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Thema: Buchprojekt "Lebensbilder Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben des 20. Jahrh."
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Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 11.04.2002 um 18:47 Uhr
Liebe Forumsteilnehmer, im Zuge der Diskussion im Thread "Vergangenheitsbewältigung 7" ist die Idee geboren, ein Buchprojekt mit dem vorläufigen Arbeitstitel "Siebenbürgische Lebensbilder des 20. Jahrhunderts" zu starten. Evtl. könnten auch Banater Lebensbilder hinzukommen. Mir schweben ca. 15-25 biographische Skizzen von jeweils 10-20 Druckseiten vor - über bedeutende und weniger bedeutende Persönlichkeiten, vom Pfarrer bis zur Bauersfrau, vom Professor bis zum Handwerker, vom Volksgruppenleiter bis zum Kolchos-Direktor usw. Wer hat Interesse, daran evtl. mitzuwirken? Näheres zu dieser Idee, die in kurzer Zeit ein erstaunlich breites Echo gefunden hat, finden Sie im Thread "Vergangenheitsbewältigung 7" ab 10.04.2002. Weitere Angaben folgen. Herzliche Grüße, Oliver Klöck[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 11.04.2002 editiert.] IP: gespeichert |
klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 11.04.2002 um 20:42 Uhr
Auch wenn Günther michh ironisieren muss, freue ich mich über diese Teilung. So nah, so fremd - Heimatlegenden, auch von Dieter Schlesak enthällt brauchbares - habe mich viel damit beschäftigt, besitze ein Exemplar. Aber noch viel wichtiger finde ich Dieter Schlesak selbst da hinzuzuziehen.IP: gespeichert |
Guenther Administrator Beiträge: 762 Von:Drabenderhöhe Registriert: Sep 2000
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erstellt am 11.04.2002 um 20:47 Uhr
Zitat: Original erstellt von Oliver Klöck in "Vergangenheitsbewältigung 7": Lieber Günther, würdest Du auch mitmachen?
Wenn wir dem Projekt eine andere Dimension geben würden, wäre ich dabei. Wen würden wir denn mit so einem kleinen Büchlein erreichen? Vielleicht 500, wenn wir Glück haben vielleicht 1000 Leser. Das bringt es doch nicht! Im Zeitalter der globalen Vernetzung haben wir doch viel interessantere Möglichkeiten. (Ein Beispiel: Es gibt erstaunlich viel Menschen die sich für Siebenbürgen interessieren, die aber nicht die Möglichkeit haben ein Buch zu kaufen, aber gerne mehr erfahren würden, z.B. bin ich sehr erstaunt darüber, dass unsere Siebenbürgen-Seite http://www.siebenbuerger.de/sbz/landundleute/siebenbuergen.html obwohl noch gar nicht komplett fertig gestellt, im Durchschnitt monatlich über 600 mal gelesen wird, es ist also ein sehr großes Interesse und Publikum vorhanden) Jetzt also meine etwas weitergehende Idee: Wir machen dieses Buch mit den 15-20 biographischen Notizen, aber das Buch sollte ins Web ausgedehnt werden und dort eine dynamische Weiterentwicklung erfahren... Konkret: im Web sollten weitere biographische Notizen von weiteren Personen angeboten werden und das ganze sollte immer weiter ausgebaut werden, vielleicht haben wir dann irgendwann 200, vielleicht irgendwann gar 2000 biographische Notizen. Natürlich ist eine solche Ausdehnung nur möglich wenn dort viele Leute mitmachen und ständig neue Interessierte für das Projekt begeistert werden können. Wie sollen unsere biographischen Notizen denn eigentlich aussehen? Ich könnte mir eventuell ein Interview, einen chronologischen kurz gehaltenen Lebenslauf und kommentierte Bilder vorstellen... was noch? Wir müssten dann in einem ersten Schritt Arbeitshilfen erstellen, die es JEDEM möglich machen solche biographischen Notizen zu erstellen (z.B. Vorschläge für Fragen die man in einem Interview stellen könnte ausarbeiten, Anregungen wie man einen chronologischen Lebenslauf erstellen könnte usw...) Dann könnten sich z.B. auch Schulklassen an einem solchen Projekt beteiligen oder die Enkel vom Opa eine biographische Notiz erstellen... In einem speziellen Forum zum Buch/Projekt könnten sich die Interessierten dann austauschen, sich gegenseitig anregen, Fragen stellen usw... Natürlich würde ein solches Projekt noch viel mehr Fragen aufwerfen als die Erstellung eines einfachen Buches (z.B. müsste man schauen wie man den laufenden Betrieb der Internetplattform finanziert, wie man das ganze populär macht usw.) aber es wäre in meinen Augen ungleich reizvoller und spannender...
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klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 12.04.2002 um 08:05 Uhr
Gestern glaubte ich endlich kappiert gehabt zu haben. Nun muss ich feststellen, dass nichteinmal die Kreatoren dieser Idee sich in ihrem kreativen Denken verständigt haben. Mal sehen was es noch alles da geben soll - soll aber nicht Ablehnung bedeuten, sondern nur der Wunsch nach Aufhellung, Klärung, Verständlichmachung.IP: gespeichert |
Anna Ohnweiler Mitglied Beiträge: 98 Von:Baden-Württemberg, 72202 Nagold Registriert: Aug 2001
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erstellt am 12.04.2002 um 09:46 Uhr
Es ist nichts Außergewöhnliches, dass man zu diesem Zeitpunkt noch kein einheitliches Ergebnis hat. Bisher gab es lediglich einen Anstoß für das Projekt und einen Ansatz von Brainstorming. Hoffentlich melden sich noch einige Teilnehmer zu Wort und verleihen ihren Ideen Ausdruck, wie so ein Vorhaben realisiert werden könnte. Ich bin der festen Überzeugung, dass man guten Vorschlägen gegenüber aufgeschlossen sein wird. IP: gespeichert |
Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 12.04.2002 um 10:12 Uhr
Zitat: Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de: Nun muss ich feststellen, dass nichteinmal die Kreatoren dieser Idee sich in ihrem kreativen Denken verständigt haben.
Lieber Klaus Danielis, Sie erleben diese "Verständigung" sozusagen gerade "live" mit. Nachdem ich die "Persönlichkeiten"-Liste im Thread "Vergangenheitsbewältigung 7" geschrieben hatte und darüber nachdachte, wer noch darauf gehörte, wandte Günther m. E. zutreffend ein, genau so wichtig seien einfache Leute und ihr Erleben. Daraus kreierte ich die Idee - mehr ist es immer noch nicht! -, beides zusammenzufügen und aus den interessantesten dieser biographischen Skizzen ggf. ein Buch zu machen. Um auf Johanns Einwand, das sei ein solches Mammutprojekt, dass zig Bearbeiter - teilweise hauptberufliche - daran jahrelang arbeiteten, regte ich als Umfang etwa 15-25 solcher "Lebensbilder" à 10-20 Druckseiten an. Um diese - überschaubare - Arbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen, listete ich alle Menschen auf, die ich kenne und bei denen ich es für möglich halte, dass sie bereit und in der Lage sein könnten, sich an einer solchen Arbeit zu beteiligen. Frau Ohnweiler nannte eine weitere Person, die ich nicht kenne, über deren Mitwirkung ich mich aber natürlich freuen würde. Das ist bisher die "Verständigung". Nunmehr hat Günther vorgeschlagen, das Ganze im Netz laufen zu lassen und es nicht bei dem von mir angeregten bescheidenen Umfang zu belassen, sondern es gewissermaßen immer weiter zu vervollständigen. Das ist eine sehr gute und ergänzende Idee, die aber m. E. ein Buchprojekt - gewissermaßen als Extrakt aus den vielen "Lebensbildern", die sich eventuell im Internet ergeben könnten - nicht ausschließt. Im Gegenteil: Ich könnte mir vorstellen, dass sich ein Team von Initiatoren findet - vielleicht 3-5, max. 10 Personen, sonst wird es zu unübersichtlich -, die selbst Skizzen schreiben, andere zum Schreiben animieren, das Material sichten und die interessantesten Beiträge als Buch zusammenfassen - getreu dem Motto: "Der Bauer neben dem Pfarrer, der Lehrer neben dem Volksgruppenführer, die Handwerkerin neben dem städtischen Kaufmann, der Rechtsanwalt neben dem Schäfer, der Künstler neben dem Kolchos-Direktor, der Ortsgruppenleiter neben dem Widerstandskämpfer, der Schriftsteller neben der Hausfrau" oder so. Parallel müssten Verhandlungen mit Verlagen, Zuschussgebern, potenziellen Herausgebern (der Landsmannschaft?) usw. geführt werden. Ich muss gestehen, dass ich hoffnungslos altmodisch bin. Ich lese Schönes und Spannendes, Aufregendes und Beklemmendes, Erschreckendes und Erheiterndes - all das könnte das Projekt zusammenfassen - lieber im Buch, schmökere lieber als dass ich zappe und surfe. Entsprechend schreibe ich auch lieber Beiträge für Bücher als fürs Internet. Und ich glaube, dass ich eher zum Redigieren von Buchbeiträgen tauge als zum Einpflegen in Threads, Foren und Chatrooms. Das mag bei Günther genau umgekehrt sein. Deshalb gehört zur "Verständigung", die gerade erst beginnt, auch eine Rollenverteilung. Ich biete an, eine aktive Rolle als 1. Mediator bei inhaltlichen/"ideologischen"/stilistischen Konflikten, 2. Autor eigener Beiträge (z. B. über Gassner, Roth, Plesch - aber da bin ich offen), 3. Mit-Rechercheur für fremde Beiträge, 4. Schlussredakteur zu übernehmen. Andere sollten/könnten andere Aufgaben übernehmen, sich aber auch an diesen Aufgaben beteiligen. Wir stehen am Anfang eines sicherlich reizvollen und bestimmt spannenden Projekts, das eine Lücke in der siebenbürgisch-sächsischen - und vielleicht auch banater-schwäbischen, darüber muss noch gesprochen werden - schließen könnte. Dabei ist "Geschichtsschreibung" nicht als rein wissenschaftliches Projekt gemeint - auch wenn es wissenschaftliches Arbeiten nicht ausschließt -, sondern als journalistisch-feuilletonistische Annäherung an Personen, die z. T. noch leben, zum überwiegenden Teil aber wohl nicht mehr. Ich schlage vor, dass sich zunächst einige Personen zusammenfinden, die das Projekt gemeinsam organisatorisch vorantreiben. Dann sollte es ein Gespräch mit der Landsmannschaft, mit dem Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde und anderen Gremien - ich kenne nicht alle - geben, Aufrufe in der SbZ (und deren österreichischem Pendant, wenn es das gibt), in der HZ und der ADZ, auf den Homepages des Deutsch-Rumänischen Forums, der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft und anderen ähnlichen Institutionen, sowie ggf. in lokalen bundesdeutschen und österreichischen Medien in Gebieten, in denen viele Siebenbürger Sachsen leben, sollten weitere Interessenten zum Mitmachen motivieren. Wir sollten Ideen entwickeln, welche Stellen das Projekt fördern könnten (BMI, Land NRW als Patenland der Siebenbürger Sachsen, der Oberbergische Kreis, die Städte Wiehl, Dinkelsbühl und Gundelsheim, die Landsmannschaft, evtl. politische Stiftungen, Sparkassen und und und). Beim Pfingsttreffen in Dinkelsbühl sollte auf geeignete Weise auf dieses Projekt hingewiesen werden. Wenn dieses organisatorische Grobgerüst steht, kann die eigentliche inhaltlich-publizistische Arbeit beginnen. Ich bitte um möglichst viele Meinungsäußerungen. Herzliche Grüße, Ihr Oliver Klöck
[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 12.04.2002 editiert.] IP: gespeichert |
helle Mitglied Beiträge: 103 Von:NRW Registriert: Jun 2001
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erstellt am 14.04.2002 um 02:24 Uhr
Bravi, bravi!Ein wahrhaft loeblicher Ansatz. Moege es ein bunter Almanach werden. Obschon die Thematik sich mehr der mittleren Haelfte des 20. Jahrhunderts zu widmen (wollen) scheint, sozusagen "vom Volksgruppenleiter bis zum Kolchos-Direktor", waere es in meinen Augen ein dankbares (und spannendes) Ziel, auch die spaeten Jahren, etwa 80er/90er ins Visier zu fassen, spiegeln sie doch exemplarisch den (Massen)Exodus und die Integration in die hiesige Gesellschaft wieder. Und all das, was danach passierte (sozusagen die "Gegenwartsbewaeltigung (c)" ;-)) Freilich bin ich eher ein Freund der "weniger bedeutenden Persoenlichkeiten", vermoegen sie doch das wahre Bild einer Gesellschaft zu illustrieren durch Lebensskizzen und Geschichten die im Verborgenen bluehen. Mit den "Vorbildern" ist es so eine Sache...es haengt zu viel von ihnen ab. Mir fallen schrullige Chemielehrerinnen ein, sturzbetrunkene Dorfpolizisten, die in der Neujahrsnacht baeuchlings Schlitten fuhren, gottesfuerchtige, schwarzberockte Tanten, die fulminante Fettbrote mit scharfen Gurken zu schmieren wussten, bestechliche Chirurgen, mit kiloschweren Geldbuendeln in der Tasche, die mit diversen Skalpellen ihrer Ausruestung am Wochenende den Lack vom Gartenzaun kratzten, 500 Personen Hochzeiten, Haeuslebauer und Sprachvergesser, Angepasste, Renitente und in-der-Mitte-Stehengebliebene und noch vieles mehr. Im uebrigen bin ich gerne dabei. Zum Schluss sei vielleicht zur Unterstreichung auf Schlattner verwiesen, der in seinem Roman "Rote Handschuhe" in der Person des Spitzels "Rosmarin" (ab S.52) eine wahrhaft praechtige Charakterstudie angefertigt hat - einer der Glanzstellen in einem (meiner Meinung nach) ansonsten eher durchwachsenen Roman. Euer/Ihr -Helle
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getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 14.04.2002 um 08:39 Uhr
Zitat: Original erstellt von helle: Bravi, bravi!Ein wahrhaft loeblicher Ansatz. ... Im uebrigen bin ich gerne dabei. Zum Schluss sei vielleicht zur Unterstreichung auf Schlattner verwiesen, der in seinem Roman "Rote Handschuhe" in der Person des Spitzels "Rosmarin" (ab S.52) eine wahrhaft praechtige Charakterstudie angefertigt hat - einer der Glanzstellen in einem (meiner Meinung nach) ansonsten eher durchwachsenen Roman. Euer/Ihr -Helle
Hallo, schließe mich Helle´s Vorschlag an. Und da ich von dem Auslandsbesuch unseres Innenministers in Rumänien zwecks Kutschenfahrt mit Schlattner und Auszeichnung mit einem leuchtendem Stern durch den Staatspräsidenten mit dem Titel "membru PCR AD", nur aus einem Provinzblatt erfuhr, wäre es wirklich angezeigt, auch die Gegenwartsbewältigung voranzutreiben... getkiss IP: gespeichert |
CaBri Mitglied Beiträge: 1 Von:D-86899 Landsberg Registriert: Apr 2002
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erstellt am 16.04.2002 um 16:23 Uhr
Lieber Oliver Klöck,ich finde die Idee, Lebensbilder zu "malen", ausgezeichnet. Ich komme zwar aus dem Banat (wenn dieser Teil in Angriff genommen wird, schreibe ich gern mit), bin aber Ehe-mäßig mit Siebenbürgen verbandelt. Sollten ein paar Beiträge einlaufen, bringe ich sie gern in die richtige Form, damit ein Buch - oder eBook? - daraus wird. Solche Sachen mache ich beruflich seit 10 Jahren. Und für dieses Projekt gibts den Satz geschenkt! Also, wenn ihr meine Hilfe braucht, bitte melden. Ansonsten wünsche ich dem Vorhaben viel Erfolg! IP: gespeichert |
Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 16.04.2002 um 16:37 Uhr
Zitat: Original erstellt von CaBri: Und für dieses Projekt gibts den Satz geschenkt! Also, wenn ihr meine Hilfe braucht, bitte melden.
Super! Vielen Dank, CaBri! Herzliche Grüße, Ihr Oliver Klöck IP: gespeichert |
Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 16.04.2002 um 16:47 Uhr
Zitat: Original erstellt von helle: Bravi, bravi!Ein wahrhaft loeblicher Ansatz. Moege es ein bunter Almanach werden. (...) Freilich bin ich eher ein Freund der "weniger bedeutenden Persoenlichkeiten", vermoegen sie doch das wahre Bild einer Gesellschaft zu illustrieren durch Lebensskizzen und Geschichten die im Verborgenen bluehen. Mit den "Vorbildern" ist es so eine Sache...es haengt zu viel von ihnen ab. Mir fallen schrullige Chemielehrerinnen ein, sturzbetrunkene Dorfpolizisten, die in der Neujahrsnacht baeuchlings Schlitten fuhren, gottesfuerchtige, schwarzberockte Tanten, die fulminante Fettbrote mit scharfen Gurken zu schmieren wussten, bestechliche Chirurgen, mit kiloschweren Geldbuendeln in der Tasche, die mit diversen Skalpellen ihrer Ausruestung am Wochenende den Lack vom Gartenzaun kratzten, 500 Personen Hochzeiten, Haeuslebauer und Sprachvergesser, Angepasste, Renitente und in-der-Mitte-Stehengebliebene und noch vieles mehr. Im uebrigen bin ich gerne dabei.
Sehr gut, Helle! Über die genaue Konzeption müssen wir noch sprechen. Ich habe ja gesagt, dass nicht nur "Promis" skizziert werden sollen. Allerdings müssen wir schon darauf achten, dass es auch nicht nur schrullige Chemielehrerinnen und andere Gestalten aus dem Kuriositätenkabinett werden. "Bunt" wird dieser Almanach, indem wir in ihm Erschreckendes und Erheiterndes, Politisches und (scheinbar) Unpolitisches zusammenbringen. Wir sollten niemandem eine Gloriole binden, keinen Personenkult und keine Reinwaschung betreiben und von Pathos à la k. u. k. - darüber wurde hier schon einiges geschrieben - ganz besonders die Finger lassen, aber auch niemanden verdammen, sondern bei allen skizzierten Personen und Persönlichkeiten versuchen, ihr Tun und Unterlassen, ihre Verdienste und ihr Versagen kritisch und fair zu würdigen. Dabei darf weder der erhobene Zeigefinger des von der späten Geburt begnadeten p.c.-Jüngers zu spüren sein noch der Versuch Erfolg haben, unsere "Vorväter" und "-mütter" vorschnell zu exkulpieren. Insbesondere bei den "historischen" Persönlichkeiten müssen zudem die Fakten durch zuverlässige Quellen belegt sein oder zumindest - wo das nicht der Fall ist - die daraus resultierenden Ungewissheiten deutlich gemacht werden. Wenn das Ganze dann noch gut geschrieben ist - abschreckende Negativbeispiele finden sich u. a. hier im Forum -, wird es bestimmt ein Erfolg. Apropos Mütter: Meine Liste ist bisher arg männerlastig. Gibt es auch historische Frauenfiguren, die in dem Buch erwähnt werden müssen? Herzliche Grüße, Oliver Klöck IP: gespeichert |
Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 16.04.2002 um 16:49 Uhr
Zitat: Original erstellt von getkiss: Und da ich von dem Auslandsbesuch unseres Innenministers in Rumänien zwecks Kutschenfahrt mit Schlattner und Auszeichnung mit einem leuchtendem Stern durch den Staatspräsidenten mit dem Titel "membru PCR AD", nur aus einem Provinzblatt erfuhr, wäre es wirklich angezeigt, auch die Gegenwartsbewältigung voranzutreiben...
Lieber Herr Kiss, bitte erklären Sie mir - wo ich doch so begriffsstutzig bin -, was Sie sagen wollen. Was heißt "PCR AD"? "PCR" = Kommunistische Partei Rumäniens? War Schlattner Mitglied der KP? Oder der deutsche Innenminister (nein, das schließe ich aus.)? Herzliche Grüße, Oliver Klöck IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 16.04.2002 um 17:37 Uhr
Zitat:
...Auszeichnung mit einem leuchtendem Stern durch den Staatspräsidenten mit dem Titel "membru PCR AD"...
Ich glaub, so macht das Sinn Iliescu war "membru PCR", und nicht irgendeiner, sondern ein recht aktiver. Jetzt lässt sich Herr Schily von einem KP-Aktivisten einen Orden umbinden. Davon hat er wohl selbst in Zeiten, in denen der BGS ihn von einer Sitzblockade abgeschleppt hat, nicht geträumt *g* Aber Orden sind recht schnell verliehen, und ebenso schnell auch wieder vergessen... IP: gespeichert |
Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 16.04.2002 um 19:17 Uhr
Zitat: Original erstellt von hanzy: Iliescu war "membru PCR", und nicht irgendeiner, sondern ein recht aktiver. Jetzt lässt sich Herr Schily von einem KP-Aktivisten einen Orden umbinden.
Das hat aber mit dem Buchprojekt "Lebensbilder" nichts zu tun, oder?
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getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 16.04.2002 um 21:56 Uhr
Zitat: Original erstellt von Oliver Klöck: Lieber Herr Kiss, bitte erklären Sie mir - wo ich doch so begriffsstutzig bin -, was Sie sagen wollen. Was heißt "PCR AD"? "PCR" = Kommunistische Partei Rumäniens?
Lieber Herr Klöck, Sie haben es trotz der von Ihnen vermuteten Begriffsstutzigkeit erraten! Es handelt tatsächlich von dem Herrn Staatspräsidenten Iliescu. Zur Zeit meines Studiums war dieser "Präsident" der kommunistisch überwachten Studentenvereinigung und hat so weit ich weiß einen "löblichen" Beitrag bei der Bestrafung der Studenten aus Temeswar die sich mit dem ungarischen Aufstand 1956 solidarisierten, bzw. zu dieser Zeit es sich erlaubten zu demnstrieren. Nachher war der Herr Staatspräsident erster Sekretär der Jugendorganisation der Partei (UTC) und wurde "ungerecht" behandelt, da er dem Sohn von herrn Ceausescu Platz machen musste. Seine "opositionelle" Karierre folgte weiterhin durch die Funktionen eines Sekretärs der KP, erster Sekretär des Kreises Temesch(burg), erster Sekretär in der Hauptstadt der Moldau, Iassy (lies Jaschi). Nur spät wagte er eine leise Kritik, ich vermute weil er nicht mehr vorwärts kam und wurde prompt als Leiter der Technischen Verlags "avanciert". Ich hätte erwartet Sie würden uns aufklären für welche Meriten Herr Schily ausgezeichnet wurde? Vielleicht darum, das Er durchgesetzt hat das die Schengen-Grenzen nun im Osten Rumäniens sind, oder das die Rumänen nun ohne Visa in das westliche Ausland reisen können. Dies wäre aus rumänischer Sicht ein guter Grund zur Belobigung - ich bin auch nicht für die neuerdings vom Westen errichtete Mauer, obwohl es auch Gründe gibt die dafür sprechen (Menschenhandel, Schlepperbanden für organisierten Asylmissbrauch, usw. Was das ganze mit den Lebensbilder zu tun hat? Das Bindeglied heisst Schlattner. Wer berät eigentlich unseren Innenminister? Gibt es in ganz Rumänien niemand der würdiger wäre für eine Kutschenfahrt? Ich könnte mindestens 3 nennen. Wie wäre es mit dem Bischof von Temeswar? Oder mit dem langjährigen, verdienten Organisten der Schwarzen Kirche aus Kronstadt, Eckart Schlandt? Oder irgendein kleiner Pfarrer oder Lehrer, der sein ganzes Leben, für fast nichts, im Dienst seiner Gemeinde stand? Schöne Grüße, getkiss
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