18. April 2004

Dokumentarfilme über Siebenbürgen

Land und Leute in Siebenbürgen, zehn Jahre nach dem Umsturz von 1989 in Rumänien, scheinen es dem Regisseur des Bayerischen Fernsehens Ludwig Ott, seinem Kameramann Herbert Lehner und unserem Landsmann Andreas Lutsch aus Gergeschdorf im Unterwald angetan zu haben. So sind zwischen September 1999 und Ostern 2003 gleich drei gelungene Dokumentarfilme entstanden, die beim Fernsehpublikum großes Interesse fanden.
Diese Reportagen über die letzten Schmalspurbahnen der Forst- und Holzverarbeitungsbetriebe in den Ostkarpaten, über das Alltagsleben der Wanderschäfer aus Jina in der Marginime sowie über die Zigeuner in Siebenbürgen haben dem Fernsehen relativ gute Einschaltquoten beschert, wie unser Landsmann begeistert erzählt.

Lutsch ist schon seit 25 Jahren als Gerätetechniker beim Bayerischen Fernsehen im Sendezentrum München-Freimann angestellt und konnte als Dolmetscher und Kenner der Verhältnisse in Siebenbürgen entscheidend zur gehobenen Qualität der Dokumentarfilme in ihrer Entstehungsphase an den Drehorten beitragen. In der Sendereihe "Unter unserem Himmel", deren Erstsendungen stets am Sonntagabend (19 Uhr) laufen, entstand zuerst im September 1999 der Film "Karpatenwaldbahnen. Mit Dampflokomotiven in die Urwälder Rumäniens". Diese Reportage dokumentiert die alte Holztransport-Technik mit Uraltlokomotiven, wie jene Krauss-Maffei-Lokomotive, Baujahr 1916, oder das "Schiefe-Ebene-Transportsystem" von Covasna,. Der Film wurde im Jahr 2000 im Bayerischen Fernsehen und bei ARTE gezeigt.

Die Redaktion "Unter unserm Himmel" genehmigte für Ostern 2000 das Projekt (Arbeitstitel: "Kreuzweg der Wanderschäfer") einer zweiteiligen Filmreportage über die rumänischen Hirten aus dem Dorf Jina. Daraus entstand der Film "Wölfe, Schafe und Legenden" (zwei Folgen, jeweils 45 Minuten Sendezeit). Die erste Folge, "Die Rückkehr der Wanderschäfer in Rumänien“, wurde am 27. März bereits zum zweiten Mal im Bayerischen Fernsehen gezeigt. Die zweite Folge, "Osterfest bei den Wanderhirten", war am 3.April 2004 im Bayerischen Fernsehen zu sehen. Mit diesem Film hat Regisseur Ludwig Ott den 2. Preis in Köln beim Wettbewerb um die besten deutschen Dokumentarfilme erhalten.

Der dritte, sehr ansprechende und gut dokumentierte Film, "Eine Reise zum Zigeunerkönig", zeigt das Leben der Zigeuner in Siebenbürgen rund um den Roma-König Ioan Cioaba aus Hermannstadt. Lutsch war es gelungen, die "Zigeunerprinzessin" Luminita Cioaba für neun Tage als Beraterin an den Dreharbeiten zu beteiligen und so Tore und Türen zu öffnen, die sonst für Film- und Fotografenteams verschlossen bleiben. Die Besprechung dieses (am 31. August 2003 gesendeten) Fernsehfilmes in dieser Zeitung, Folge 16 vom 15. Oktober 2003, veranlasste Andreas Lutsch, sich als Mitglied des Kamerateams zu melden und lobende Worte über die Filmrezension zu finden.

Walter Klemm

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