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SbZ-Leserecho
Kommentar: Gelebtes Brauchtum macht Spaß (Seite 3)

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Autor Thema:   Kommentar: Gelebtes Brauchtum macht Spaß
schully
Mitglied

Beiträge: 339
Von:
Registriert: Mai 2003

erstellt am 10.11.2006 um 09:35 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von schully anzusehen!   Klicken Sie hier, um schully eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
mich würde zum beispiel interessieren, ob jugendliche wie rolandsky (thread im allgemeinen forum) oder cristiano ( sbz-leserecho) von den SJD-verantwortlichen schon kontaktiert worden sind. jugendliche, die sich von dem üblichen trachtenspektakel nicht angesprochen fühlen, nicht immer nur vom "hontertstroch" hören wollen. werden solche jugendliche eigentlich angehört, welche alternativen gibt es für sie. sie wollen etwas völlig anderes, die LM und SJD mit ihrer erfahrung und die jugendlichen mit ihrem elan könnten sich bestimmt ergänzen.
getanzt und aufmarschiert wird immer irgendwo, solche nachrichten machen ohne die von mir kritisierten überschriften "keinen mehr neugierig", wie es herr Graeff ausdrückte.
servus

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Erhard Graeff
Moderator

Beiträge: 335
Von:D, 80335 München
Registriert: Okt 2000

erstellt am 10.11.2006 um 12:28 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Erhard Graeff anzusehen!   Klicken Sie hier, um Erhard Graeff eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Schully,
in Möglingen habe ich den "tanzenden Siebenbürgern" u.a. folgendes gesagt:
"Die Jugend und die Erwachsenen unserer Gemeinschaft sind in den Zielen ganz nahe beieinander: es geht allen um die Fortführung siebenbürgisch-sächsischer Traditionen, es geht uns allen darum, dass das unsichtbare Gepäck, das wir oder unsere Eltern und Großeltern aus Siebenbürgen hierher gerettet haben, nicht spurlos untergeht.
Die Wege zu diesem hochgesteckten Ziel sind sicherlich unterschiedlich bei Erwachsenen und Jugendlichen. Aber auch bei den Jugendlichen selbst gibt es solche, die sich eher aktiv in gelebtes Brauchtum einbringen, Stichwort Volkstanz, und dann wieder andere, die sich eher im Kreise der siebenbürgischen Jung-Akademiker wohl fühlen. Und es gibt die Dritten, die es jungen Leuten – mit und ohne siebenbürgische Wurzeln – ermöglichen, unser Herkunftsgebiet kennen zu lernen. Sie organisieren Touren nach Siebenbürgen. Eine nächste Gruppe trifft sich beim Beach-Volleyball oder beim Fußballturnier in Dinkelsbühl usw. usf., weil es „cool“ ist.

Eine Wertung dieser unterschiedlichen Aktivitäten, die sich zum Teil auch überschneiden, sollte man tunlichst unterlassen. Alles, was vor siebenbürgischem Hintergrund geschieht, ist wichtig, richtig und bringt uns in unseren Bestrebungen weiter."

Und auch jetzt sehe ich es als unangebracht, jene zu kritisieren, die etwas tun - eben das, was sie wollen und können.
Grüße
Erhard Graeff


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Lihmjekel
Mitglied

Beiträge: 12
Von:
Registriert: Apr 2006

erstellt am 10.11.2006 um 13:28 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Lihmjekel anzusehen!   Klicken Sie hier, um Lihmjekel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Schully,
meiner Ansicht nach sind sowohl Trachten als auch Volkstänze ein Teil unseres Brauchtums. Das war doch in Siebenbürgen nicht anders. Ich kann mich nicht erinnern, dass man dort bei der Arbeit Tracht getragen hat, zumindest nicht in unserem Dorf.
Die Tracht (ob weiße oder blaue) wurde - außer in die Kirche - nur angezogen, wenn es eine besondere Veranstaltung gab, die dann mit Tanz verbunden war, z.B. Kronenfest.
Sicherlich hat man vor dem Krieg am Sonntag Nachmittag, wenn die Kirchentracht (also die weiße Tracht) abgelegt wurde, einen einfachen Rock/Hose und eine weiße Bluse/Hemd mit einer Weste und je nach Jahreszeit einer Joppe angezogen. Ob man dies als Tracht bezeichnen kann, wage ich zu bezweifeln. Ich würde diese Art der Kleidung eher den Jeans, mit denen wir heute in unserer Freizeit raumlaufen, gleichsetzen.

Es reicht natürlich nicht, Brauchtum mit dem Tragen einer Tracht gleichzusetzen. Was gehört Deiner Meinung nach noch zum Brauchtum? Wie kann man diese Zweige des Brauchtums unter/bei Jugendlichen und Erwachsenen pflegen?

Diese Antworten wären für mich interessanter als die ewige Schelte an der LM und der SbZ (ob berechtigt oder nicht).

Ein schönes Wochenende

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schully
Mitglied

Beiträge: 339
Von:
Registriert: Mai 2003

erstellt am 11.11.2006 um 08:23 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von schully anzusehen!   Klicken Sie hier, um schully eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
also, ein letztes mal: zu gelebtem brauchtum in deutschland fällt mir ein:
-beerdigung mit adjuvanten
-die vielen paten bei der taufe
-bespritzen gehen zu ostern
-weihnachtsvorbereitung (plätzchen backen der frauengruppen, lichtert-knüpfen)
-kronenfeste
-nachbarschaften (mit fasching, gegenseitiger hilfe usw.)
ich habe nichts gegen tanzveranstaltungen, meine kritik richtete sich an eine überschrift und einen bericht, der meiner meinung nach letztendlich etwas anderes aussagte als angekündigt.
der von mir am meisten vermisste brauch, den die jugend aufgegeben zu haben scheint, ist die verlobung.
servus und ende.

[Dieser Beitrag wurde von schully am 11.11.2006 editiert.]

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 11.11.2006 um 08:52 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von schully:
also, ein letztes mal: zu gelebtem brauchtum in deutschland fällt mir ein:
-beerdigung mit adjuvanten
-die vielen paten bei der taufe
-bespritzen gehen zu ostern
-weihnachtsvorbereitung (plätzchen backen der frauengruppen, lichtert-knüpfen)
-kronenfeste
-nachbarschaften (mit fasching, gegenseitiger hilfe usw.)
...
der von mir am meisten vermisste brauch, den die jugend aufgegeben zu haben scheint, ist die verlobung.
servus und ende.

[Dieser Beitrag wurde von schully am 11.11.2006 editiert.]


Hallo schully,
was Dir eingefallen ist, ist nicht gelebtes Brauchtum in Deutschland, sondern Erinnerung an (ein) Siebenbürgen, dass mal war.....
Gruß,
getkiss

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seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 11.11.2006 um 10:37 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo getkiss, du hast es auf den Punkt gebracht! Gottseidank kann man das wenigstens hier in diesem Forum sagen.

Dabei ist es so einfach: Was passiert mit allem Lebendigen, dem die Wurzeln, aus dem es entstanden ist, abgetrennt werden? Nein! Es stirbt nicht GLEICH! Auch eine (Schnitt-!)Blume kann man in einer Vase mit Wasser eine Zeitlang schön blühen lassen - bis sie verwelkt und stirbt.
Die meisten SbS haben diese einfache Tatsache längst kapiert, davon bin ich überzeugt. Nur die SBZ legt den Finger vor den Mund und macht Pssst! Nicht so laut! Und gießt die Blume fleißig weiter (und inzwischen gibt es ja auch eine Menge Mittelchen, die das Verwelken immer noch länger hinauszögern). Sie meint die SbS mit Illusionen vor der grausamen Wahrheit schützen zu müssen. Na dann bitte, wer's braucht! Kultur ist aber etwas anderes, Mutigeres und Wahreres als schöner Schein in den Schlagzeilen. Das war es, was shully und ich meinten.

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Priku
unregistriert
erstellt am 11.11.2006 um 11:00 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Was da ersehnt wird, ist völlig unrealistisch. Warum soll sich wer verloben? Das Beibehalten solcher Gewohnheiten zu verlangen ist ungefähr ebenso realistisch wie das Verlangen des Beibehaltens von Morgengabe, Widerlage, Aufgebot usw., usf.

All diese Gebräuche entwickelten sich als Antwort auf inzwischen erfreulicherweise weggefallene gesellschaftliche Zwänge. Europaweit werden mindestens die Hälfte der geschlossenen Ehen inzwischen geschieden. Viele Menschen, vor allem ihre persönliche Unabhängigkeit liebenden Intellektuelle, lehnen die Ehe grundsätzlich ab und denken gar nicht daran je zu heiraten.

All diesen alten Kram als "Brauchtumsinhalt" zu verstehen, hieße doch das Brauchtum entweder als Klamottenkiste oder als Zwangsjacke zu verstehen. Geschlechtliche Betätigung und Fortpflanzung sind übrigens seit geraumer Zeit schon nicht mehr zwingend miteinander verbunden. Alle "Ordnungsbräuche" in dieser Richtung sind doch anachronistisch. Wenn Fruchtbarkeitsbräuche bei Hochzeiten praktiziert werden und die hoffnungsvolle Braut bis über die Ohren zugestopft mit Ovulationshemmern und sonstigem Kram, damit sie sich nur ja nicht schwängern zu lassen braucht, bei der Hochzeit aufkreuzt, dann wird alles außer lächerlich nur noch lächerlich!

Um das Selbermachen wird keine/r, der/die einen Erhalt des Althergebrachten wünscht, herumkommen. Sowas ist überaus anstrengend. Es bedeutet zuallererst und vor allem einmal selber zuallermindest mehr als ein Kind zu haben. Diese Kinder im Geiste der eigenen Kultur und Tradition groß zu ziehen. Ihnen die eigene Sprache beizubringen und sie vor allem mit ausreichend intellektuellem Rückgrat auszustatten, dass sie sich auch nicht genieren ihre Sprache in der Öffentlichkeit als selbstverständlich zu gebrauchen.

An dieser Klippe scheitert der größte Teil der Migranten in Europa. Die allgemeine Gebärunlust ist ein paneuropäisches Phänomen, welches dazu geführt hat, dass praktisch in keiner größeren europäischen Region ein natürlicher Bevölkerungserhalt mehr möglich ist. Die Bevölkerung kann so gut wie überall nur noch durch Zuwanderung stabil gehalten werden. Dadurch werden eine ganze Menge vielen Menschen bedrohlich erscheinender sozialer Prozesse ausgelöst. Der gesamte Migrationskomplex ist als Teil dieser Entwicklung zu verstehen.

Tja, dann kommt es noch viel dicker: Die Kulturgruppen mit zahlenmäßig nicht so vielen Angehőrigen leiden so gut wie immer unter einem drückenden Mangel an zeitgemäßer Literatur in der eigenen Sprache und können dem Kommerzkack am Sektor audiovisueller Medien oft nichts eigenes entgegensetzen. Wo sind denn die sächsischen Kinder DVDs? Modern sollen sie sein, in sächsischer Sprache, dem Leben in Deutschland und Österreich entsprechend aufbereitet. Was einmal im fernen Siebenbürgen war, damit kann doch ein Sachsenfratz, der mit Amimüll aus der Fernsehkiste, in der Schule neben Türken und Negern sitzend, dort mit pseudoprogressivem Schwachsinn indoktriniert, "erzogen", groß wird, nichts, aber schon gar nichts anfangen!

Also: Selber schreiben, selber musizieren, der heutigen Zeit entsprechende audiovisuelle Medien zuallermindestens für die Kinder in der eigenen Sprache anfertigen, etc. ....

Tja, und jetzt zur Realität: Wer macht sowas?

Die Antwort: Niemand ....

[Dieser Beitrag wurde von Priku am 12.11.2006 editiert.]

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Priku
unregistriert
erstellt am 12.11.2006 um 04:21 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Die Ehe als lebenslang andauernde "stabile und unabänderliche Einmalsache" wird doch ganz offensichtlich nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit der Bevölkerung praktiziert. Historisch betrachtet war das allerdings schon immer so bevor diverse "Religionsmacher" inadäquaten Einfluß auf Gesetzgebung und Meinungsmanipulation erlangten.

Derartige sozial überholte Einrichtungen, die augenscheinlich nur mehr von einer Minderheit der (auch sächsischen) Bevölkerung respektiert werden, zum "harten Kern" irgendeiner Brauchtumspflege machen zu wollen, hiesse die Akzeptanz von Brauchtum mit Sicherheit in Richtung Nullniveau zu verschieben.

Es war z.B. in den Dörfern der Siebenbürger Sachsen auch noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg durchaus nicht unüblich sogenannte "Milchverwandtschaften" zu pflegen. Eine gesunde Frau, die ausreichend Milch hatte um ihr eigenes Kind zu stillen, stillte ein weiteres Kind mit, das das Pech hatte nicht ausreichend mit Muttermilch versorgt zu werden. So entstanden "Milchbrüder", "Milchschwestern", etc.

Wer jetzt ernsthaft meint, dass dieser sozial sicherlich hochstehende generöse Brauch auch heute noch gepflogen werden sollte, geht nun einmal völlig an der Realität vorbei, dass heutzutage nur die allerwenigsten Frauen noch gerne und lange stillen. Ein weiteres Kind unentgeltlich mit an die Brust zu legen wirkt utopisch und außerhalb des Vorstellbaren liegend.

Solche Beispiele könnte man noch einige anführen. Dennoch: Brauchtumspflege ist für den Zusammenhalt der Gemeinschaft und der generationsübergreifenden Tradierung der eigenen Kultur sicherlich nicht nur überaus wertvoll sondern möglicherweise auch unabdingbar.

Die "Meinungsmacher" der jeweiligen Gruppe sollten allerdings die Voraussicht und das nötige Fingerspitzengefühl haben um ein wenig zu selektieren was man dem Vergessen anheimfallén lassen und was weitergepflogen, allenfalls sogar revitalisiert, werden sollte.

Wie schon in meinem Vorbeitrag angerissen worden ist, alles recht kniffelige undankbare Sachen, die mit Sicherheit viele überfordern werden und auch viel Unzufriedenheit schaffen können.

[Dieser Beitrag wurde von Priku am 12.11.2006 editiert.]

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tschik
Mitglied

Beiträge: 11
Von:
Registriert: Jan 2005

erstellt am 12.11.2006 um 07:44 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Priku:

Es war z.B. in den Dörfern der Siebenbürger Sachsen auch noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg durchaus nicht unüblich sogenannte "Milchverwandtschaften" zu pflegen. Eine gesunde Frau, die ausreichend Milch hatte um ihr eigenes Kind zu stillen, stillte ein weiteres Kind mit, das das Pech hatte nicht ausreichend mit Muttermilch versorgt zu werden. So entstanden "Milchbrüder", "Milchschwestern", etc.

Wer jetzt ernsthaft meint, dass dieser sozial sicherlich hochstehende generöse Brauch auch heute noch gepflogen werden sollte, geht nun einmal völlig an der Realität vorbei............



Hallö Priku,
das Stillen der Kinder von fremden Müttern
war kein Brauch, sondern eine Hilfeleistung gegenüber einer in Not geratenen Familie welche die Mutter durch die Geburt des Kindes verloren hat oder krankheitsbedingt, keine Muttermilch da war. Mit dem Wohlstand (Milupa) verschwand langsam der Gemeinschaftssinn. Meine Mutter stillte neben mir noch ein Kind aus der Nachbarschaft uzw. nicht um "trendy" zu sein, sondern als Hilfeleistung.
Schönen Sonntag noch.

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 12.11.2006 um 10:43 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Priku:
Die Ehe als lebenslang andauernde "stabile und unabänderliche Einmalsache" wird doch ganz offensichtlich nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit der Bevölkerung praktiziert. Historisch betrachtet war das allerdings schon immer so bevor diverse "Religionsmacher" inadäquaten Einfluß auf Gesetzgebung und Meinungsmanipulation erlangten.

Derartige sozial überholte Einrichtungen, die augenscheinlich nur mehr von einer Minderheit der (auch sächsischen) Bevölkerung respektiert werden, zum "harten Kern" irgendeiner Brauchtumspflege machen zu wollen, hiesse die Akzeptanz von Brauchtum mit Sicherheit in Richtung Nullniveau zu verschieben.

Das Statistik (hier die Anzahl/Proporz der Scheidungen) nicht nur die Realität reflektiert, sondern auch die Trends der Zukunft, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Am besten sieht man das, wenn Vorsagen, z. Bsp. auf den Verlauf der Börsen, gemacht werden. Kein vernünftiger Analyst wird das vernachlässigen und in seiner Voraussage immer (am Ende) betonen, um nicht Schadenersatzpflichtig zu werden.
Somit ist die Aussage von Priku zu relativieren. Die Anzahl der Scheidungen reflektiert in gewisser Weise . Konsequenzen des steigenden Wohlstands nach dem 2. Weltkrieg und ist eine nicht auf Deutschland begrenzte Erscheinung. Die steigende Kurve des Wohlstands gehört aber längst der Vergangenheit an und damit wuchs auch die Einsicht, das Individualismus keine Zukunftslösung ist. Der Trend wird auch durch die wachsende Bemühung der Entwicklungsländer in Richtung Wohlstand gestärkt, diese Länder versuchen durch Industrialisierung der Produktion dies zu erreichen. Folge: Die Produkte der westlichen Industrieländer, die immer teurer wurden, werden immer stärker durch Produkte der Entwicklungsländer konkurriert, dort wächst der Wohlstand, der hier sinkt.
Durch die wachsende Notsituationen in der hiesigen Bevölkerung ist in den letzten Jahren die Notwendigkeit des Zusammenhalts der Gesellschaft immer bewusster geworden.
Darum ist der Ansatz von Priku falsch: Für die Zukunft BRAUCHEN wir, lebenswichtig, einen grösseren Zusammenhalt der Familien, sowohl für die Jungen, als auch für die Alten - die zugegebenerweise - nicht für Nachwuchs gesorgt haben.
Denn die von den Industriebossen promovierte Lösung - Import von Arbeitnehmern - löst den Arbeitskräftemangel in Boomzeiten und verstärkt die Sozialprobleme in der Rezession. "Der Türke", hier nur stellvertretend gemeint, der hier "integriert" werden soll(te), wird sich einen Dreck um meine Rente kümmern, sondern, verstärkt durch den "wachsenden" Individualismus, um seinen eigenen Wohlstand ...


Original erstellt von Priku:......
Dennoch: Brauchtumspflege ist für den Zusammenhalt der Gemeinschaft und der generationsübergreifenden Tradierung der eigenen Kultur sicherlich nicht nur überaus wertvoll sondern möglicherweise auch unabdingbar....

Eben. Dieser Satz zieht die richtige Konsequenz aus den falschen Argumenten von Priku...

Original erstellt von Priku:
Die "Meinungsmacher" der jeweiligen Gruppe sollten allerdings die Voraussicht und das nötige Fingerspitzengefühl haben um ein wenig zu selektieren was man dem Vergessen anheimfallén lassen und was weitergepflogen, allenfalls sogar revitalisiert, werden sollte.

Das ist kein neuer Lösungsweg. Die (künstliche) Selektierung und Pflege des Brauchtums wurde schon lange vorher praktiziert. Das fördert aber den musealen Brauchtum, nicht den lebendigen. So kommt es eben dazu, das unsere Veranstaltungen, immer mehr einem aus der Konservendose herausgenommenen Brei ähneln.
Die Erzeugnisse der häuslichen Wirtschaft, auf deren Produkte das veranschaulichte Brauchtum zurückgreifen kann, existieren auf Grund der veränderten Produktionstechnologie vielfach nicht mehr. Dadurch werden diese originären Produkte so teuer, das sie fast unbezahlbar sind. Wer stellt sich noch hin und sucht nach dem im Haus produzierten Leinengarn, webt den auf dem Webstuhl in der langen Winternacht und näht dann den Kissenüberzug von Hand, den die Großmutter meiner Gattin als Aussteuer 1907 bekam und den ich jetzt als Ausstellungsstück an der Wand hängen habe?
Das heutige Lohnniveau zu Grunde legend, würde dieser auf herkömmlicher Weise, in Deutschland produziert, das X-fache kosten.
Das ist der Grund warum der Ansatz der Brauchtumspflege auf herkömmlicher Basis falsch ist. Auf diese Weise (mit traditioneller Materialbasis) das Brauchtum massenweise erhalten zu wollen, ist wirtschaftlich nicht vertretbar.
Und das traditionelle Brauchtum mit den modernen Mitteln zu forcieren erzeugt das Resultat einer künstlichen, falschen Kopie des traditionellen....

Original erstellt von Priku:
Wie schon in meinem Vorbeitrag angerissen worden ist, alles recht kniffelige undankbare Sachen, die mit Sicherheit viele überfordern werden und auch viel Unzufriedenheit schaffen können.

[Dieser Beitrag wurde von Priku am 12.11.2006 editiert.]


Was folgt daraus?
Es muss das hier und jetzt stärker betont werden. Die Jugend stimulieren, das alte Brauchtum zu kennen ist richtig. Es forciert in das Leben zu bringen ist eben falsch. Das Brauchtum war schon immer ein wirtschaftlich bedingter, dynamischer Vorgang. Es wäre richtig, die anpassungsfähige, dynamische Brauchtumspflege zu unterstützen. Das heisst: Das Museale im Museum erhalten und pflegen, das Lebendige aber im Leben hegen und wachsen lassen...
Darum kann ich eine Veranstaltung, wie zum Beispiel das Treffen der Banater Chöre in Augsburg/Gersthofen in diesem Herbst, nur begrüßen, vor allem was das Repertoire betrifft. Und die Tatsache, das die meisten Häupter der Chormitglieder grau waren, ist ein Alarmzeichen. Wenn hier z.Bsp. nicht auf Nachwuchs geachtet wird, auch im Repertoire, dann Adieu Zukunft...
getkiss

[Dieser Beitrag wurde von getkiss am 12.11.2006 editiert.]

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Elfi
Mitglied

Beiträge: 219
Von:
Registriert: Apr 2004

erstellt am 12.11.2006 um 12:33 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
[QUOTE]

[Dieser Beitrag wurde von Elfi am 17.01.2007 editiert.]

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 12.11.2006 um 12:34 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat aus der heutigen Überschrift:
"
12.11.2006 Siebenbürgische Zeitung


Als Waldkraiburgs 1. Bürgermeister Siegfried Klika, Schirmherr des Sängerfests mit dem Motto "Wat u mengem Wiech gebläht", am 28. Oktober das Haus der Kultur in Waldkraiburg betrat, bot sich ihm ein überwältigendes Bild: Rund 500 Gäste, darunter über 300 Sänger und acht Chöre in Tracht, sahen erwartungsvoll dem 5. Chortreffen Landesverbandes Bayern der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen entgegen. Für sein Grußwort fand Klika die treffende Losung "Tradition spüren". "

Dieser Artikelanfang beschreibt genau die "Interessenlage", die auch beim banater Chortreffen in Augsburg zu spüren war:
Von 500 Gästen waren über 300 Chormitgliedern. Wenn man auch noch die begleitenden und örtliche Organisatoren abzieht, dann bleibt nur eine kleine Anzahl für das Publikum übrig.

Darum empfindet manch kritischer Geist die Überschrift unrealistisch. Richtig müsste heißen:
"
300 Aktive beim Sängerfest in Waldkraiburg,
aber nur wenig Publikumsinteresse"

Denn am Freitag, bei dem Konzert der Münchner Philharmonikern, mit sogenannten "alten Schinken" wie Beethoven´s 2. und 7. Symphonie, war bei schätzungsweise 50 Instrumentalisten und dem Stabschwingenden Thielemann, der große Saal im Gasteig g´rammelt voll(ca. 2300 Plätze!!). Das nenne ich Interesse des Publikumms....,ein Verhältniss 2300/(51+der "Alte" Beethoven) anstatt 200/300(unbekannte)....
getkiss

[Dieser Beitrag wurde von getkiss am 12.11.2006 editiert.]

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Priku
unregistriert
erstellt am 12.11.2006 um 13:48 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Elfi:
Hier muß ich ganz energisch widersprechen!!
Viele siebenbürgische Frauen haben wegen dem großen Milchgehalt in ihren Brüsten die Brüste leersaugen lassen.Du als Mann kannst es nicht nachempfinden was es für Schmerzen für eine Frau bedeutet mit "vollen Brüsten" rumzulaufen.Also Vorsicht mit der Behauptung "in Not geratene Familien"wurden aus Mitleid "versorgt"
Als Vergleich" von den Schmerzen hergesehen" ist es so ungefähr wenn bei dir die Glocken länger sind als das Seil.


Mal danke für deine Reaktion. Eine kleine Verbesserung: Ich schrieb von "Kindern" und nicht von "Familien". Ebenso wie das bei getkiss scheint, dürfte auch bei dir "Kind" mit "Familie" synonym gesetzt werden.

Dieser Ansicht schliesse ich mich nicht an. Das Modell "Familie = Kinder" funktioniert nicht mehr und hat ausgedient. Die Gesellschaft bedarf für ihr Weiterbestehen einer natürlichen physischen Erneuerung, eben Kinder! Jedes Kind hat eine Mutter und einen Vater. Beide sind für das Wohlergehen des Kindes "zuständig". Wie die Zwei das in der Praxis bewerkstelligen, das ist doch deren alleinige Angelegenheit, solange es dem Nachwuchs gut geht. Die Öffentlichkeit geht das einen feuchten Staub an solange für das Wohlergehen des Nachwuchses gesorgt ist. Die "heilige christliche Kuh", genannt Ehe, ist eine absonderliche Rechtskonstruktion. Spätestens seit dem Zusammenbruch des Tausendjährigen Reiches (vermutlich hat der Prozeß aber schon in der Zwischenkriegszeit voll einzusetzen begonnen, er dürfte wenig bis gar nichts mit den unseligen Ereignissen von 1933 bis 1945 zu schaffen haben) ist in den deutschsprachigen Ländern der weitgehende Zusammenhang zwischen Verehelichung und Kinderbekommen über weite Strecken gestört. Es bringt als gar nichts ein vorwiegend zum Zwecke der geordneten physischen Erneuerung der Bevölkerung geschaffenens Instrument weiterhin am Leben zu halten. Vor allem macht es Nullsinn Frauen, die keine Reproduktionsleistungen erbringen, mit aus dem Rechtsintitut Ehe erfliessenden Privilegien auszustatten. Das ist so wie Perlen vor die Säue schmeissen!

Zur Feststellung der angeblich "übervollen siebenbürger sächsischen Brüste", eine ganz kurze Antwort: Jede halbwegs geschickte Frau - auch deren halbwegs geschickter Partner - weiß wie sie ihre Brust mit 2 Fingern so geschickt melken kann, dass die Milch abfließt ohne dass es schmerzt. Das funktioniert im Prinzip ebenso wie bei den meisten anderen Säugetieren. Es gibt seit langer Zeit (auch in Siebenbürgen) Milchbrustpumpen, die diese Arbeit mechanisch zu verrichten imstande sind. Physiologisch besteht keinerlei Notwendigkeit bei zu viel Brustmilch ein weiteres Kind anzulegen. Das dürfte schon ein sehr liebenswerter, und wie ich geschrieben habe, generöser Brauch gewesen sein. Andere am eigenen Überschuß partizipieren zu lassen

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Elfi
Mitglied

Beiträge: 219
Von:
Registriert: Apr 2004

erstellt am 12.11.2006 um 14:02 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
[QUOTE]

[Dieser Beitrag wurde von Elfi am 17.01.2007 editiert.]

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Priku
unregistriert
erstellt am 12.11.2006 um 14:13 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Elfi:
Weiß nicht ob Siebenbürgische Frauen [b] Säugetiere sind?
Kann mir auch einen siebenbürgischen Mann schlecht vorstellen der eine volle Brust mit 2 Fingern "melkt".Du vielleicht! Sei froh das sie dich nicht kastriert haben.

[/B]


Huch, du scheinst aber mächtig mit der menschlichen Physiologie auf Kriegsfuß zu stehen

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