehen(Unterschied zw. Regelung und Interpretation der Norm), aber ich erwarte(gut, Sie könnten jetzt sagen ich kann lange warten) dass Sie sich festlegen, sozusagen dass Sie "eine Seite" eideutig vertreten,- wohlwissend, dass sie "den Prozeß" auch verlieren könnten, obwohl "verlieren" schon Interpretation ist.Weil mir die Worte fehlen, vesuche ich es mit einem anderen Beispiel: Angenommen Sie sind Strafverteidiger und verteidigen einen Kriminellen. Sie sind der festen persönlichen Überzeugung, dass er Höchststrafe verdient hat. Alles was unter dieser Strafe liegt ist für sie ein beruflicher Erfolg, obwohl sie persönlich anderer Meinung sind. So ähnlich argumentieren Sie hier in den Foren, und deswegen wäre meine Bitte an Sie, dass Sie sich zu einem Sachverhalt konkret äußern, ohne dem Gedanken im Hinterkopf, dass Sie schnell und einfach widerlegt werden könnten!(Dadurch könten wir uns lange Kommentare ersparen.) Schönes Wochenende an alle "Forumisten"! IP: gespeichert |
Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 27.05.2005 um 16:32 Uhr
Sehr geehrter Herr Lorant Elekes, ich bekräftige es mit einem "Ehrenwort" (wohl wissend wie abgedroschen das ist), um Ihnen zu versichern, dass die Sorge, ich könnte "widerlegt" werden, bei meinen Formulierungen keine Rolle spielt. Nein, ich urteile vorsichtiger, als Sie das anzunehmen scheinen und unterscheide mich insoweit auch von Klaus Daniels, den ich ansonsten sehr schätze, dem ich aber zu mehr Selbstzweifel geraten habe. Ist das alles wirklich so schwer zu verstehen? Vermutlich sind wir uns sehr fremd. Aber das ist kein Vorwurf. Axel AzzolaIP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 31.05.2005 um 19:53 Uhr
Werter Herr Azzola,An Ihren Aussagen hege ich gar keine Zweifel. Vordergründig geht es auch nicht darum, ob und dass Sie widerlegt werden könnten, sondern darum, dass Sie vielleicht bedingt durch Ihren Beruf so argumentieren wie Sie das hier in den Foren tun. Und Distanz zwischen Volk(Sie sagen wir sind uns fremd)und Recht(Juristen)gibt es immer. Gruß Lori IP: gespeichert |
Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 31.05.2005 um 22:05 Uhr
Sehr geehrter Herr Elekes Lorant, diese Distanz wird von mir nicht bestritten. Mit freundlichen Grüssen, Axel AzzolaIP: gespeichert | |