14. Juli 2013

Alzner engagieren sich für den Wiederaufbau ihrer Wehrburg

Das Ergebnis darf sich sehen lassen: Die frisch renovierte Burg thront über Alzen und macht nicht nur seine Bewohner stolz. Bei einem großen Fest am 10. August, zu dem alle eingeladen sind, die sich für Siebenbürgen und seine Traditionen interessieren, wird sie einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Auf dem Programm stehen Vorträge, Tanz- und Musikdarbietungen, die alle an das kulturelle Erbe Siebenbürgens anknüpfen. Und die Burg bietet die ideale Kulisse.
Eines steht fest: Ohne die finanzielle Unterstützung vieler Privatpersonen könnte man die alten siebenbürgischen Kirchenburgen bald nur noch in Geschichtsbüchern bestaunen. Damit das bei der Wehrburg in Alzen nicht passiert, schlossen sich einige engagierte Alzner zusammen, um das Wahrzeichen ihres Heimatorts zu retten. Walter Müller, Hans Sander und Hans Tekeser entschieden im Sommer 2011, dass eine möglichst baldige Renovierung dringend nötig sei. Denn die Kirchenburg war schon seit einigen Jahren in einem maroden Zustand; die Ringmauer, die sie umschließt, drohte einzufallen. Walter Müller, Hans Sander und Hans Tekeser machten sich sofort an die Arbeit: Sie fingen im Glockenturm an.

Seit Mitte 2011 war der Klöppel der großen Glocke gebrochen. Durch intensives Suchen und aufwändige Recherchen auf alten Türmen fanden sie eine Glockenschmiede, die den gebrochenen Klöppel nachmachen konnte; die Aufhängung dafür produzierte Hans Tekeser in seiner eigenen Firma Alzner Automotive in Grafenau bei Böblingen. Ein Jahr später baute er den Klöppel mit Hilfe von Gerd Schöpp, Daniel Tekeser, Walter Jasch und Walter Müller ein.
Kirchenburg Alzen. Foto: Gerd Schöpp ...
Kirchenburg Alzen. Foto: Gerd Schöpp
Damit die Burg nicht einstürzte, bedurfte es einer umfangreichen Sanierung. Doch woher sollte das Geld dafür kommen? Die Idee zu einer großen Spendenaufrufaktion hatte Hans Tekeser. Er überzeugte Kunden und Lieferanten seines Unternehmens sowie Freunde und Verwandte von seinem Vorhaben und hatte innerhalb von sechs Monaten das komplette Geld für die Renovierung der Ringmauer, einschließlich der drei Türme, zusammen. Auch die Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung leistete einen Beitrag zum Erhalt der Alzner Kirchenburg, einem kulturellen Erbe der Siebenbürger Sachsen.

Nachdem die erste Hürde genommen war, machten sich die Alzner an die nächste: Wer kann professionelle Fach- und Renovierungsarbeiten an einer Burg durchführen? Schließlich beauftragte man die siebenbürgische Firma Ernst Linzing, die noch vor Einbruch des letzten Winters die meisten Arbeiten abgeschlossen hatte. Vor Ort wird das Projekt vom zweiten Bürgermeister von Alzen, Günther Dengel, und der Kirchenkuratorin Rosemarie Müller betreut. Annemone Müller und Oskar Beermann von der Heimatortgemeinschaft (HOG) Alzen helfen ebenfalls tatkräftig mit.

Ihr Engagement und ihren Einsatz zur Rettung des Wahrzeichens ihrer Heimatgemeinde wollen die Alzner nun groß feiern. Interessierte, die dabei sein wollen, können sich unter der E-Mail-Adresse: hh[ät]sbs-stiftung.de für das Burgfest anmelden. Selbstverständlich soll auch dabei der karitative Charakter im Vordergrund stehen: Wer bei dem Fest am 10. August mitmacht, spendet seine Dienstleistungen mit dem guten Gefühl, sich für ein siebenbürgisches Kulturgut stark zu machen.

Bettina Ponschab


Weiterlesen in der SbZ Online vom 2. Juli 2013.

Schlagwörter: Alzen, Burg, Renovierung, Fest

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